Rote Sonne - heisse Kuesse
alles“, verkündete Anya triumphierend.
Ihre Worte klangen völlig deplatziert angesichts des drückenden Schweigens im Zimmer.
„Dann lass dich nicht länger aufhalten“, bemerkte Dante ungeduldig.
„Immerhin habe ich mich für den Überfall entschuldigt“, erwiderte sie und zog einen Schmollmund.
„Du warst doch nur neugierig, Anya!“, warf er ihr kalt vor.
„Ich wollte nur …“
„Du hast jetzt deine Sachen, und nun verschwinde.“
Seine versteinerte Miene ließ keine Widerrede zu. Er schloss hinter ihr die Tür und wandte sich Jenny zu. Ein ironisches Lächeln umspielte seinen Mund, als er ihre steife Haltung bemerkte. Sie war also wieder in Verteidigungsstellung.
„Warum gehst du ihr nicht nach?“, schleuderte sie ihm entgegen. „Du kommst mir ziemlich frustriert vor. Bestimmt kann deine Freundin da Abhilfe schaffen.“
„Im Moment lege ich aber gar keinen Wert auf ihre Bemühungen.“
Verführerische Sinnlichkeit lag auf einmal in seiner Stimme, die vorher so eisig und ablehnend geklungen hatte. Er ging auf Jenny zu, sein Blick machte sich lustig über ihren Versuch, mit allen Mitteln zu leugnen, was vorhin zwischen ihnen gewesen war.
„Und ich lege keinen Wert auf deine Bemühungen“, erklärte sie. „Deine Casanovamentalität liegt mir überhaupt nicht.“
Das hielt ihn nicht davon ab, ihr noch näher zu kommen. „Sex à la Casanova ist auch nicht mein Stil. Ich hatte mich schon vor meinem Flug nach Australien dazu entschieden, die Beziehung mit Anya zu beenden.“
„Davon weiß sie wohl nichts, denn sonst wäre sie bestimmt nicht hier.“
„Anya hört nur das, was sie hören will. Ich habe ihr gesagt, sie solle sich einen anderen Mann suchen. Das hat sie aber nur dazu gebracht, sich noch mehr an mich zu klammern. Deshalb hat sie die Möglichkeit, die Lucia ihr bot, auch gleich ergriffen.“
„Lass sie doch klammern!“ Hauptsache, ich bin sicher vor ihm !
Er schüttelte den Kopf. „Ich will sie nicht mehr.“
Sein Blick sagte ihr überdeutlich, dass jetzt sie das Objekt seiner Begierde war. Jenny war hoffnungslos hin- und hergerissen zwischen ihrem eigenen Wunsch, von ihm begehrt zu werden, und dem Wissen, dass er Sex nur dazu benutzen würde, sie seinen Wünschen gefügig zu machen. An einer liebevollen Beziehung lag ihm gar nichts.
„Schau mich nicht so an!“, rief sie. „Ich weiß jetzt, welchen Frauentyp du attraktiv findest. Ich gehöre jedenfalls nicht dazu. Wenn du glaubst, mich für dumm verkaufen zu können, hast du dich geirrt.“
Ihr Widerstand wird bestimmt noch stärker werden, wenn ich mich ihr jetzt erneut körperlich nähere, dachte Dante. Er musste sie für sich gewinnen , um das zu bekommen, was er von ihr wollte. Und er wollte sie. Schon lange hatte er kein solches Verlangen mehr verspürt. Anyas sexuelle Fertigkeiten waren nichts gegen die starke Leidenschaft dieser Frau.
Er musste dafür sorgen, dass Anya so schnell wie möglich von der Insel verschwand, bevor er es erneut wagen konnte, Jenny zu verführen. Und diese Verführung musste sorgfältig geplant werden.
„Lass mich eines klarstellen“, schleuderte sie ihm erhitzt entgegen. „Für deinen Großvater werde ich Isabella sein, wenn er meine Gesellschaft wünscht. Aber ich mag weder Lucia noch Anya, und ich möchte sie auch nicht sehen, wenn er nicht dabei ist.“
„Anya wird noch vor dem Essen verschwunden sein.“
„Gut! Dann kannst du ja mit deiner richtigen Cousine zu Mittag essen. Sag ihr, dass ich Kopfschmerzen habe. Sag ihr, dass ich unter Jetlag leide. Sag ihr, was du willst, aber erspare mir weiteren Stress. Ich werde mich den restlichen Nachmittag hier ausruhen. Allein . Sonst kann ich für mein Benehmen beim Dinner mit deinem Großvater nicht garantieren.“
„Gute Idee!“, stimmte er zu, was ihr sofort den Wind aus den Segeln nahm. „Eines der Hausmädchen wird dir ein paar Erfrischungen bringen. Möchtest du ein Kopfschmerzmittel?“
Sie legte sich die Hand auf die Stirn. „Ja, sehr gern. Vielen Dank.“ Sie scheint offensichtlich erleichtert über meine Reaktion zu sein, stellte Dante fest.
„Lucia kann manchmal recht anstrengend sein, aber du wirst ihr nicht völlig aus dem Weg gehen können“, gab er zu bedenken. „Ich werde mein Bestes tun, um euch auseinanderzuhalten. Okay?“
Sie nickte, viel zu erschöpft, um weiter mit ihm zu streiten.
„Ich gehe jetzt, damit du dich ausruhen kannst.“
Wir müssen die Täuschung unter allen Umständen
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