Rote Sonne - heisse Kuesse
aufrechterhalten, sagte sich Dante, als er die Suite verließ. Wahrscheinlich war es sehr leichtsinnig von ihm, seiner „Cousine“ sexuelle Avancen zu machen. Wenn er ehrlich war, konnte er das auch vor sich selbst nicht als Mittel rechtfertigen, um auf diese Weise ihre Kooperation zu gewinnen. Er wollte sie einfach ganz und gar spüren.
Sie forderte seinen Wettbewerbsgeist heraus, er wollte ihren Panzer durchbrechen, er wollte, dass sie sich ihm ganz hingab.
Aber er musste gleichzeitig aufpassen, dass sie seine Absichten nicht erkannte. In der jetzigen Situation ging es einzig und allein um Kontrolle. Eben hätte er sie beinahe verloren.
Er lächelte.
Es war nicht so schlimm, wenn er hinter geschlossenen Türen die Kontrolle verlor.
9. KAPITEL
Hatte sie Dante dazu gebracht, noch einmal über alles nachzudenken?
Jenny starrte auf die geschlossene Tür und merkte, dass sie tatsächlich Kopfschmerzen hatte. Sie war erschöpft, ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Was auch immer Dantes Absichten sein mochten, sie war dankbar dafür, dass er sie eine Weile allein gelassen hatte, sodass sie nicht ständig darüber nachdenken musste, was sie sagen sollte.
Sie betrachtete das Schlafzimmer, das ihren persönlichen Zufluchtsort darstellte. Der Raum war in weichen Pastelltönen gehalten, das Mobiliar in Weiß. Vor dem Fenster standen zwei Sessel und ein kleiner Tisch mit einer Schale frischem Obst. Ein wunderschöner Strauß rosa Nelken zierte den Schreibtisch. Vom Doppelbett aus konnte man auf einem großen Flachbildschirm bequem fernsehen.
Vom Doppelbett … Bei Jenny löste es düstere Gedanken aus. Es war eindeutig ein Bett für zwei, ein Bett für Sex, ein Bett, in dem Anya mit Dante gelegen und erotische Spiele gespielt hatte, wo sie ihre geballte Weiblichkeit eingesetzt hatte, um ihn zu halten. Welche Mittel würde sie jetzt einsetzen, um ihn dazu zu bringen, seine Entscheidung, ihre Beziehung zu beenden, noch einmal zu überdenken? Schließlich war es offensichtlich, dass sie ihn nicht gehen lassen wollte.
Jenny hasste sich selbst dafür, dass sie für Dantes maskuline Ausstrahlung so empfänglich war. Irgendwie musste es ihr gelingen, ihm gegenüber kühl zu bleiben, ihn nicht erkennen zu lassen, dass er ihr unter die Haut ging. Aber wie sollte sie das schaffen, nachdem sie gerade vor Leidenschaft den Kopf verloren hatte?
Mit einem tiefen Seufzer schleppte sie sich zur Badezimmertür. Sie öffnete sie und sah, dass sie zu einem kleinen Flur führte, von dem auf der rechten Seite das Bad und auf der linken ein Ankleidezimmer abging. Am hinteren Ende sah sie eine weitere Tür. Schockiert fiel ihr wieder ein, dass Dantes Suite neben der ihren lag. Er hatte also einen direkten Zugang zu ihr. Niemand würde ihn sehen, wenn er sie nachts aufsuchen wollte.
Sie eilte zur Tür und versuchte sie zu öffnen. Vergeblich, sie war verschlossen. Ob es einen Schlüssel gab? Konnte Dante die Tür vielleicht nur von der anderen Seite öffnen? Sie kämpfte gegen die aufsteigende Panik an. Im Moment konnte sie nichts tun. Wenn das Hausmädchen mit den Erfrischungen kam, würde sie sich danach erkundigen und darauf bestehen, dass ihre Privatsphäre gewahrt bliebe.
Inzwischen hatte sie rasende Kopfschmerzen. Sie musste sich schnell abschminken und dann ausruhen. Im Badezimmer sah sie, dass ihre Toilettensachen auf einem marmornen Waschtisch ordentlich aufgereiht waren. Ein Blick in den Ankleideraum zeigte ihr, dass all ihre Sachen ausgepackt worden waren und auf Bügeln hingen. Selbst ihre Schuhe standen Paar neben Paar im Regal.
So leben also die reichen Leute, dachte sie verächtlich. Alles wird für sie getan, man liest ihnen jeden Wunsch von den Au gen ab, sie bekommen, was immer sie wollen, einschließlich einer Enkelin . Wie sollte sie nur diese beiden Monate mit der Familie Rossini überstehen? Schließlich hatte sie nichts anderes zu tun, als mit Marco zu sprechen, wann immer er ihre Gesellschaft wünschte. Dante würde bestimmt nicht zulassen, dass sie sich Tag für Tag in dieser Suite versteckte. Aber wenigstens ließ er sie heute Nachmittag in Ruhe.
Nachdem sie einige Stunden geschlafen hatte, wachte sie am späten Nachmittag wieder auf. Glücklicherweise sind meine Kopfschmerzen verschwunden, stellte sie fest, als sie aufstand.
Jemand hatte eine Nachricht unter der Tür hindurchgeschoben. Besorgt griff sie danach, aber es handelte sich lediglich um ein paar praktische Hinweise:
Du kannst die Küche
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