Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rote Sonne über Darkover - 5

Rote Sonne über Darkover - 5

Titel: Rote Sonne über Darkover - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
hat und im Raum ist mit der langen Abendwache vor sich und dem Sichtfenster des Navigators um sich, und es ist nichts zu sehen als die Sterne - dann hat sich alles gelohnt.«
    »Ich kann es mir vorstellen«, sagte Marguerida. Wieder ging die Sonne unter, der winzige Mormallor schimmerte weiß über dem westlichen Gipfel, und darüber stand der helle Abendstern (aber die Terraner sagten, es sei ein anderer Planet). »Ich wünschte, ich könnte auch hinausziehen«, seufzte sie, und es war die reine Wahrheit. »Aber das wird niemals möglich sein.«

    »Euer Planet braucht Euch«, versicherte Donald ihr. »So ist es nun einmal.« Er faltete die Hände unter dem Kinn und starrte sein Funkgerät an, als nehme er es nicht wahr.
    Jetzt war Marguerida es, die schwieg und wartete. Sie legte Holz aufs Feuer, blies vorsichtig in die Asche, damit es schneller brannte, und ließ die Zeit reif werden. Laß die Frucht lange genug am Baum hängen, und sie wird dir in die Hand fallen. »Der erste fremde Planet, auf dem ich landete, war Megaera - das ist Theta Centauri Vier«, begann er schließlich zu erzählen. »Die terranische Siedlung dort ist alt, älter als Darkover. Die chemische Zusammensetzung der Luft ist seltsam; sie verändert die menschliche Biochemie. Wie sich herausgestellt hat, können nur bestimmte Frauen sicher sein, daß eine Geburt ungefährlich für sie ist. Der Rest der Bevölkerung kann nur mit Hilfe dieser besonderen Frauen Kinder haben. Rhu’ad werden sie genannt. Sie sind außerdem Telepathen; tatsächlich glich Alina Euch in vielem bis auf ihre blassen Farben: Ihre Haut und ihr Haar waren hell wie Perlen. Und von ihrer Geburt an war ausgemacht, daß sie den Lord von Mount Kali heiraten würde -
    nicht wegen seines Ranges, das will ich den Leuten dort zugestehen, sondern wegen seiner Gene. Dann sollte sie Mutterschaftspflichten gegenüber ihren Mit-Ehefrauen und Schwägerinnen und Cousinen zweiten und dritten Grades übernehmen. Niemand fragte auch nur, ob sie selbst es wollte.« Er stellte das Funkgerät sehr vorsichtig aus der Hand. »Und das ist jetzt zehn Jahre her. Inzwischen hat sie wahrscheinlich fünfzig oder sechzig Kinder.«
    »Und ist das der Grund, warum Ihr nie geheiratet habt?«
    »Das und weil ich ganz ohne Geld bin. Alina hätte mich allerdings trotzdem genommen, nur brauchte ihr Planet sie.«
    »Das tut mir leid.« Etwas anderes fand sie nicht zu sagen. Sie legte noch einen Ast aufs Feuer. »Und in meinem Fall ist es das gleiche, ja.
    Ihr habt recht. Wenn wir nach Thendara kommen, werde ich zur Comyn-Burg gehen und Lord Regis meine Dienste anbieten. Und Ihr kehrt dann in den Raum zurück?«

    Donald schüttelte den Kopf. »Leider habe ich mir in der Handelsmarine einen schlechten Namen gemacht. Der Kapitän und ich waren uns einig, uneinig zu sein, und man bot mir die Gelegenheit, zu kündigen, bevor ich hinausgeworfen wurde. Ich bin den größten Teil dieses Jahres auf Darkover gewesen und habe von der Unterstützung für in Not geratene Raumfahrer und Gelegenheitsarbeiten gelebt. Ich stecke bis an die Ohren in Schulden.«
    »So geht es ganz Darkover«, meinte Marguerida. »Ihr müßtet Euch hier zu Hause fühlen.«
    »Zu Hause? Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Aber die Welt ist so schön, wie ein Planet es nur sein kann. Jedenfalls engagierte mich letzte Woche jemand, eine Botschaft an einen Häuptling namens Barakh in den Trockenstädten zu überbringen. Er lieh mir dazu dieses Flugzeug. Ich hoffe, es kann geborgen werden. Im Grunde braucht es nichts weiter als Treibstoff und eine neue Tragfläche, die eingeflogen und in ein paar Stunden festgenietet werden könnte …«
    »Der Rote Barakh von Shainsa? Wer, in Avarras Namen, würde ihm eine Botschaft senden? Wie lautete sie?«
    »Senden tut sie ihm ein Kaufmann aus Thendara namens Tamiano, und wie sie lautet, weiß ich nicht. Ich kann darkovanische Schrift nicht lesen.«
    »Zeigt sie mir.« Und als er zögerte, rief sie: »Zeigt sie mir! Das mag mehr zu bedeuten haben, als Ihr wißt.«
    Nach kurzem Überlegen stand er auf, ging zu dem Flugzeug und zog aus einem Fach in der Piloten-Konsole eine kleine Rolle.
    Marguerida überflog den Text schnell. »Das habe ich mir gedacht«, nickte sie. »Hier steht: ›Tamiano an Barakh, Grüße. Ich schicke Euch das Luftfahrzeug, mit dessen Erwerb Ihr mich beauftragt habt. Es stammt von einem Terraner, der es nicht mehr braucht. Was den Piloten betrifft, so habe ich keine weitere Verwendung für

Weitere Kostenlose Bücher