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Rote Sonne über Darkover - 5

Rote Sonne über Darkover - 5

Titel: Rote Sonne über Darkover - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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erwärmte sich für diese Frau, in der sie sah, was sie suchte.
    »Meine Mutter ist schon einige Zeit krank«, erklärte Cerdric kalt.
    »Es sind die Lungen.«
    »Dieses mildere Wetter tut ihr gut«, bemerkte Orina Ridenow. Sie sprach knapp, aber freundlich und begleitete ihre Worte mit einem Blick voller Liebe. Cerdric spürte die mentale Liebkosung, die sie der älteren Frau sandte.

    Orina weiß Bescheid , dachte er, in diesem Punkt plötzlich erleichtert. Sie hat die Empathie, und sie ist auch im Turm ausgebildet worden. Gesegneter Valentin, welch ein Glück, daß alle Mirhana lieben!
    »Nun denn«, Dayvin wechselte das Thema, »wird diese Familie für den Rest des Vormittags am Tisch sitzen bleiben? Ich finde, das Wetter ist ideal zum Reiten, und Cousine Calvana möchte vielleicht unsere guten Pferde ausprobieren und uns dabei besser kennenlernen. Stimmt’s, Mestra?«
    Cerdric bemerkte, daß er den Ton des Haushaltsvorstands angeschlagen hatte.
    Calvanas Augen leuchteten begeistert auf. Plötzlich lächelte sie.
    »Ja, Dom Dayvin, das würde mich freuen! Eure guten Pferde sind uns wohlbekannt, und ich möchte euch alle gern besser kennenlernen. Nur« - sie hielt inne - »würdet ihr bitte aufhören, mich Calvana zu nennen? Ich bin Calva. Calvana war der Name meiner Großmutter, und jedesmal, wenn ich ihn höre, ich warne euch, bin ich versucht, mich nach ihr umzusehen!«
    »Einverstanden, Cousine, aber nur, wenn du aufhörst, mich ›Dom‹
    Dayvin zu nennen, als ob du mein Haushofmeister, seist. Ich bin Dayvin.«
    Orina lachte, dann sagte sie in ihrer drolligen Art: »Weißt du was, Calva? Ich werde dich hassen, bestimmt! Schon hast du mir meinen Mann weggenommen.«
    Calva verstummte beschämt.
    Verdammt, das war nicht meine Absicht … Orina benutzte die Gedankensprache.

Sicher, aber sie ist immer noch gehemmt. Du mußt vorsichtiger sein, schwebte Mirhanas sanfter Gedanke herüber.
    Denke außerdem daran, wie schrecklich für sie das Wissen sein muß, daß wir alle auf diese Weise kommunizieren und hinter ihrem Rücken über sie reden können. Sogar der kleine Rafe kann uns hören … , kam es von Lyanella.
    Ja, wir stehen immer wenigstens ein bißchen in Rapport miteinander … , dachte Cedric. Aber unbeugsam, als halte ihn etwas zurück, weigerte er sich in diesem Augenblick, irgend etwas an Wärme beizutragen.
    »Gut, dann geht nur, ihr alle«, sagte Mirhana da auf normale Weise. »Genug, ich bekomme sonst Kopfschmerzen. Reitet in die Berge, nur kommt rechtzeitig zum Dinner nach Hause.«
    Damit war das Frühstück beendet. Sie standen auf, Dayvin gab Befehl, die Pferde zu satteln. Orina lehnte es in Anbetracht ihres Zustandes würdevoll ab, mitzukommen.
    Sie ritten atemlos bis zum Fuß der Berge, und Cerdric stellte überrascht fest, wie gut seine Frau trotz ihres Umfangs zu Pferde saß. Tatsächlich ritt sie besser als jeder andere unter ihnen.
    Calva fand mit Dayvin und Lyanella schnell zu einem verwandtschaftlichen Ton, aber sie hatte auch etwas Kindliches an sich, so daß man manchmal den Eindruck hatte, sie passe als Gefährtin am besten zu Rafe. Und wirklich, der Junge war bezaubert von ihrem Lachen, von allem, was sie sagte.
    Sie sprach viel und schnell. Und sie war brillant. Ob sie mit Dayvin über Pferdezucht sprach oder mit Lyanella über Stickerei -
    sie gab sofort zu, daß sie diese Arbeit verabscheute - oder ob sie dem kleinen Rafael erklärte, wie man aus Holz ein Männchen schnitzt, immer schien sie über den Gegenstand alles zu wissen. Und außerdem gelang es ihr, jeden mindestens einmal mit ihren klugen Wendungen zum Lachen zu bringen.
    Sie ignorierte nur einen, und das war Cerdric.
    Es war beinahe, als lege es Calva darauf an, alle zu bezaubern und ihnen so zu zeigen, daß es sie nicht kümmerte, was er von ihr dachte, und daß sie ihn nicht brauchte. Die wenigen Worte, die sie tatsächlich an ihn richtete, waren nicht unhöflich, aber so nichtssagend, daß sie allein dadurch beleidigend wirkten.
    Und Cerdric mußte sich eingestehen, daß sie in jeder Beziehung Erfolg hatte. Sie hatte es nicht nur fertiggebracht, ihn zu ärgern, er las auch in den Gedanken aller anderen den Beginn einer Zuneigung. Einmal stolperte Lyanella sogar über sein telepathisches Mißvergnügen und fragte überrascht: Stimmt etwas nicht? Warum bist du unzufrieden mit ihr?
    Dazu hatte er nichts zu sagen. Es brachte ihn nur dazu, seine Barrieren fest zu schließen, so daß kein weiterer privater Gedanke zu den

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