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Rote Spur

Rote Spur

Titel: Rote Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Frühgeschichte unter besonderer Berücksichtigung des Paläolithikums arbeitete. (unbestätigt)
    |306| 2005 nahm er eine Stelle beim amerikanischen militärischen Dienstleister Blackwater (heute Xe Services LLC) an und arbeitete seitdem bei befristeten Einsätzen im Irak. (unbestätigt)
     
    Zwei Teams beschatteten Becker vom Flughafen aus. Eines machte Fotos, während Becker beim Autoverleih Tempest Car Hire seinen Wagen, einen weißen Toyota Yaris 1.4, in Empfang nahm, und registrierten das Kennzeichen.
    Sie folgten ihm unauffällig auf der M29 in Richtung Parow, dann über die M16 am Tygerberg- und Karl-Bremer-Hospital vorbei und schließlich auf der M31 und der M13 in Richtung Durbanville.
    Auf den ruhigen Vorstadtstraßen mussten sie ihm einen größeren Vorsprung lassen, so dass sie ihn beinahe verloren hätten, als er bei den Vierlanden Garden Cottages abbog.
    Sie hielten an und berieten, bevor sie Quinn anriefen. Er erteilte einem Team den Auftrag, sich bei der Pension nach der Unterbringung zu erkundigen und ein Zimmer zu mieten, wenn eines frei war. Dann erteilte er unverzüglich einem weiteren Team den Auftrag, zu dieser Adresse zu eilen.
     
    »Die Passage über seine Eltern ist überflüssig«, bemerkte Oom Theunie.
    »Meinst du nicht, dass eine geisteskranke Mutter einen Einfluss auf die Psyche ihres Kindes hat?«, fragte Milla.
    »Du brauchst nur einen Satz, um auszudrücken, dass seine Mutter verrückt war und seine Eltern verstorben sind.«
    »Okay«, sagte sie, etwas widerstrebend.
    Und dann kam das Foto.

56
    Der Bericht war ein lebendiges Dokument in der Datenbank der PIA. Milla fragte sich, ob irgendjemand ihre Aktualisierungen las. Und warum.
    |307| Was hatte Lukas Becker, der historische Anthropologe, getan, dass ein Geheimdienst sich für ihn interessierte? War es seine Arbeit für Blackwater, inzwischen in Xe Services LLC umbenannt? Sie hatte sich im Internet über diese Firma informiert. Unter dem neuen Namen hatte sie nichts gefunden, nur eine noch nicht fertig gestellte Website. Unter »Blackwater« fand sich vieles, meist Umstrittenes. Eine Privatarmee, die Söldner ausbildete.
    Um 14:27 Uhr, während sie ihren Bericht neu formulierte, meldete das Programm, dass jemand ein externes Update ausgeführt hatte. Milla klickte das Icon an. Bei dem neuen Material handelte es sich um ein Foto. Sie konnte ihre Neugier nicht bezwingen und klickte es an.
    Der Mann stand im hellen Sonnenlicht neben einem weißen Toyota. Seine dunklen Haare waren militärisch kurz geschnitten, sein Körper war schlank und durchtrainiert. Sein Gesicht war halb der Kamera zugewandt. Er befand sich im Gespräch mit dem schwarzen Angestellten der Autovermietung.
    Es lag etwas in seinem Lächeln, in der Gutmütigkeit seiner Augen, in der Art seines Blicks, was sie faszinierte. Im Augenblick der Aufnahme fand ein Austausch zwischen zwei Fremden statt, geprägt von Achtsamkeit und gegenseitigem Respekt. Sie starrte das Foto lange an und forschte in diesem Gesicht nach Spuren seines Lebens, doch sie fand nichts. Nur dieses Lächeln und die Anteilnahme. Als Jessica, die Göttin, sie plötzlich an der Schulter berührte und fragte: »Wer ist denn dieses Schnuckelchen?«, kehrte Milla abrupt in die Realität zurück.
     
    Um kurz vor fünf betrat Quinn Masilos Büro und sagte: »Es gibt Probleme. Lukas Becker ist gerade langsam an Shahid Latif Osmans Haus vorbeigefahren.«
    »Und?«
    »Dann ist er weitergefahren in Richtung Stadt.«
    »Haben wir schon einen Sender an seinem Auto montiert?«
    »Die Platzierung ist gegen Abend geplant.«
    »Und sein Handy?«
    |308| »Wird abgehört. Aber das ist noch nicht alles. Das Büro in Johannesburg hat uns informiert, dass Julius Shabangu mit einem MAG7 getötet wurde, einem automatischen, kurzläufigen Schrotgewehr.«
    »Und?«
    »Die Waffe ist bemerkenswert – Schmuggelware aus Militärbeständen. Becker war für Blackwater im Irak …«
    »Was wollen Sie damit sagen, Quinn?«
    »Der Kerl ist bewaffnet und gefährlich.«
    »Wir sind nicht sicher, dass er Shabangu erschossen hat. Wir vermuten es nur.«
    »Und wenn Osman als Nächster auf seiner Liste steht?«
    Masilo reagierte auf eine für Quinn vollkommen unvorhersehbare Weise. Er zuckte die Achseln.
    In diesem Moment begriff Quinn, was sich der Rechtsanwalt erhoffte. Und dass er noch immer Janina Mentz’ Motiven misstraute.
     
    Fotokopie: Tagebuch von Milla Strachan
    Datum des Eintrags: 1. Oktober 2009
    Leben ist ein leeres Wort mit

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