Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rote Spur

Rote Spur

Titel: Rote Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
Vom Netzwerk:
Wir haben den Anruf abgehört. Erst hat sie Dolly Bescheid gesagt, dass Osman im Krankenhaus liegt. Und anschließend, ich zitiere: Osman hat mich gebeten, Ihnen auszurichten: ›Der Hund hat den Laptop.‹«
    Masilo schaltete sofort. »Becker.«
    »Genau. Wir vermuten, dass der Computer in der Tragetasche war, an der Osman sonst wie an einer Handschelle hängt. Das Krankenhauspersonal hat ausgesagt, dass Osman nach dem Aufwachen als Erstes nach ihr gesucht hat. Aber da ist noch etwas. |390| Die dritte Information, die Osman der Schwester gegeben hat, war: ›Der Hund fährt einen blauen Citi Golf, Kennzeichen CA 143 und vier weitere Zahlen.‹«
    »Sie werden ihn suchen.«
    »Ja, das glaube ich auch.«
    »Hast du Leute dort?«
    »Ich habe acht Leute beim Krankenhaus. Osman ist isoliert. Dolly ist inzwischen auch eingetroffen und droht mit einer einstweiligen Verfügung.«
    »Lass ihn drohen. Halte alle von Osman fern.«

70
    iThemba Computers befand sich im ersten Stock von Oxford House auf der Hauptstraße von Durbanville. Der junge Mann am Empfang erkannte Milla trotz des Kopftuchs. »Hallo, Tannie«, sagte er.
    »Hallo«, grüßte Milla. »Mein Nachbar«, fügte sie mit einer Handbewegung in Richtung Becker hinzu, »hat ein Problem mit seinem Computer.«
    »Was können wir für Sie tun?«
    »Ich habe mein Windows-Passwort vergessen«, erklärte Lukas Becker.
    »XP oder Vista?«, fragte der junge Mann.
     
    Burzynski hatte das Wort, als Masilo zurückkehrte. »… haben ein Interesse an Osman, deswegen wissen wir beide, dass es um Moslemextremisten geht, Janina. Ich weiß wirklich nicht, warum Sie so ein Geheimnis daraus machen.«
    Masilo nahm Platz, zog Notizblock und Stift heran und kritzelte die Worte:
Osman gefunden. Im Krankenhaus. Bewachen ihn
.
    Mentz las mit, während er schrieb, und nickte ihm kurz zu.
    Masilo schlug das Blatt um.
    |391| »Sie können also die
Madeleine
nicht finden«, bemerkte Mentz skeptisch.
    »Wir haben jedes einzelne Schiff mit ungefähr der gleichen Tonnage geortet, das LRIT und AIS nicht eingeschaltet hat. Und glauben Sie mir, es war nicht leicht. Dafür gibt es drei mögliche Erklärungen. Die erste ist, dass sie sich irgendwo versteckt halten. Nicht besonders wahrscheinlich, ich weiß, aber wenn sie die Transmitter abgeschaltet haben, sich ganz still verhalten und gut getarnt sind, könnten sie es schaffen. Die zweite Möglichkeit wäre, dass sie sie versenkt haben. Was die Frage nach dem Warum aufwerfen würde, aber natürlich ziehen wir diese Version nicht ernsthaft in Betracht. Die dritte Möglichkeit ist, dass sie unter einem falschen LRIT fahren, und wenn das der Fall ist, haben wir schlechte Karten. Es könnte Wochen dauern, jedes Schiff da draußen zu überprüfen.«
    »Sie sagten, Sie wollten das Schiff noch dringender finden als wir.«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Uns war klar, dass Sie diese Frage stellen würden, Janina. Ich habe die ganze Nacht mit Langley darüber diskutiert und kann Ihnen nur so viel sagen, dass ich nicht befugt bin, mehr preiszugeben als Folgendes: Wir glauben, dass die Fracht der
Madeleine
sowohl für die nationale Sicherheit Amerikas als auch die Südafrikas von entscheidender Bedeutung ist.«
    »Also wissen Sie, was auch wir wissen.«
    »Ich weiß nicht, was Sie wissen. Aber an dieser Stelle würde ich Sie gerne in aller Form mit meinen beiden Kollegen bekanntmachen.« Er zeigte auf die beiden Neuen, über die Mentz noch nichts wusste. »Janet Eden ist leitende Analystin bei MENA, unserem Büro für die Überwachung des Mittleren Ostens und Nordafrikas. Jim Grant arbeitet für das Büro für Terrorismusanalyse. Beide sind wegen Ihrer SOLAS-Anfrage nach Südafrika gekommen. Janet, wenn Sie so freundlich wären?«
    |392| Janet war eine zierliche, attraktive, gepflegte Mittvierzigerin. Sie sagte »Danke, Bruno« und wandte sich Mentz und Masilo zu. »Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich nicht unser gesamtes Wissen mit Ihnen teilen kann. Wir sind alle erwachsen und arbeiten auf demselben Gebiet. Wir kennen die Regeln.« Sie sprach sachlich und selbstsicher. »Ich werde Ihnen aber alles sagen, wozu ich befugt bin. Vor ungefähr zehn Wochen fiel Jim und mir unabhängig voneinander eine erhebliche Zunahme der Kommunikation zwischen verdächtigen al-Qaida-Zellen in Oman, Pakistan und Afghanistan auf, und, zu unserer Überraschung, auch mit Südafrika, besonders Kapstadt. Wir haben bereits einen Kommunikationsfluss zwischen der al-Shabab in

Weitere Kostenlose Bücher