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Rote Spur

Rote Spur

Titel: Rote Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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seinem Ernst sowie die Tatsache, dass die Amerikaner eine Zusammenarbeit mit Becker so hartnäckig leugneten, obwohl er den Laptop hatte, die Janina Mentz zum ersten Mal auf die Idee brachte, dass sie sich irren könnte. Nach einem Augenblick des Schweigens sagte sie: »Wenn er nicht für Sie arbeitet, für wen denn sonst?«
    »Wir wissen es nicht. Aber wir würden es gerne herausfinden, wenn Sie uns endlich mehr Informationen liefern würden.«
    »In diesem Fall«, sagte sie und lehnte sich in ihren Stuhl zurück, » |395| haben wir das gleiche Problem. Wir müssen Becker finden. Weil er den Code hat.«
     
    Im Bayside-Einkaufszentrum in Table View kaufte sie Kleider und Lebensmittel mit dem Bargeld, das sie in Durbanville am Automaten abgehoben hatte. Dann kehrten sie zum Big Bay Beach Club zurück, damit sie Essen kochen und er den Laptop untersuchen konnte.
    Lukas war schweigsam. Die Chance, wieder an sein Geld zu kommen, schwand immer mehr. Sie hätte ihm gern Mut zugesprochen, fand aber nicht die richtigen Worte.
     
    Mentz und Masilo kehrten zum Sitz der PIA zurück.
    »Sie wissen, dass es Ihre Schuld ist«, bemerkte sie.
    »Was denn?«
    »Das mit Becker. Und Osmans Laptop. Sie wollten Becker im Spiel halten, Tau. Sie haben gehofft, dass er mich zwingen würde einzugreifen.«
    »Stimmt«, gab er zu.
    »Ich habe Sie eingestellt, weil Sie kein Jasager sind. Weil Sie stark genug sind, eine andere Meinung zu vertreten als ich. Aber dann tun Sie das auch, offen und ehrlich.«
    »Ich habe einen Fehler gemacht. Soll nicht wieder vorkommen.«

71
    Neben dem verlassenen Pavillon des De-Grendel-Sportkomplexes in Parow rauchte der Informant mit kurzen, nervösen Zügen eine Zigarette und blies zwischen seinen Sätzen hörbar den Rauch aus. »Es heißt, der Scheich habe um einen Gefallen gebeten.«
    »Suleiman Dolly.«
    »Ja, sie sagen, er hätte Terror angerufen, persönlich.«
    »Und?«
    »Der höchste Rat sucht einen Laptop, der von einem Weißen |396| mit einem blauen Golf gestohlen wurde. Er ist groß und dunkelhaarig, ein Bure. Das Kennzeichen lautet CA 143 und noch etwas.«
    »Und Terror und die Ravens sollen suchen helfen?«
    »Ja, darum ging es bei dem Gefallen. Und es wird behauptet, sie müssten den Weißen nicht lebend erwischen, es ginge nur um den Laptop. Es gibt einen Bonus von hunderttausend für den, der ihn abliefert, und noch mal fünfzig, wenn derjenige auch den Weißen wegpustet. Das Gerücht verbreitet sich wie ein Lauffeuer, jeder kleine Gauner auf der Halbinsel hält die Augen offen.«
    »Meinst du, die kriegen den Kerl?«
    »Früher oder später.«
     
    Janina Mentz ließ auch Quinn rufen, um Zeit zu sparen. Jetzt saßen sie gemeinsam mit Rajkumar und Masilo um den runden Tisch der Direktorin.
    »Höchste Priorität », begann Mentz, »hat die Suche nach Becker und Strachan. Quinn, ich will ihre Fotos in den Sonntagszeitungen, gib alle Informationen raus: Er ist bewaffnet und gefährlich, wird wegen Entführung und Mordes gesucht, sie ist seine Komplizin. Veröffentlichen Sie auch die Beschreibung des Golfs, sagen Sie aber vorher dem Polizeichef des Westkaps Bescheid, dass wir mit ihrer Dienststelle für Öffentlichkeitsarbeit zusammenarbeiten wollen.«
    Quinn machte sich Notizen.
    »Wenn ihr Foto in der Zeitung erscheint, wird sie als Erstes ihren Sohn anrufen. Habe ich recht?«
    »Haben Sie«, sagte Quinn.
    »Halten Sie das Einsatzkommando in Bereitschaft und sagen Sie dem Polizeipräsidenten, er soll sich raushalten. Wir werden uns Becker greifen.«
    Quinn nickte.
    »Tau wird zusammen mit der CIA die Einsatzzentrale einrichten und leiten, und ich werde ihn von der Leitstelle aus auf |397| dem Laufenden halten. Es gibt nur einen Informationskanal, über mich. Ich hoffe, Sie haben das alle verstanden.«
    Sie blickte Rajkumar an. »Das ist der praktische Teil der Operation; Raj kümmert sich um den Teil, der Grips erfordert. Ich möchte, dass Sie die besten Köpfe der Agentur versammeln, Raj, bauen Sie einen Expertenstab auf. Konzentrieren Sie sich auf drei Punkte. Wenn es irgendjemanden gibt, der herausfinden kann, wie es der Rat geschafft hat, einen Fischtrawler von der Bildfläche verschwinden zu lassen, dann sind Sie es. Finden Sie heraus, welche Technik dahintersteckt. Beweisen Sie der CIA, dass wir klüger sind als sie. Ich möchte, dass Sie die
Madeleine
finden.«
    »Okay«, sagte Rajkumar erfreut.
    »Zweitens: Kümmern Sie sich um Becker. Vieles rund um seine Person gibt noch immer Rätsel

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