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Rote Spur

Rote Spur

Titel: Rote Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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heraus und suchte nach den Vorwahlen in der Umgebung. Er fand nichts Sinnvolles. Er suchte bei den internationalen Nummern, aber auch davon passte keine.
    Bella stieß einen Laut aus.
    »Hast du etwas gefunden?«
    »Seine Browsergeschichte – kann ich mir diese Passwörter nochmal ansehen?«
    Er reichte sie ihr und schaute auf den Monitor. Sie war im Internet auf die Webseite von
Yahoo! Mail
gegangen. »Seine Browsergeschichte zeigt, dass er diese Webmail benutzt hat.« |523| Sie sah sich die vier Zahlenreihen an, tippte in das Benutzerfeld »Speedster430« und in das Passwortfeld eine andere Kombination ein, wobei er nur Sternchen sah.
    »Bingo!«, sagte sie, als der Browser eine neue Seite öffnete. »Er hat ein Yahoo-Mail-Account. ›Speedster430 @ yahoo.com‹ ist seine Adresse und diese L66-Serie sein Passwort.«
    »Aha«, sagte er. Es war ihm immer noch schleierhaft, wie sie so schnell darauf gekommen war. Doch als sie sein Postfach öffnete, fanden sie – nichts. Keine E-Mails.
    »Ich habe den Eindruck, als hätte er alles gelöscht. Sehen wir doch mal nach, ob etwas im Postausgang liegt.« Sie klickte die Zeile an. Der Ordner war leer. »Das ist ja komisch«, sagte sie.
    »Wieso?«
    »Schau dir doch mal sein Outlook und die Ordner auf seiner Festplatte an. Er hatte seinen Computer nicht gerade gut organisiert. Aber in seinem Yahoo Account herrscht Ordnung.«
    »Es ist leer.«
    »Pieksauber.« Sie zögerte einen Augenblick. »Aber da ist noch etwas.« Wieder arbeitete sie mit der Maus und dem Browser. »Seine Geschichte zeigt auch, dass er oft auf der Website seiner Bank war.« Die Login-Seite für das Internet-Banking der Absa-Bank erschien auf dem Bildschirm.
    »Nein, die Flints sind bei der Nedbank«, warf Joubert ein, denn das wusste er durch die Auszüge, die Tanja ihm gegeben hatte, ganz genau.
    »Kann schon sein«, sagte Bella. »Lass uns mal die oberste Nummer versuchen.« Die, die er für eine Telefonnummer gehalten hatte.
    »Und die kürzere könnte seine PIN-Nummer sein.«
    Eine neue Seite öffnete sich.
    Guten Tag, Meneer D. Flint
.
    Ihr letzter Besuch auf der Internetseite der Absa war am 25.   11.   2009.
    Bitte geben Sie nur die Stellen Ihres Passworts ein, die rot unterlegt sind.
    |524| »Der 25. November«, flüsterte Joubert. »Das war der Tag, an dem er verschwunden ist.«
    Bella gab die dritte Zahlenreihe an den Stellen ein, wo die roten Kästchen es verlangten. Der Bildschärfe änderte sich.
    »Woher hast du das gewusst?«, fragte er.
    »So sind die Leute. Sie benutzen immer wieder dieselben Benutzernamen, dieselben Passwörter. Das ist einfacher zu merken.«
    Sie schauten auf den Bildschirm:
     
    Kontostände
    Klicken Sie die Bezeichnung oder die Nummer eines Kontos an, um eine Umsatzübersicht zu erhalten.
    Warnung: Der ausgewiesene Betrag auf Ihrem Konto kann Beträge enthalten, die noch nicht verbucht sind und noch zurückgerufen werden können.
     
    Konto
    Sparkonto
     
    Kontonummer
    2044   677   277
     
    Guthaben
    134155,18
     
    Verfügbarer Betrag
    134105,18
     
    Offene Beträge
    0,00
     
    Joubert pfiff durch die Zähne. Hundertdreißigtausend Rand. Das änderte alles. »Kannst du das ausdrucken?«, fragte er eindringlich.
    »Das hat keine Eile, es geht nicht verloren«, bremste ihn Bella. »Wir sollten uns mal die Bewegungen auf diesem Konto ansehen.«
    Sie klickte die Kontonummer an, und eine Übersicht erschien auf dem Bildschirm.
    Joubert lehnte sich unwillkürlich in seinem Stuhl zurück. »Unfassbar«, sagte er. »Unfassbar.«
     
    »Vierhunderttausend Rand?«, fragte Tanja Flint mit entsetzensstarrer Miene.
    »Es hat anscheinend zwei Einzahlungen gegeben«, erklärte Joubert. Sie saßen im Wohnzimmer ihres Hauses, er auf dem |525| Sofa, sie auf einem Sessel, zwischen ihnen der Couchtisch »Am 17. Oktober zweihundertfünfzigtausend, am 29. Oktober noch einmal hundertfünfzigtausend, was zusammen vierhunderttausend ergibt. Am 27. Oktober hat er zweihundertfünfzigtausend Rand an einen Mr. Marschall überwiesen und am 12. November noch einmal elftausend Rand an ›HelderbergUp‹. Ansonsten gibt es noch paar Abhebungen, Zinsen und Gebühren.«
    Tanja saß am Rande des Sessels, schlug die Hände vor das Gesicht und konnte die Augen nicht von den Kontodaten abwenden. Ein Zittern durchlief ihren Körper. »O mein Gott!«, seufzte sie.

93
    Sie sagte Mat Joubert, sie wisse nicht, wo das Geld herkomme. Sie habe noch nie etwas von einem M. Marshall oder HelderbergUp

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