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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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dass ich verdammt sauer war.
    Er jedoch weigerte sich, mich noch einmal anzusehen. Verräter.
    Orpheus hingegen ließ den Blick von Maisie zu mir wandern. »Sollen wir fortfahren?«
    Maisie nickte entschlossen. »Ja.«
    Der Magier warf einen letzten Blick in meine Richtung
und räusperte sich. »Gut, dann lasst uns weitermachen. Wie ihr bereits wisst, berät sich der Rat, ob er den Dominae den Krieg erklären soll oder nicht.«
    Diese Aussage erntete sowohl Hurra- als auch Buh-Rufe. Trotz meiner Übelkeit zwang ich mich dazu, dem Geschehen um mich herum Aufmerksamkeit zu schenken.
    Orpheus schlug mit einem kleinen Hammer auf den Tisch, um die Anwesenden wieder zur Ruhe zu rufen. »Im Lichte der gespaltenen Meinungen, was diese Frage betrifft, haben wir die Abstimmung noch hinausgeschoben, bis alle Beteiligten zu Wort gekommen sind.« Einige Magier murrten über diese Verzögerung, doch die Ratsmitglieder nickten zustimmend.
    »Hohepriesterin Maisie? Möchtet Ihr noch etwas hinzufügen?«
    Maisie erhob sich von ihrem Stuhl; sie hatte in der Zwischenzeit rechts von Orpheus Platz genommen. Adam hatte mir erklärt, sie sei die Vorsitzende des Rates, aber soweit ich das bisher beurteilen konnte, schien Orpheus die Zügel in der Hand zu haben. Ich nahm mir vor, Adam später zu befragen, wie Maisies Stellung genau aussah.
    »Danke, Ratsherr Orpheus. Ich möchte dem Rat tatsächlich von einer beunruhigenden Vision Mitteilung machen, die mich letzte Nacht heimgesucht hat. In dieser Vision stand meine Schwester Sabina im Heiligen Hain im Scheideweg. Von allen Seiten wurde sie von Schatten bedroht, während in der Ferne Trommeln schlugen.«
    Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, und ich musste mir die größte Mühe geben, den neugierigen Augen standzuhalten, die sich jetzt auf mich richteten. Murmeln
erfüllte den Saal. Die Ratsmitglieder bedachten mich mit nachdenklichen bis eindeutig ablehnenden Blicken. Orpheus hob die Hand, und es kehrte wieder Ruhe ein. »Wie versteht Ihr diese Vision?«, wollte er von Maisie wissen.
    Sie sah mich mit undurchsichtiger Miene an. »Natürlich stellen die Schatten unsere Feinde dar, die Trommeln sind die Trommeln des Krieges. Was jedoch Sabina betrifft, so ist ihre Position schwerer zu enträtseln. Ich glaube jedoch, sie wird bei dem, was kommen wird, eine ausschlaggebende Rolle spielen.«
    Ein Magier, der im Auditorium saß, sprang auf. »Diese Vision ist ein eindeutiges Zeichen, dass wir sofort den Krieg ausrufen müssen!«, rief er.
    »Die Vision ist eine Warnung vor einem Krieg!«, erwiderte eine aufgebrachte Frau.
    Plötzlich hallte der Saal von erhitzten Rufen wider, die sich abwechselnd für und gegen einen Krieg aussprachen. Ich blickte zu Adam, der mit zusammengebissenen Zähnen dasaß. Noch bevor wir aus Kalifornien abgereist waren, hatte er mir erklärt, der Rat stünde kurz davor, den Vampiren den Krieg zu erklären. Vielleicht hatte er übertrieben, um mich dazu zu bringen, mit ihm zu kommen. Oder die Dinge waren komplizierter geworden, nachdem er zu Vincas Begräbnis aufgebrochen war. Ich selbst war eigentlich gegen einen Krieg, aber ich hatte nicht vor, mich in die Politik der Magier hineinziehen zu lassen und hielt den Mund.
    Orpheus ließ mehrmals den Hammer auf den Tisch niederfahren, als versuche er, einen unwilligen Nagel einzuschlagen. »Ruhe! Es hilft uns nicht weiter, wenn wir uns gegenseitig angreifen. Ihr müsst dem Rat, den ihr
gewählt habt, die Möglichkeit geben, das Thema eingehend zu erörtern und dann zu entscheiden, was das Beste für alle Magier ist.«
    Die Zuhörer schwiegen betreten wie eine Klasse zurechtgewiesener Schulkinder.
    Ein Knurren, bedrohlich wie das Fauchen eines hungrigen Dämons, zerriss die Stille. Ich blickte an mir herab – das Geräusch stammte aus meinem Magen.
    »Alles in Ordnung?«, flüsterte Adam.
    Wieder knurrte es. Diesmal war mein Magen so laut, dass die Ratsmitglieder zu mir herüberblickten. Ein Blitz schoss durch meine Eingeweide. Ich beugte mich vor und presste beide Arme gegen den Unterleib.
    Kalter Schweiß stand mir auf der Stirn. Ein brennender Schmerz durchzuckte meinen Bauch. Ächzend sank ich auf die Knie. Adam ging neben mir in die Hocke und sah mich an. Um uns herum bildeten die Umstehenden einen Kreis. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
    In diesem Moment erbrach ich mich vor die Füße des altehrwürdigen Rates der Hekate.

4

    Eine Stunde später verließ ich endlich das Badezimmer. Draußen

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