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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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Offensichtlich tat sie das nicht, war aber viel zu höflich, um nachzuhaken. »Also – nachdem das Reinigungsritual jetzt abgeschlossen ist, sollten wir am besten so schnell wie möglich mit deinem Zaubertraining anfangen. Rhea, wann kann die Visionssuche beginnen?«
    Ich warf Adam einen Blick zu, der jedoch auf den Boden starrte. »Einen Moment mal«, meldete ich mich zu Wort. »Ich dachte eigentlich, Adam würde mich weiter unterrichten.«
    Maisie und Orpheus schauten einander an. »Ehrlich gesagt«, erklärte der Magier, »hat es da eine gewisse Planänderung gegeben. Ich habe Adam gebeten, sich für mich um ein bestimmtes Projekt zu kümmern. Er wird nicht in der Lage sein, deinen Unterricht zu übernehmen.«
    »Was denn für ein Projekt? Er hat doch sicher zwischendurch Zeit für ein paar Stunden …«
    Orpheus unterbrach mich. »Tut mir leid, aber es wird nicht möglich sein.«
    »Und warum nicht?« Ich wusste, dass ich streitsüchtig klang, aber hier ging es um Grundsätzliches. Ich hatte mich überhaupt nur unter der Voraussetzung dazu bereiterklärt, mit nach New York zu kommen, dass Adam mich
weiter unterrichten würde. Es gefiel mir ganz und gar nicht, dass er bereits wenige Stunden, nachdem ich hier eingetroffen war, anfing, gegen unsere Abmachungen zu verstoßen.
    Orpheus’ Kiefermuskeln spannten sich sichtbar an. Es schien ihm nicht zu behagen, dass ich ihm so die Pistole auf die Brust setzte. »Das hat überhaupt nichts mit …«
    »Sir«, mischte sich Adam ein. »Dürfte ich vielleicht? Ich würde gern mit Sabina unter vier Augen sprechen.«
    Orpheus warf Adam einen finsteren Blick zu, gab aber nach. »Von mir aus.«
    Adam nickte mir zu. Stirnrunzelnd stand ich auf und folgte ihm in den Flur hinaus. Noch ehe die Tür hinter uns ins Schloss gefallen war, konnte ich nicht mehr an mich halten. »Was ist hier eigentlich los?«
    Er seufzte. »Der Auftrag, den Orpheus mir erteilt hat, führt mich eine Zeit lang nach North Carolina. Deshalb kann ich dich nicht weiter unterrichten. Ich werde ganz einfach nicht hier sein.«
    Mein Magen verkrampfte sich. »Was? Warum?«
    Er lehnte sich vor, als wolle er sicherstellen, dass niemand außer mir ihn hören konnte. »Königin Maeve zögert noch, dem Rat beizustehen, wenn wir in den Krieg ziehen. Orpheus will, dass ich an den Feen-Hof reise und herausfinde, warum.«
    Ich verschränkte die Arme. »Und wann reist du ab?«
    »Noch heute Abend.«
    »Was?« Panik breitete sich in mir aus. Obwohl hier bisher alle ausgesprochen nett und zuvorkommend gewesen waren, sagte mir die Vorstellung, mehr oder weniger allein unter Fremden zurückbleiben zu müssen,
ganz und gar nicht zu. »Dann willst du mich also einfach so sitzenlassen? Bei lauter Fremden?«
    Adam fuhr sich durch das sandfarbene Haar. »Sabina, du verstehst das völlig falsch. Glaub mir, ich würde auch viel lieber hierbleiben. Aber meine erste Pflicht gilt dem Rat der Hekate.«
    Düstere Zweifel stiegen in mir auf. »Verstehe. Na gut. Dann bis irgendwann.« Ich wandte mich zum Gehen, aber er ergriff meinen Arm.
    »Was glaubst du zu verstehen?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Du führst die ganze Zeit nur irgendwelche Befehle aus. Deine Aufgabe war es, alles zu tun, um mich hierherzubringen. Also hast du mir Sachen versprochen, von denen du wusstest, der Rat würde sie niemals genehmigen. Jetzt bin ich hier. Du hast deine Aufgabe erfüllt.«
    Er starrte mich einen Moment lang an. Dann warf er den Kopf zurück und lachte. Lachte!
    »Nett. Schön, dass du dich amüsierst – Arschloch!« Ich wandte mich erneut ab, um davonzustürmen. Aber wieder packte er mich am Arm und hielt mich fest. Ich prallte gegen seine Brust. Ehe ich ihm sagen konnte, er solle sich endlich verziehen, trafen seine Lippen voller Leidenschaft auf die meinen.
    Ich war so unvorbereitet auf diesen Kuss, dass ich gar nicht auf die Idee kam, gegen die unerwartete Intimität anzukämpfen. Seine Lippen waren warm und pressten sich nachdrücklich auf meinen Mund. Während ich die Hitze seiner Zunge registrierte, schaltete sich mein Gehirn aus, und meine Libido übernahm das Kommando.
    Ich hatte Adam schon einmal geküsst – nur ein einziges
Mal. Doch das war anders gewesen. Damals hatte mich die Enthüllung, dass ich eine Schwester besaß, von der ich bis zu jenem Zeitpunkt nicht den leisesten Schimmer hatte, derart aus der Fassung gebracht, dass Adam eine willkommene Abwechslung darstellte. Zum Glück war die ganze Geschichte nicht völlig aus dem

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