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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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Ruder gelaufen, sondern war rechtzeitig unterbrochen worden. Damals hatte ich beschlossen, dass so etwas nie wieder passieren durfte. Er war ein Magier und ich eine Vampirin, und eine Beziehung zwischen den Rassen war offiziell verboten. Man musste sich nur ansehen, was sich zum Beispiel meine Eltern damit eingebrockt hatten. Doch jetzt, als Adams Zunge die meine liebkoste, war es recht offensichtlich, dass er dieses Memo offenbar nicht erhalten hatte.
    Er umfasste mein Gesicht mit beiden Händen. Im Gegensatz zum letzten Mal gab es diesmal kein wildes Begrapschen, kein gieriges Verlangen. Nein, dieser Kuss war vor allem zärtlich. Aber nicht minder gefährlich für mein Gleichgewicht. Ich schlang meine Arme um ihn und gab mich ganz dem Moment und dem Kuss hin. Zwar war ich noch immer wütend auf ihn, weil er mich allein zurücklassen wollte, aber ich wusste auch, dies war meine letzte Chance, ihm so nahe zu sein. Die Göttin wusste, für wie lange.
    Endlich löste er sich von mir. Als ich meine Augen öffnete, sah er lächelnd zu mir herab.
    Ich räusperte mich. »Äh …«
    »Hörst du jetzt endlich auf, dich wie eine Idiotin zu benehmen und verabschiedest dich von mir?«
    Ich öffnete den Mund, um dagegen zu protestieren, als Idiotin bezeichnet zu werden, aber er schüttelte den
Kopf. »Lass uns bitte nicht mehr streiten, Sabina. Nicht jetzt. Wir können über all die Gründe sprechen, warum das hier eigentlich keine gute Idee ist, wenn ich wieder zurück bin. Einverstanden?«
    Ich schluckte. Er war mir so nahe. Ich konnte ihn noch auf meinen Lippen schmecken, während mich sein Sandelholzduft und das männliche Aroma, das er verströmte, ein wenig schwindlig machten. »Keine gute Idee?«, wiederholte ich benommen. Aus irgendeinem Grund hatte ich auf einmal Probleme, mich daran zu erinnern, warum auch ich die Angelegenheit bis gerade eben für eine schlechte Idee gehalten hatte.
    »Wir haben beide unsere Aufgaben, und momentan kann sich keiner von uns leisten, abgelenkt zu werden.« Seine Stimme wurde tiefer, und er beugte sich zu mir herab, so dass sein Mund nur noch wenige Millimeter von meinem entfernt war. »Aber bitte versteh mich nicht falsch. Wenn ich bleiben könnte, würde ich mir nichts sehnlicher wünschen, als von dir abgelenkt zu werden. Und zwar so lange wie möglich.«
    Mein Herz schlug einen Salto rückwärts. Ich atmete tief durch, um das Kribbeln in meinem Inneren in den Griff zu bekommen. »Mann, Magier, du weißt wirklich, wie man einer Frau den Kopf verdreht – was?«
    Sein Mund verzog sich zu einem schiefen Lächeln. »Ich könnte dir auch ein paar Sonette vortragen, wenn du das lieber hast. Aber ich dachte, du wärst eher für den direkten Ansatz zu begeistern.«
    Wieder beugte er sich vor, doch noch ehe er das Versprechen in seinen Augen einlösen konnte, wurde die Tür zu Maisies Zimmer aufgerissen. Wir hielten abrupt inne – wie zwei Rehe im Scheinwerferlicht -, und ich
drehte mich um. Hinter mir stand meine Schwester. Sie hatte Giguhl auf dem Arm.
    »Oh! Oh, tut mir leid!«, stammelte sie. Ihre Wangen liefen so rot an, wie sich die meinen anfühlten.
    »Kein Problem. Adam und ich haben uns nur … nur unterhalten.«
    Ich trat zur Seite. Adam sah mich stirnrunzelnd an. Ihm schien die Distanz, die ich auf einmal wieder zu ihm herstellte, nicht zu gefallen. Doch tatsächlich brauchte ich einen gewissen Abstand, um überhaupt wieder klar denken zu können. Adam wirkte eine unglaubliche Anziehungskraft auf mich aus, daran ließ sich nicht rütteln. Aber er stand auch im Begriff, abzureisen. Und er war Magier. Und, und, und … Die Liste war endlos.
    »Lasst euch von uns nicht stören«, sagte Giguhl. »Es ist sowieso an der Zeit, dass ihr das endlich mal hinter euch bringt.«
    Maisie presste sich die Hand auf den Mund. Offenbar fand sie das Ganze ziemlich lustig.
    »Giguhl«, warnte ich.
    »Ach, komm schon, Rotschopf!«
    In diesem Moment traten Rhea und Orpheus in den Flur, um zu erfahren, was los war. Ohne auf die Neuankömmlinge zu achten, fuhr Giguhl fort: »Ich weiß genau, wovon ich rede. Ich durfte schließlich vier geschlagene Tage mit euch in diesem verdammten Auto verbringen. Schon vergessen? Die Luft war derart voller Pheromone, dass ich das Fenster öffnen musste.«
    Finster starrte ich den Dämonenkater an. Wenn Blicke töten könnten, wäre er auf der Stelle umgefallen. Aber leider schmiegte er sich nur enger an Maisie und fügte hinzu: »Ich meine ja nur.«

    Meine Wangen

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