Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2
der Kerl.
»Der Dicke ist Fatty Garza.«
»Und was ist seine Spezialität? Seine Gegner am Stück verschlingen?«
»So in etwa.«
»Und die Frau?«
Meine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, und ich ballte die Fäuste. »Mischa Petrov.« Schon das Aussprechen ihres Namens verursachte mir Übelkeit.
Adam machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch die Killer blieben etwa drei Meter vor dem Laden stehen. Mischa erwiderte meinen Blick durch die Glasscheibe der Tür. Sie lächelte haifischartig und nickte dann. Bereit zum Sterben, Schlampe?
In Erwiderung zog ich eine Augenbraue hoch. Dann lass mal sehen, was du so draufhast.
Adam stand ruhig neben mir und wartete ab. Er verschwendete keine Zeit mit unnötigen Fragen. Ich wusste aus Erfahrung, dass er sich problemlos selbst verteidigen konnte, was bedeutete, ich müsste uns beiden nicht ganz allein den Hintern retten.
Etwas veränderte sich. Es war nichts Offensichtliches, kein eindeutiges Signal. Aber in der einen Sekunde schien die ganze Welt den Atem anzuhalten und in der nächsten explodierte die Luft. Ich stieß Adam nach rechts, und wir brachten uns in einem Wirrwarr aus Gliedmaßen hinter einem Regal in Sicherheit.
Kugeln flogen durch das Geschäft und verwandelten es innerhalb weniger Sekunden in Schweizer Käse. Coladosen explodierten und übergossen uns mit ihrem klebrigen Inhalt. Zerschossene Schokolade, salzige Erdnüsse und Tampons regneten auf uns herab und bildeten schon bald eine interessante Collage auf dem Boden.
»Hast du irgendwelche Waffen?«, rief ich Adam über den Lärm hinweg zu.
»Magie.«
Ich funkelte ihn an. Er lächelte. »Und eine Glock.« Er zog eine Glock 20 aus dem Hosenbund und reichte sie mir. Als ich das Magazin herausnahm, stellte ich zu meiner Erleichterung fest, dass es voll war. Das bedeutete, ich hatte fünfzehn Schüsse zur Verfügung. Fünfzehn nicht-tödliche Kugeln, da wir es mit Vampiren zu tun hatten. Aber zumindest war ich in der Lage, ihnen ein paar Schmerzen zuzufügen.
Endlich hörte der Kugelhagel auf.
»Hallihallo! Sabina?«, rief Mischa.
»Was?«, erwiderte ich und warf Adam einen Blick zu. »Halt dich für ein Ablenkungsmanöver bereit.«
»Ich könnte sie einfach wegzappen.«
Ich schüttelte den Kopf. Nein, das war eine Angelegenheit zwischen Vampiren. Es kam überhaupt nicht infrage, dass mich ein Magier vor meinen eigenen Leuten rettete. Falls einer von denen nach L.A. zurückkehren würde, dann nur, um meiner Großmutter eine Nachricht von mir auszurichten.
Aber Adams Zauberkraft konnte in anderer Hinsicht hilfreich sein. Ich zeigte auf das fluoreszierende Licht an der Decke. Er nickte lässig und richtete sich auf, bis er sich in der Hocke befand.
Misch seufzte laut. »Ich nehme nicht an, dass du einfach aufgibst und uns somit allen viel Zeit sparst – oder, Mischling?«
Ich biss vor Wut die Zähne zusammen. Mischa ließ keine Gelegenheit aus, um mich und alle, die sich in Hörweite befanden, an meine Herkunft zu erinnern. »Okay«, rief ich. »Mein Vorschlag ist der: Du setzt dir ganz einfach die Pistole an die Schläfe und drückst ab. Würde mir verdammt viel Zeit sparen.«
»Um mir die Frisur zu ruinieren?«, erwiderte Mischa affektiert. »Du hast sie doch nicht mehr alle.«
»Lass den Mist«, unterbrach uns Nick, den unser Geplänkel offenbar nicht im Geringsten beeindruckte.
Schwere Stiefel zermalmten zerbrochenes Glas und verrieten mir, dass sich die Killer in Bewegung gesetzt hatten. Ich nickte Adam zu.
Seine Lippen murmelten einen Zauberspruch, und ein Energieblitz schoss aus seinen Fingerspitzen. Mir stellten sich die Nackenhaare auf, während ich zwischen Cornflakesschachteln hindurchspähte. Über Mischa und Nick explodierten zwei Leuchtstoffröhren. Die Metallgehäuse, in denen sich die Lampen befanden, lösten sich und knallten ihnen auf die Köpfe. Mischa ließ ihre Waffe fallen, die über den Boden schlitterte, Nick stürzte zu Boden. Fatty, für seinen Körperumfang überraschend beweglich, sprang zur Seite und begab sich eilig in den hinteren Teil des Ladens.
Aus der Deckung hinter den Regalen eröffnete ich das Feuer auf Mischa, die Zuflucht hinter einem Gestell mit Souvenirbechern suchte. Ich visierte die vollen Kaffeemaschinen an, die sich in ihrem Rücken befanden, und zerschoss die Kannen. Ihrem Schreien nach hatte der
Kaffee, der auf sie herabregnete, in etwa die Temperatur von flüssigem Magma.
Adam ging neben mir in die Hocke und zog den Kopf ein.
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