Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
Vom Netzwerk:
kurzen schwarzen Trainingshose steckte. Fatty hörte das Knarzen der Autotür und hob wie ein Tier, das Gefahr wittert, den Kopf. Giguhl kam aus dem Wagen geklettert, wobei er die Arme weit über seinen mehr als zwei Meter langen Körper reckte, um sich theatralisch zu strecken. Sein giftgrünes Shirt mit der Aufschrift »Böser Junge« war eine nette Ergänzung zu den schwarzen Hörnern.
    Finster begutachtete er den riesigen stöhnenden Vampir zu seiner Rechten. Fatty schien seine Sehkraft zumindest teilweise wiedererlangt zu haben, denn er blinzelte zuerst und riss dann die Augen auf. Überraschend schnell sprang er auf die Beine und taumelte weiter.

    Er schaffte es bis zum Reifendruckmessgerät und der Waschanlage, ehe er wieder ins Stolpern kam. Panisch fasste er nach einem Wasserschlauch und richtete ihn wie eine Waffe auf uns. Ein lächerlich schwaches Rinnsal tröpfelte auf den Boden.
    »Was hast du vor?«, wollte Giguhl spöttisch wissen. »Uns gießen?«
    Da wir jetzt weit genug von den Zapfsäulen entfernt waren, schien es mir an der Zeit, dieses Affentheater zu beenden. Ruhig hob ich die Pistole und pflanzte meine letzte Kugel zwischen Fattys Augen. Der Holzpfahl hatte bereits die verbotene Frucht in seinen Körper getragen und seine Unsterblichkeit hinfällig werden lassen. Mit der Kugel ging sein gewaltiger Leib sofort in Flammen auf.
    »Gut, das war’s dann ja«, meinte Adam trocken. »Ich tanke dann mal besser.«
    Er schlenderte zu den Zapfsäulen zurück, als mache er einen netten Spaziergang. Der einzige Hinweis darauf, dass er gerade einem Mordanschlag entgangen war, zeigte sich in einem leichten Hinken – mit freundlichen Grüßen von Nicks Wurfstern. Wie Adam so gelassen auf einen solchen Anschlag reagieren konnte, war mir schleierhaft.
    Mein eigener Körper sehnte sich nach Action. Ich brauchte etwas, um das restliche Adrenalin zu verbrennen. Mein Blick wanderte zu Adam. Etwas, um die Anspannung abzubauen … Bewundernd betrachtete ich seinen muskulösen Oberkörper, der sich unter dem schweißfeuchten Shirt abzeichnete. Etwas Anstrengendes und Schweißtreibendes. Ich machte einen Schritt in seine Richtung.
    »Äh, Sabina?« Giguhl zupfte mich am Arm.

    »Was?« Ich blieb stehen und ließ notgedrungen den Blick von Adam zu Giguhl wandern. Dieser hüpfte unruhig von einem Huf auf den anderen. »Was machst du da?«
    »Ich muss dringend mal für kleine Einhörner.«
    Bei dieser Bemerkung verflogen alle erotischen Gedanken an Adam auf einen Schlag. »Ach, Giguhl. Muss das echt jetzt sein?«
    »Ich kann nichts dafür. Du weißt, dass ich eine schwache Blase habe.«
    »Okay, Mädchen. Dann geh mal Pipi machen. Aber beeil dich.«
    Er rannte zu den Türen, die sich an der Seite der Tankstelle befanden.
    Mit einem letzten Blick auf den verkohlten Berg, der einmal Fatty gewesen war, drehte ich mich um und ging zum Wagen zurück. Ich hatte ihn fast erreicht, als mich ein fernes Geräusch abrupt anhalten ließ. »Verdammt«, murmelte ich. »Mach schnell, Magier!«
    Adam blickte von der Windschutzscheibe auf, die er gerade putzte. »Was ist los?«
    »Sirenen.«
    Er legte leicht den Kopf schief, um zu lauschen. »Ich kann nichts hören.«
    Mein feines Vampirgehör hatte den Laut wahrgenommen, lange bevor ein Magier oder ein Mensch dazu in der Lage gewesen wäre. »Wir haben noch etwa zehn Minuten Zeit, uns vom Acker zu machen.«
    Ich drehte mich in Giguhls Richtung, um ihm zuzurufen, dass er gefälligst sein Tanzbein schwingen solle, als ich eine Bewegung im Laden bemerkte. In dem ganzen Durcheinander hatten wir den Sterblichen hinter der
Theke völlig vergessen. Das Gewehr, das er jetzt in der Hand hielt, zeigte mir allerdings, dass er uns seinerseits keineswegs vergessen hatte. Ich brachte mich hastig hinter dem Wagen in Sicherheit.
    Noch ehe mich Adam fragen konnte, was jetzt schon wieder los war, ertönte ein Schuss. Zum Glück hatte der Mann keine Ahnung, wie man mit einer so schlagkräftigen Waffe umgehen musste. Der Schuss ging daneben und riss ein Stück des Blechdachs über uns heraus.
    »Was zum Teufel war das?«, rief Adam.
    »Der Sterbliche! Ich kümmere mich um ihn.«
    »Nein, Sabina! Er ist unschuldig. Du darfst ihn nicht umbringen.«
    Ein weiterer Schuss schlug ganz in unserer Nähe ein. Ich kroch hinter dem SUV neben Adam. »Du machst du wohl Witze, oder?«
    Seine Miene zeigte mir jedoch, dass er es todernst meinte.
    »Er kann uns und unseren Wagen identifizieren. Falls du nicht den ganzen

Weitere Kostenlose Bücher