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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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höhnisch. »Einen Vampir kann ich ruhig umbringen, aber menschliches Leben ist natürlich viel wertvoller. Ich hätte dem Sterblichen sagen sollen, wie lieb ich ihn habe, und ihm dann erlauben, mir die Birne wegzupusten – oder? Gütiger Himmel, kannst du scheinheilig sein.«
    Seine Hände umklammerten das Lenkrad so fest, als wünschte er sich, stattdessen mich an der Gurgel haben. »Ich will damit sagen, dass es hier um mehr geht. Nick war ein Auftragskiller. Der Sterbliche war nur zufällig da und hatte mit der ganzen Sache absolut nichts zu tun. Ich weiß, dass moralische Fragen für dich recht fließende
Grenzen haben, Sabina, aber für mich gilt immer der Grundsatz, unschuldiges Leben zu schützen.«
    Ich lehnte mich zu ihm, bereit ihm zu sagen, wo er sich seine Moral hinschieben konnte.
    »He, Leute!«, brüllte Giguhl.
    Adam und ich drehten uns gleichzeitig zu ihm um. »Was?«, riefen wir beide wie aus einem Mund.
    »Ich wurde in den Hintern geschossen!«

2

    Zwei Abende später tauchte der Escalade aus dem Lincoln-Tunnel auf. Als ich New Yorks Wolkenkratzer am nächtlichen Himmel sah, atmete ich erleichtert auf. Wir hatten es bis nach New York geschafft, ohne noch einmal auf ein Todeskommando der Dominae zu treffen. Da wir uns jetzt auf Magier-Territorium befanden, war ein weiterer Angriff zwar nicht ausgeschlossen, aber doch sehr viel unwahrscheinlicher geworden.
    »Wie lange noch?«, fragte Giguhl von hinten.
    Adam warf einen Blick in den Rückspiegel. »Nur noch ein paar Minuten. Höchstens eine Viertelstunde.«
    Das war die längste Unterhaltung seit Iowa gewesen. Adam war noch immer wütend auf mich, weil ich Nick nicht getötet hatte, als sich die Möglichkeit dazu bot. Und weil ich zudem den Sterblichen auf dem Gewissen hatte. Ich war wütend, weil er diese Heiliger-als-der-Papst-Haltung angenommen hatte. Wir hatten drei Vampire ins Jenseits befördert, und er machte sich wegen eines lausigen Sterblichen Gedanken? Was Giguhl betraf, so war es ihm recht problemlos gelungen, die Kugel herauszuziehen. Seine Wunde war rasch wieder verheilt, aber er war trotzdem den Großteil der Fahrt damit beschäftigt gewesen, zu schmollen.

    Jetzt lehnte er sich zwischen unsere beiden Vordersitze und betrachtete die vorbeiziehende Stadt durch die Windschutzscheibe. Seine Klauen trommelten ungeduldig auf die Polster. Ich drehte mich um und starrte ihn finster an. »Könntest du das lassen?«
    Er hörte mit dem Trommeln auf. »Entschuldige vielmals. Nur weil du nervös bist, heißt das noch lange nicht, dass du hier’rumzicken musst.«
    Ich rieb meine verschwitzten Handflächen an meiner Jeans ab. »Wieso sollte ich nervös sein?«
    Adam warf mir von der Seite einen Blick zu, sagte aber nichts.
    »Ach, komm schon«, meinte Giguhl. »Nachdem sich deine Großmutter als lügendes, rachsüchtiges Ungeheuer entpuppt hat, ist es doch nur natürlich, dass du nervös bist, neue Familienmitglieder kennenzulernen. Was ist zum Beispiel, wenn dich deine Schwester hasst oder so?«
    »Herzlichen Dank. Solche Kommentare sind wirklich hilfreich.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich meine ja nur.«
    Wenn ich ehrlich war, hatte ich mir bisher noch keine großen Gedanken darüber gemacht, wie ich mich mit meiner Schwester vertragen würde. Natürlich war ich neugierig, wie sie so war. Man erfährt schließlich nicht alle Tage von einer Zwillingsschwester, von der man bisher nicht den blassesten Schimmer hatte. Vermutlich geschah es sogar noch seltener, dass Vampire die eine Schwester großzogen, während die andere bei Magiern aufwuchs – die beiden also in zwei Gruppen landeten, die sich seit Jahrhunderten spinnefeind waren.
    Aber ich war so sehr darauf konzentriert gewesen, so
schnell und sicher wie möglich aus L.A. wegzukommen und gleichzeitig eine Möglichkeit zu finden, meiner Großmutter ihre Hinterhältigkeit heimzuzahlen, dass ich es erst einmal für das Beste gehalten hatte, mich mit dem Feind zu verbünden. Und nach dem Fiasko im Kum-N-Go war ich mehr entschlossen denn je, alles über Magier und ihre Zauber zu lernen. Schließlich wollte ich die Oberhand behalten, wenn es zwischen Omachen und mir zum großen Showdown kam.
    Adam manövrierte den Wagen eine Weile durch den dichten Verkehr, ehe er sprach. Als er schließlich den Mund aufmachte, wandte er sich an Giguhl. »Maisie wird sie nicht hassen.«
    Ich horchte auf, weigerte mich aber, diejenige zu sein, die sich als Erste wieder zugänglich zeigte.
    Zum Glück antwortete

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