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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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unangenehme Erinnerung zu verwandeln.« Sie bewegte sich neben mir hin und her, was meine gebrochenen Rippen vor Schmerzen fast zum Singen brachte. Ich fauchte, als mir kalter Schweiß ausbrach. »Aber wenn ich das tue, würdest du nie begreifen, worum es geht.«
    »Was?«, keuchte ich mühsam.
    »Du hast diese Wunden verdient. Die Entscheidungen, die du getroffen hast, haben dich hierhergeführt. Wenn ich die Konsequenzen einfach auslösche, wirst du niemals lernen, dein Verhalten in Zukunft zu mäßigen.«
    Ich war mir nicht sicher, ob es eine Folge der Schmerzen oder eine der Qualen war, die es für mich bedeutete, mir Rheas Vortrag anhören zu müssen. Jedenfalls stieg mir die Galle hoch. »Sie sind sadistisch, wissen Sie das?«
    Rhea lächelte und tätschelte mir den Arm. »Ja, meine Liebe, das weiß ich.«
    »Kann ich wenigstens etwas Wasser bekommen?«, fauchte ich. »Oder gehört Durst auch zu meiner Buße?«
    »Natürlich kannst du Wasser bekommen«, erwiderte sie mit einem geduldigen Lächeln. »Giguhl? Könntest du Sabina bitte ein Glas Wasser bringen?«
    Erst jetzt bemerkte ich, dass Giguhl in einem Sessel mir gegenüber saß. Er hatte die Arme verschränkt. Seine Haltung signalisierte mir deutlich, dass er schmollte. Als Rhea ihn bat, mir Wasser zu holen, rollte er mit den Augen und seufzte laut. »Okay.«
    »Was ist los mit ihm?«, wollte ich wissen.

    Rhea schüttelte den Kopf. »Lass uns später darüber reden.«
    Während ich darauf wartete, dass mir mein mies gelaunter Dämon etwas zu trinken brachte, sah ich mich im Zimmer um. Ein vertrauter Geruch hing in der Luft, den ich jedoch nicht so recht einzuordnen vermochte. Wir befanden uns in einem Büro, doch ich wusste nicht, wem es gehörte. Ein Schreibtisch aus Glas und Stahl stand etwa fünf Meter von mir entfernt. Ich lag auf einem schwarzen Ledersofa neben einem zum Schreibtisch passenden Couchtisch.
    Einige Minuten später reichte mir Giguhl ein Glas mit Wasser und kehrte dann ohne ein Wort zu seinem Sessel zurück. Ich trank einen großen Schluck, spülte mir aber erst den Mund aus, um dass Blattsilber loszuwerden, das noch immer an meiner Zunge klebte.
    »Wo sind die Werwölfe?«, fragte ich Rhea, da Giguhl offensichtlich nicht in Redelaune war.
    »Rex hat Romulus zum Rudel zurückgebracht. Er wird sich bestimmt erholen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er sich darüber freuen wird, wie der Kampf ausgegangen ist, wenn er erst wieder klar denken kann.«
    Die Erwähnung des Kampfes erinnerte mich an den Neuankömmling, der vorhin zu uns getreten war. Von ihm stammte auch der vertraute Geruch, den ich bisher nicht hatte einordnen können.
    »Slade.« Ich sprach den Namen aus wie ein Schimpfwort. Was mich betraf, so war es nur ein weiteres Synonym für »Arschloch«. »Wo ist er?« Ich versuchte mich aufzusetzen. Das Blut, das ich zu mir genommen hatte, linderte den Schmerz. Doch ich befand mich noch immer in einer Welt der Qualen.

    Rhea hatte offenbar andere Pläne. »Du musst dich erst einmal ausruhen.« Sanft schob sie mich zurück, so dass ich wieder flach auf dem Sofa lag. »Er wird bald zurück sein. Du kennst ihn?«
    Ich entspannte mich und machte es mir, soweit das möglich war, in den Kissen bequem. Meine Wunden mochten bereits verheilen, aber ich fühlte mich noch immer ziemlich zittrig. Ich nickte. »Er hat früher für die Dominae in L.A. gearbeitet.«
    »Ein alter Freund?«
    Ich kniff die Augen zusammen. »Eher ein alter Feind.«
    »In diesem Fall«, meinte Rhea, »ist es wohl sinnlos, dich zu bitten, höflich zu bleiben.«
    »Stimmt. Völlig sinnlos.«
    In diesem Moment öffnete sich die Tür. Slade betrat das Zimmer, als ob es ihm gehören würde. Was es vermutlich auch tat. Giguhl richtete sich interessiert auf.
    »Hi, Slade«, sagte er mit deutlich mehr Enthusiasmus, als er bisher an den Tag gelegt hatte.
    Slade nickte Rhea und Giguhl zu, als ob sich die drei bereits kennengelernt hätten, während ich bewusstlos gewesen war. Seine Augen waren auf mich gerichtet.
    Ich richtete mich mühsam auf und versuchte, das Stechen in meiner Seite zu ignorieren. Auf keinen Fall wollte ich ihm auf dem Rücken liegend begegnen. Rhea wollte mir helfen, doch ich winkte ab.
    Slade hielt inne, und ein Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. »Sabine Ka…«
    Er wurde unterbrochen – und zwar durch meine Faust.
    »Sabina, nein!«, brüllte Giguhl.
    Hinter mir vernahm ich lautes Fluchen. Der Geruch
von Sandelholz stieg mir in die Nase.

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