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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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zur Seite. Er packte mich am Arm und wirbelte mich an der Schulter herum. Dann holte er mit der Faust aus und traf mich seitlich am Gesicht. Sofort breitete sich ein hässlicher Schmerz auf meiner Wange aus. Meine Haut brannte, als sie aufplatzte und zu bluten begann.
    Ich trat nach ihm und traf ihn mit dem Fuß in den Rippen, während ich Blut und Speichel spuckte. Er ging in die Hocke, fauchte und fletschte die Zähne. Dann warf er sich mit voller Wucht gegen meinen Bauch. Ich knallte in die Seile. Ruckartig entwich die Luft aus meinen
Lungen. Ich wirbelte herum und verpasste ihm einen Sidekick in die Magengrube. Er reagierte mit einem hinterhältigen Rückhandschlag. Daraufhin stürzte ich mich auf ihn und wirbelte ihn herum. Er versuchte, nicht das Gleichgewicht zu verlieren, während ich die Arme um ihn schlang und nach seinem Rücken schlug. Meine versilberten Fingernägel zerfetzten Hemd und Haut.
    Er schrie auf und befreite sich ruckartig aus meiner Umarmung. Aus den Wunden trat Rauch. Romulus sah mich mit Raubtieraugen an, und wir begannen einander zu umkreisen. Jetzt wurde es ernst. Es war an der Zeit, diesen Kampf zu beenden.
    Rhea und Rex gaben keinen Laut von sich. Sie feuerten uns weder an noch riefen sie uns Warnungen zu. Über dem Ring hing die Spannung wie eine Blase, die jeden Moment zu platzen drohte.
    Ich zeigte Romulus meine silbernen Reißzähne. »Bereit, aufzugeben?«
    Er lachte freudlos. »Ich spiele nur mit meiner Beute, ehe ich sie fresse.«
    »Dann friss das!«
    Meine Faust prallte gegen seinen Kiefer, seine Zähne kratzten über meine Fingerknöchel. Für einen Kerl, der Silber hasste, fühlten sich seine Knochen verdammt metallisch an. Ohne viel Zeit zu verschwenden, versetzte ich ihm einen Tritt gegen das Knie. Zehn Kilo Druck reichen, um ein Kniegelenk zu brechen. Ich weiß nicht, ob Romulus diese Tatsache zuvor bekannt gewesen war, aber spätestens jetzt wusste er es. Er stürzte zu Boden und hielt sich winselnd das gebrochene Gelenk.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Rex Anstalten machte, in den Ring zu steigen.

    »Denken Sie nicht mal daran.« Die Drohung in Rheas Stimme war nicht zu verkennen.
    Ich beugte mich über Romulus. »Und?«
    Er starrte zu mir hoch. Seine Augen funkelten hasserfüllt. Ehe ich wusste, wie mir geschah, packte er mich an den Beinen und zog mir die Füße weg. Ich fiel flach auf den Rücken. Mein Rückgrat küsste den Beton, und ich bekam keine Luft mehr. Mit seinem vollen Gewicht warf Romulus sich auf mich und begann, mein Gesicht zu bearbeiten. Blut lief mir in die Augen, so dass ich kaum mehr etwas sehen konnte, doch der Schmerz war kristallklar und messerscharf. Ich drückte die Hüften durch und versuchte, ihn abzuwerfen. Aber er ließ sich nicht beirren und schlug ohne Unterlass auf mein Gesicht ein. Dann nahm er sich meinen Brustkorb vor. Ich spürte, wie eine meiner Rippen brach und sich in die Lunge bohrte. Das Blut, das inzwischen meinen Rachen hinabrann, ließ mich nur noch mühsam atmen. Jetzt wurde es wirklich ernst. Ich musste dringend etwas unternehmen, ehe mich der Schmerz überwältigte. Entschlossen griff ich nach seinen Armen und schnappte mit meinen Reißzähnen zu. Mir war egal, wo sie landeten, solange sie ihn irgendwo erwischten.
    Endlich gelang es mir, seinen Unterarm festzuhalten. Ich biss so heftig zu, wie ich konnte, und spürte, wie sein Fleisch nachgab. Er stieß einen Schrei aus und riss den Arm zurück. Ein Fetzen Haut blieb hängen. Ich spuckte ihn zusammen mit einem Mundvoll Blut aus und wischte mir dann mit zitternder Hand das Rot aus den Augen. Mir blieb keine Zeit, meine Wunden zu lecken. Der Biss mochte ihn vielleicht verletzt haben, aber ich war in einer deutlich schlechteren Verfassung als er.

    Mühsam kämpfte ich mich auf die Knie. Ich fühlte mich ziemlich wackelig. Romulus kauerte in meiner Nähe und presste seinen Arm an den Oberkörper. Seine Hose und sein Hemd waren blutverschmiert. Einiges davon stammte von mir, aber in seinem Arm fehlte auch ein recht großes Stück. Wir keuchten beide wie verletzte Tiere, während wir einander misstrauisch beäugten. Aus seinem Arm trat Rauch auf, und das Fleisch zischte. Ich glaubte, Teile des Knochens sehen zu können, als er das nutzlos gewordene Glied losließ. Es hing schlaff an seiner Seite herab.
    Ein Hustenanfall schüttelte mich, und ich verspürte erneut die Schmerzen in meinem Körper. Aber noch war ich nicht fertig. Noch lange nicht. Aufgeben war nicht meine Sache.

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