Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Roter Lampion

Roter Lampion

Titel: Roter Lampion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Bergius
Vom Netzwerk:
Start- und Landegebühren.«
    »Man merkt, daß man es mit einer Bank zu tun hat«, entgegnete Lee Akira anzüglich. »Aber, okay. Ich übernehme die Kosten, ziehe sie Ihnen im Falle des Zustandekommens eines Kaufvertrages jedoch auf den Cent genau wieder ab. Ist das klar?«
    »Ja, gewiß.«
    »Und was soll die Maschine kosten?«
    »Der Richtpreis lautet vierhundertachtzigtausend.«
    »Wait a minute«, erwiderte Lee Akira und wandte sich an Gordon Cooper. »Sollen wir morgen rüberfliegen?«
    »Wenn Sie mir schon ein so liebenswürdiges Angebot machen, dann möchte ich übermorgen vorschlagen.«
    »Okay!« entgegnete Lee Akira und vereinbarte ein entsprechendes Treffen.
    Cooper war gewohnt, schnelle Entschlüsse zu fassen, Lee Akira aber machte ihn atemlos. Er begriff plötzlich, daß David Hamilton seine Anteile an den ›Albion-Tin-Works‹ verkauft hatte und vor den Folgen zitterte, die es haben mußte, wenn der Adoptivsohn Lee Kon-kims erfuhr, daß Patrice MacDonald in Kuala Lumpur weilte.

14
     
     
     
    Ivo Sorokin war wie verwandelt, als ihm Gordon Cooper von der am Golfplatz gelegenen Villa erzählte und ihm den Vorschlag machte, Margit Holstein nichts vom bevorstehenden Umzug zu sagen und sie bei ihrer Rückkehr im neuen Heim zu empfangen. Die Vorstellung, mit Margit Holstein unter einem Dach zu wohnen und sie mehr oder weniger während des ganzen Tages um sich zu haben, belebte ihn so sehr, daß er von nichts anderem mehr sprach. Ja, er verpflichtete sogar schon die beiden Krankenschwestern, die ihn pflegten, obwohl Cooper noch nicht mit Mistreß O’Brien gesprochen hatte, von einer verbindlichen Abmachung also vorerst keine Rede sein konnte. Auch mit dem Orthopäden und dem Masseur der Universitätsklinik traf er bereits Vereinbarungen, und Cooper freute sich zu sehen, wie sehr es Sorokin half, ein greifbares Ziel vor Augen zu haben. Darüber hinaus gab die Möglichkeit des günstigen Erwerbes eines Jet Commanders Ivo Sorokin so starke Impulse, daß er Pläne über Pläne entwickelte, das Gespräch allerdings mehrfach auch auf Lee Akira zurücklenkte, von dem Cooper ihm nach seinem ersten Gespräch mit David Hamilton erzählt hatte, daß er ein Adoptivsohn des Chinesen Lee Kon-kim sei. Sorokin hatte selbst schon einige Male mit dem Gedanken gespielt, einen Jungen zu adoptieren, und die von David Hamilton zum Ausdruck gebrachte Oberzeugung, Lee Akira würde seinen Adoptivvater rächen, wenn er erführe, daß Patrice MacDonald im Lande sei, hatte ihn stark beeindruckt, weil er wußte, daß um ihn, Ivo Sorokin, niemand eine Träne geweint hätte, wenn er das Opfer eines Mordanschlages geworden wäre.
    Ob Cooper sich wohl bedingungslos für mich einsetzen würde, fragte Sorokin sich eben, als seine Gedanken von Patrice MacDonald unterbrochen wurden, die wie gehetzt in das Krankenzimmer eintrat.
    »Gentlemen!« stöhnte sie und ließ sich in den neben Sorokins Bett stehenden Sessel fallen, aus dem Cooper sich erhoben hatte. »Gentlemen, Sie müssen mir helfen. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Man will mich schädigen. Schlimmer noch: ruinieren will man mich! Ich fühle, daß man…«
    »Aber, aber«, unterbrach Sorokin ihren Redestrom. »Nun mal schön der Reihe nach. Was ist passiert?«
    Sie reichte ihm ein Exemplar der ›Straits Times‹. »Lesen Sie den mit dicken Lettern überschriebenen Artikel: Was tut sich in den ›Albion-Tin-Works‹?«
    Ivo Sorokin überflog den Bericht und reichte ihn an Gordon Cooper weiter.
    »Was sagen Sie dazu?« fragte Patrice MacDonald ungeduldig.
    »Verzeihung, Madam, was kann ich schon dazu sagen, daß die ›Albion-Tin-Works‹ der Zinnschmelze in Penang zur Zeit ungewöhnlich wenig Rohmaterial anliefern«, antwortete Sorokin und flunkerte hinzu: »Von den ›Albion-Tin-Works‹ höre ich heute zum erstenmal. Warum regen Sie sich eigentlich so darüber auf?«
    Sie fächelte sich Luft zu. »Ich besitze fünfundvierzig Prozent der Aktien dieses Unternehmens.«
    Cooper stieß einen Pfiff aus, als erfahre er eine erstaunliche Neuigkeit.
    Auch Ivo Sorokin verstellte sich. »Dann ist mir Ihre Besorgnis natürlich verständlich«, entgegnete er mitfühlend. »Dem Zeitungsartikel zufolge ging die Förderung ja wirklich katastrophal zurück. Andererseits erklärt der Leiter des Unternehmens, wie heißt er noch…?«
    »Lee Akira.«
    »Also dieser Mister Lee erklärte der Presse, es bestehe kein Grund zur Sorge, da es sich lediglich um eine vorübergehende und so geringfügige

Weitere Kostenlose Bücher