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Roter Lampion

Roter Lampion

Titel: Roter Lampion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Bergius
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vergegenwärtigte sich nochmals das mit Cooper geführte Gespräch und erkannte blitzartig, daß dieses mit unerhörter Raffinesse auf den roten Lampion gebracht worden war. »Cooper ist nicht der, für den er sich ausgibt«, sagte er zutiefst betroffen.
    »Wie soll ich das verstehen?« fragte ihn Margit Holstein erschrocken.
    »Warten wir es ab«, erwiderte er ausweichend. »Ich werde mich jedenfalls über nichts mehr wundern. Wenn er schon Überraschungen in Mister Hamiltons Villa versteckt hält…« Er unterbrach sich und starrte zu Gordon Cooper hinüber, dem Lee Akira, der ihn offensichtlich hatte kommen sehen, mit dem Boy Tim entgegenging. Ihnen folgte David Hamilton, der Cooper herzlich begrüßte und ihm kräftig die Hand schüttelte.
    »Freut mich, Sie wieder einmal zu sehen«, sagte der Amerikaner dabei. »Daß Sie Akira den Tip wegen der Aktien gegeben haben, rechne ich Ihnen hoch an. Ich bedaure nur, daß ich Ihrem kratzbürstigen Chef das nicht unter die Nase reiben darf.«
    Gordon Cooper lachte. »Ich werde es ihm wahrscheinlich noch heute sagen.«
    »Damned, da möchte ich dabeisein!« ereiferte sich David Hamilton. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mitkomme?«
    »Bist du verrückt geworden?« wies ihn Lee Akira zurecht. »Du kannst doch nicht einfach…«
    »Darüber hat Mister Cooper und nicht du zu entscheiden«, unterbrach ihn der Amerikaner ärgerlich.
    »Kommen Sie in einer Stunde«, bat ihn Gordon Cooper. »Ich verspreche Ihnen, bis dahin nicht über die Aktienangelegenheit zu reden.«
    David Hamilton klopfte ihm auf die Schulter und verzog seinen schiefen Mund zu einem aufreizenden Grinsen. »Sie gefallen mir, Gordon! Also bis nachher.«
    Cooper blinzelte Lee Akira zu und führte Tim zur Terrasse von Ivo Sorokin, der ihnen mit stechend schwarzen Augen entgegenblickte.
    »Master!« rief der Boy, als er seinen Herrn entdeckte. »Master nun alles gut«, rief er überglücklich und raste auf ihn zu. »Ich jetzt alles machen. Dann Master gesund.«
    Ivo Sorokin war gerührt und begrüßte Tim in der chinesischen Sprache.
    »Bitte, sprechen Sie englisch!« fiel Gordon Cooper sofort ein.
    »Sie wissen, worum es geht.« Damit trat er hinter den Boy und ergriff ihn bei den Schultern. »Ich habe Tim hierhergebracht, damit er Ihnen und mir gesteht, wer ihm den Auftrag erteilte, das in seiner Kammer befindliche Tonbandgerät zu bedienen, das mit einem drahtlosen Empfänger gekoppelt war.«
    Cooper hatte kaum geendet, da versuchte Tim sich loszureißen. »Ai-ya! Ai-ya!« schrie er wie von Sinnen. »Mister nicht gut reden. Ich nicht verstehen. Ich kein Tonband. Mister mächtig schlecht reden!«
    Ivo Sorokin spürte sein Herz im Halse klopfen. Der kleine nette Boy hatte gegen ihn gearbeitet? »Heraus mit der Sprache!« fauchte er ihn an. »Wer hat dich für deine Tätigkeit bezahlt?«
    »Ai-ya! Ai-ya!« brüllte Tim verzweifelt. »Ich nicht bezahlt! Kein Cent erhalten ich. Gedroht, mich töten, wenn ich nicht einschalte Gerät, sobald Master telefonieren.«
    »Ich will wissen, wer es war!« schrie Sorokin unbeherrscht. »Wer hat dir den Auftrag erteilt?«
    »Und wer hat das Mikrophon im Arbeitszimmer eingebaut?« fügte Gordon Cooper hinzu.
    »Er mich töten!« jammerte der Boy. »Er mich töten!«
    Cooper beugte sich zu ihm hinunter. »Damit dir nichts geschieht, habe ich dich hierhergebracht. Wir schützen dich. Sonst hätte ich dich doch in Stanley ausgefragt. Also, heraus mit der Sprache: Wer war es?«
    Tim wimmerte und blickte ängstlich von einem zum anderen.
    »Nun sage schon, daß es Lo Sung war«, ermunterte ihn Gordon Cooper.
    Der Boy nickte.
    »War es wirklich Lo Sung?« fuhr ihn Ivo Sorokin an.
    »Ja, Master. Er gesagt, mich töten, wenn ich nicht gehorche.«
    Sorokin schloß die Augen und stützte den Kopf in die Hände.
    Cooper drehte den Jungen zu sich herüber.
    »Jetzt noch ein paar Fragen, dann ist der Fall für mich erledigt.«
    »Master wird mich behalten?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Cooper, ohne zu zögern. »Aber nur, wenn du meine Fragen beantwortest. Hat Lo Sung das Mikrophon persönlich ein- und ausgebaut?«
    »Ja.«
    »Wann hat er es ausgebaut?«
    »Abend nach Haussuchung, als Sie sind geflogen fort.«
    »Und nun denke einmal ganz genau nach. Zu welcher Zeit ungefähr wurde das Mikrophon eingebaut?«
    »Ich noch genau weiß«, antwortete der Boy, ohne zu überlegen. »Master war verreist, und wir großes Laternenfest gefeiert. Lo Sung plötzlich gekommen mit viel

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