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Rotes Gold: Ein kulinarischer Krimi. Xavier Kieffers zweiter Fall

Rotes Gold: Ein kulinarischer Krimi. Xavier Kieffers zweiter Fall

Titel: Rotes Gold: Ein kulinarischer Krimi. Xavier Kieffers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Hillenbrand
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Streitigkeiten geschasst hatte. Zank zwischen Geschäftspartnern konnte sicherlich ein Mordmotiv sein – nur worüber hatten sich die beiden überhaupt gestritten? Vermutlich über Preis oder Qualität des Fisches, möglicherweise des Thuns. José Trebarca Silva, der Fischhändler und Thunfarmer, stand ebenfalls in irgendeiner Beziehung zu Mifune. In welcher, war ihm jedoch immer noch schleierhaft. Der Pariser Bürgermeister hatte ihn lediglich darüber in Kenntnis gesetzt, dass es eine Verbindung zwischen dem Japaner und dem Lusobourges gab – aber keine Details oder Belege zu dieser Behauptung mitgeliefert.
    Zu den Klängen von »In God’s Country« überquerte er die Grenze. Wenn er weiterkommen wollte, brauchte er drei Dinge. Zum einen musste er diesen Prezzemoloauftreiben. Zum anderen musste er wissen, was genau es mit der Trebarca-Mifune-Verbindung auf sich hatte. Drittens war eine größere Investition zu tätigen. Allégret hatte ihm ein Spesenkonto ohne Limit versprochen, nun war es an der Zeit, die Belastbarkeit dieser Aussage zu prüfen. Nachdem er vor dem »Deux Eglises« geparkt hatte, wählte er noch im Auto die Nummer von Allégrets Büro.
    »Büro des Bürgermeisters, einen schönen guten Tag. Was kann ich für Sie tun?«
    »Guten Tag. Mein Name ist Xavier Kieffer und ich hätte gerne den persönlichen Assistenten des Herrn Bürgermeisters gesprochen.«
    »Welchen der beiden und in was für einer Angelegenheit?«
    »Es geht um einen Rechercheauftrag, den ich für Monsieur Allégret persönlich erledigen sollte. Also einfach den Assistenten, der zuständig wäre.«
    »Einen Moment, Monsieur.«
    Kieffer musste einige Minuten lang Debussy lauschen, bevor der Assistent des Bürgermeisters abnahm. »Remy Diderot, guten Tag, Monsieur Kieffer. Was kann ich für Sie tun?«
    »Guten Tag. Ich müsste für einige Minuten mit Monsieur Allégret sprechen, persönlich.«
    »Geht es um diese Orsay-Geschichte?«
    Nein, dachte Kieffer. Es geht nicht um irgendeine Geschichte, sondern um Giftmord, politische Intrigen und Thunfisch. Stattdessen sagte er: »Völlig richtig. Es gibt da gewisse neue Entwicklungen.«
    »Wie Sie sich vorstellen können, ist er nicht ganz leicht zu erreichen. Ich werde aber Pierre, seinen zweiten Assistenten, unverzüglich darüber informieren, dass er den Chef ans Telefon schaffen soll, damit er Sie anruft. Wann das der Fall sein wird, kann ich Ihnen leider nicht sagen. Geben Sie mir bitte Ihre Handynummer.«
    Kieffer tat es, verabschiedete sich und legte auf. Dann wendete er sich wieder seinen Einkäufen zu und wuchtete sie auf das kleine Laufband, das sich hinter einer stählernen Luke an der Seite des Gebäudes verbarg und in den Vorratskeller des »Deux Eglises« führte. Er hatte noch nicht einmal alle Einkäufe im Kühler verstaut, als sein Handy klingelte.
    »Kieffer.«
    »Mein lieber Xavier, wie schön, dass du mich angerufen hast.« Offenbar waren er und der Bürgermeister von Paris zum intimen »Du« übergegangen, ohne dass Kieffer es bemerkt hatte. Er dachte an den Ortolan und verspürte plötzlich einen enormen Widerwillen, diesen Mann zu duzen.
    »Keine Ursache. Ich hätte nur zwei kurze Fragen.«
    »Ich hatte eher auf Antworten gehofft«, entgegnete Allégret.
    »Es sieht schon sehr gut aus, die Lage klärt sich«, log Kieffer. »Aber mir fehlen zwei wichtige Puzzlesteine, ohne die sind es alles noch Mutmaßungen, aber dann …«
    »Es tut mir außerordentlich leid, ich habe gerade sehr wenig Zeit. Der rumänische Premierminister harrt meiner. Was willst du wissen?«
    »Ich brauche mehr Details zu der Beziehung zwischen Trebarca Silva und Mifune. Die Information, dass es zwischen denen eine Verbindung gab, die kam von der Polizei, richtig?«

    »Fast. Es ist allerdings heikel, meine Informantin da weiter mit hineinzuziehen.«
    »Es würde meine Erfolgsaussichten aber deutlich verbessern. Und die Aufklärung der Sache zudem vermutlich enorm beschleunigen.«
    »Das wäre in der Tat erfreulich.« Jeder Rest von Wärme war nun aus Allégrets Stimme gewichen. »Die Opposition im Stadtparlament hat damit gedroht, eine Untersuchungskommission einzusetzen. Die Presse spielt ebenfalls verrückt.« Er schwieg einen Moment, dann sagte er: »Du kannst dich mit ihr treffen. Ich arrangiere das. Sonst noch etwas?«
    »Ja, die Spesen.«
    Allégret seufzte. »Wie ich bereits sagte, das ist kein Problem. Hotels, Flüge, Bakschisch – ganz egal was, ich bezahle alles.«
    »Nein, es geht um

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