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Rotes Haar - Herz in Gefahr!

Rotes Haar - Herz in Gefahr!

Titel: Rotes Haar - Herz in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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fügte sie im Stillen hinzu. Meistens ging es um die Frage, wann Jason endlich seine Eltern mit der Wahrheit konfrontieren wollte.
    „Zweifellos. Und falls du dir gleich morgen früh einen neuen Reifen besorgen willst, kannst du gern später zur Arbeit kommen“, setzte er mit einem vielsagenden Zwinkern hinzu.
    Seltsamerweise klang sein locker vorgebrachtes Angebot trotzdem wie ein Befehl. Anscheinend lag ihm ernsthaft daran, dass sie sich um einen vernünftigen Ersatz für ihr altes Reserverad kümmerte.
    Oder legte sie inzwischen jedes einzelne seiner Worte auf die Goldwaage? Von jedem anderen hätte sie eine Einladung zum Wein bereitwillig akzeptiert. Als nette und willkommene Geste. Aber von diesem eingebildeten Gideon St. Claire erwartete man ein derartiges Entgegenkommen nicht – jedenfalls nicht ohne Hintergedanken.
    Wenigstens hatte er zugegeben, sich nur aus Sympathie für Stephanie und seinen Bruder in ihre beruflichen Angelegenheiten eingemischt zu haben, außerdem war es ihm heute sogar mehrfach gelungen, echten Sinn für Humor zu beweisen.
    „Danke für das freundliche Angebot“, antwortete sie knapp.
    „Ist doch selbstverständlich.“
    Gut, dass sie die Einladung zum Wein ausschlug. Er hatte wahrlich Besseres zu tun, als sich stundenlang zu rechtfertigen, warum er ihr vor zwei Monaten ins Gehege gekommen war. Aber was hatte er eigentlich Besseres zu tun? Nach dem turbulenten Familienwochenende waren alle nach Hause zurückgekehrt, und Gideon fühlte sich ein wenig außen vor gelassen.
    Sollte er einfach einen ruhigen Abend in seinem Apartment genießen? Oder lieber Valerie Temple anrufen? Er war ihr vor zwei Wochen auf einer Kunstausstellung begegnet, und sie hatten sich lose für ein Abendessen verabredet.
    Wofür er sich auch entscheiden würde, wenn Gideon ehrlich war, missfiel es ihm zutiefst, dass Joey nicht mit ihm ausgehen wollte, sondern sich stattdessen mit einem anderen Mann traf. Zwar behauptete sie, keine Beziehung mit Jason Pickard zu haben, trotzdem störte Gideon der Gedanke. Er wusste selbst nicht warum.
    „Schönen Abend“, murmelte er, ohne die Zähne auseinanderzubekommen.
    „Dir auch“, rief ihm Joey nach, während er zu seinem Wagen schlenderte.
    War das etwa Enttäuschung, die sie verspürte? Darüber, dass Gideon nicht nachdrücklicher auf seiner Einladung bestanden hatte? Auch wenn es nur auf einen Sprung gewesen wäre, bevor sie sich mit Jason traf?
    Das konnte doch wohl nicht sein!

5. KAPITEL
    „Du weißt nicht zufällig etwas über zwei Reifen an meinem Auto, aus denen die Luft herausgelassen wurde?“
    Verwundert schaute Joey hoch, als Gideon am frühen Mittwochabend, ohne vorher anzuklopfen, in ihr Büro stürmte.
    Die vergangenen zwei Tage waren ohne besondere Ereignisse verstrichen. Aber leider auch ohne morgendliche Begrüßung in der Tiefgarage oder Neckereien den hübschen Jungen aus dem Coffeeshop betreffend, ohne Scherze und ohne verbalen Schlagabtausch. Und auch ohne eine weitere Einladung von Gideon, mit ihm nach Feierabend ein Glas Wein zu trinken, um das Kriegsbeil endgültig zu begraben.
    Um ehrlich zu sein, hatte Joey während der vergangenen achtundvierzig Stunden Gideon kaum zu Gesicht bekommen. Was sie für ihn erledigen sollte, wurde ihr von May Randall überbracht oder lag bereits morgens auf Joeys Schreibtisch. Gideon sah offenbar keinen Anlass, persönlich mit ihr zu sprechen. Und komischerweise fühlte sich Joey auch nicht zu Wortgefechten mit ihm aufgelegt. Und nun das!
    „Wovon redest du überhaupt?“, fragte sie ungnädig.
    „Spiel nicht das Unschuldslamm, Joey!“ Nervös tigerte er vor ihrem Schreibtisch auf und ab. „Ich hätte wissen müssen, dass die letzten zwei Tage lediglich die Ruhe vor dem Sturm waren. Du hast nur auf den passenden Augenblick gewartet, oder?“ Joey wollte etwas einwerfen, doch er ließ sie nicht zu Wort kommen. „Mich hier in falscher Sicherheit zu wiegen, um hinterhältig einen Anschlag zu verüben!“
    „Wie meinst du das, Gideon?“, fragte sie wie betäubt und stand langsam auf. „Warum, um alles in der Welt, denkst du, ich hätte die Luft aus deinen Reifen gelassen?“
    „Wer weiß, was in deinem Kopf vor sich geht?“ Er machte eine aufgebrachte Handbewegung. „Wahrscheinlich bist du sauer auf mich, weil ich keinen Hehl daraus mache, dass es mir schwerfällt, dich hier arbeiten zu lassen.“
    „Lass mich mal eines klarstellen, Gideon! Nicht du lässt mich hier arbeiten, sondern dein Bruder

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