Roth, Philip
sagte.
»Das ist meine Bibel«, erklärte er und reichte Bucky ein dickes Buch mit dem Titel The Book of Woodcraft. »Das hat mich inspiriert. Und das hier auch«, sagte er und gab ihm ein anderes, dünneres Buch: Manual of the Woodcraft Indians. Gehorsam blätterte Bucky es durch und sah Zeichnungen von Pilzen, Vögeln und den Blättern verschiedener Bäume, die er nicht identifizieren konnte. Sein Blick fiel auf ein Kapitel mit der Überschrift »Vierzig Vogelarten, die ein Junge kennen sollte«. Er musste zugeben, dass er, ein erwachsener Mann, nicht mehr als ein paar davon kannte.
»Jeder, der ein Feriencamp leitet, ist von diesen Büchern inspiriert worden«, sagte Mr. Blomback. »Ernest Thompson Seton hat die Rückbesinnung auf die Indianer und ihre Lebensweise ganz allein in Gang gesetzt. Er war ein sehr bedeutender Mann. >Männlichkeit<, sagt er, >ist das oberste Ziel der Erziehung. Im Freien tun wir Dinge, die - mit einem Wort gesagt - zur Männlichkeit hinführen.< Unerlässliche Bücher. Sie orientieren sich immer an einem heroischen Ideal. Sie betrachten den roten Mann als den großen Propheten des Lebens und Überlebens in der freien Natur und wenden seine Methoden an, wann immer sie hilfreich sind. Sie treten für Initiationsriten ein, die, nach dem Vorbild der Indianer, aus Prüfungen der inneren Stärke bestehen. Sie sagen, dass Selbstbeherrschung die Grundlage aller Kraft ist. >Über alles das Heldentum<, sagt Seton.«
Bucky nickte und stimmte ihm zu, dies seien wichtige Dinge, auch wenn er bisher noch nie von Seton gehört habe.
»Jedes Jahr am 14. August feiert das Camp Setons Geburtstag mit einem indianischen Fest. Ihm haben wir die Camp-Bewegung des zwanzigsten Jahrhunderts zu verdanken, eine der größten Errungenschaften unseres Landes.«
Wieder nickte Bucky. »Ich würde diese Bücher gern lesen«, sagte er. »Es klingt, als wären es wichtige Bücher, besonders wenn es um die Erziehung von Jungen geht.«
»In Indian Hill geht es um die Erziehung von Jungen und Mädchen. Ja, ich möchte, dass Sie sie lesen. Sobald Sie sich ein wenig eingerichtet haben, können Sie kommen und sie sich ausleihen. Wunderbare Bücher aus der Zeit, als das Jahrhundert noch jung war und das ganze Land, angeführt von Teddy Roosevelt, sich dem Leben in der freien Natur zugewandt hat. Sie hat mir der Himmel geschickt, junger Mann«, sagte Mr. Blomback. »Ich kenne Doc Steinberg und seine Familie mein Leben lang, und wenn die Steinbergs sich für Sie verbürgen, dann reicht mir das. Ich werde einem der Betreuer sagen, dass er Ihnen das Camp zeigen soll, und dann gehe ich mit Ihnen hinunter zum See und stellen Ihnen alle dort vor. Man erwartet Sie bereits. Am Badeplatz haben wir zwei Ziele: Wir wollen den Jungen das Verhalten und die Sicherheit im Wasser beibringen.«
»Beides habe ich in Panzer gelernt, Mr. Blomback. Und bei meinem Sportunterricht in der Chancellor Avenue School steht Sicherheit ebenfalls an erster Stelle.«
»Die Eltern überlassen ihre Kinder in den Sommermonaten unserer Obhut«, sagte Mr. Blomback. »Wir dürfen sie auf keinen Fall enttäuschen. Seit ich dieses Camp vor achtzehn Jahren gekauft habe, hatten wir nicht einen einzigen Badeunfall. Nicht einen einzigen.«
»Sie können darauf vertrauen, Sir«, sagte Bucky, »dass ich ganz besonders auf Sicherheit achten werde.«
»Nicht einen einzigen Unfall«, wiederholte Mr. Blomback streng. »Die Aufsicht über den Badeplatz ist eine der verantwortungsvollsten Aufgaben im Camp. Vielleicht sogar die verantwortungsvollste von allen. Ein einziger fahrlässiger Unfall im Wasser kann für das Camp das Ende sein. Jeder Junge hat selbstverständlich einen Schwimmkameraden seiner eigenen Jahrgangsgruppe. Die beiden dürfen nur gemeinsam im Wasser sein. Vor, beim und nach dem Schwimmen müssen sie aufeinander achtgeben. Schwimmen ohne Begleitung kann zu tödlichen Unfällen führen.«
»Ich bin ein verantwortungsbewusster Mensch, Sir. Sie können sich auf mich verlassen. Ich werde für Sicherheit sorgen. Seien Sie beruhigt, Mr. Blomback, ich weiß, wie wichtig dieses Kameradschaftssystem ist.«
»Gut. Gerade wird das Mittagessen ausgegeben«, sagte Mr. Blomback. »Heute gibt's Makkaroni mit Käse. Roastbeef zum Abendessen. Rationierung hin oder her - freitags abends gibt's in Indian Hill Roastbeef. Kommen Sie mit, damit Sie was zwischen die Zähne kriegen. Und hier ... ein Polohemd unseres Camps. Binden Sie die Krawatte ab und ziehen Sie es einfach
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