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Rubinrotes Herz, eisblaue See

Rubinrotes Herz, eisblaue See

Titel: Rubinrotes Herz, eisblaue See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Callahan Rogers
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zur Schule - sofern wir eine finden, die dich nimmt. Und dann geh aufs College. Tu es. Bring wenigstens diese EINE Sache zu Ende.«
    Andy stand auf und ging um den Tisch herum. Er streckte die Hand nach mir aus, und ich nahm sie und stellte mich neben ihn. Wein rann mir an den Beinen hinunter. Andys Hand zitterte, aber er wandte sich um und sah seinen Vater an.
    »Ich komme nicht mit«, sagte er. »Wir können in Florines Haus wohnen. Ich brauche dich nicht.«
    Ich versuchte mich zu erinnern, wann ich ihm angeboten hatte, zu mir zu ziehen, und es gelang mir nicht, aber jetzt war nicht der richtige Moment, um das zur Sprache zu bringen. Andy widersetzte sich seinem Vater, und ich konnte sehen, wie schwer ihm das fiel. Ich musste zu ihm stehen.
    »Du bist achtzehn Jahre alt«, sagte Mr. Barrington. »Sie ist siebzehn. Möglicherweise gibt es ein Gesetz dagegen, dass ihr zwei es miteinander treibt, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall war es mein Ernst, Andrew, als ich gesagt habe, der Sheriff ist unterwegs hierher. Ich habe ihn gebeten, mir eine halbe Stunde Vorsprung zu geben. Es tut mir leid, dass ich so weit gehen musste, aber ich dachte mir schon, dass du Schwierigkeiten machen würdest.«
    »Nun, wenn das so ist, verschwinde ich sofort«, sagte Andy. »Wir gehen zu Florines Haus. Dort hast du kein Recht, mich rauszuholen.« Er zog mich hinter sich her in die Eingangshalle und schnappte sich unsere Mäntel.
    »Andrew«, rief Mr. Barrington, »sobald du den Fuß aus ihrem Haus setzt, lasse ich dich verhaften, ich schwöre es. Und zwar zu deinem eigenen Besten.«
    »Komm«, flüsterte Andy, und wir schlüpften durch die Küchentür nach draußen. Als mein Blick auf die Einfahrt fiel, stellte ich mir vor, dass eine jüngere Ausgabe von Bud, Dottie und Glen hinter den Büschen kauerte, wie in jener Sommernacht vor langer Zeit. Sie sahen mich traurig an, als Andy und ich die Stufen hinuntergingen und auf den Pick-up zusteuerten. Mr. Barrington folgte uns. »Andrew«, rief er. Ich blickte mich um und sah gerade noch, wie er auf einer vereisten Stelle ausrutschte und mit voller Wucht rücklings auf die Stufen fiel. Er rührte sich nicht mehr. »Scheiße«, sagte Andy, und wir liefen zurück zu seinem Vater. Sein Gesicht wirkte wächsern in der Dunkelheit, sein Körper war schlaff. Eine dunkle Flüssigkeit schimmerte auf der Stufe hinter ihm. Ich ging in die Hocke und hob ganz vorsichtig seinen Kopf an. Warmes, klebriges Blut lief über meine Finger.
    »Andy, wir müssen einen Arzt rufen«, sagte ich.
    »Okay.«
    Ich legte Mr. Barringtons Kopf wieder auf die Stufe zurück. Andy griff in die Tasche seines Vaters, holte die Autoschlüssel heraus und ergriff meine Hand. »Sein Wagen ist schneller als meiner. Los, komm.«
    Wir liefen zu dem Mercedes-BMW, er öffnete mir die Beifahrertür, und ich versank in dem weichen, buttergelben Ledersitz. Doch anstatt mich zu entspannen, saß ich stocksteif da, während Andy den Motor anließ, wendete und den unbefestigten Weg hinunterraste. Ich dachte, er würde nach The Point abbiegen, aber er fuhr geradeaus weiter.
    »Wohin fährst du?«, fragte ich. »Was hast du vor? Wir müssen ein Telefon finden. Wir können ihn nicht da liegen lassen.«
    »Hilfe holen.«
    »The Point ist näher, Andy. Lass uns umkehren.«
    »Ich kann nicht zurück«, sagte er.
    Parker kam uns in seinem Streifenwagen entgegen und fuhr vorbei, und als ich mich umdrehte, sah ich ihn um die Kurve verschwinden.
    Andy und ich atmeten angestrengt, untermalt von irgendeiner Sinfonie auf dem Klassiksender, den Mr. Barrington wohl auf dem Weg hierher eingeschaltet hatte. Ich betrachtete das halb getrocknete Blut an meinen Händen.
    »Andy, wir müssen einen Arzt rufen«, sagte ich erneut.
    »Das machen wir in Long Reach, und dann holen sie ihn.«
    »Du bist durcheinander. Lass uns umkehren und nach The Point fahren, das geht schneller.«
    »Nein«, sagte Andy. »Nein. Ich kümmere mich schon darum.«
    Er trat auf das Gaspedal, und der Mercedes-BMW schaltete dröhnend in einen anderen Gang. »Andy, nicht so schnell!«
    Er nahm den Fuß vom Gas und trat auf die Bremse, genau in dem Moment, als wir auf der Kuppe des Pine Pitch Hill waren. Doch es war zu wenig, und es kam zu spät. Wir segelten durch die Luft und auf dieselben Bäume zu, die Stella aus dem Totenreich ausgespuckt hatten. Im Scheinwerferlicht des Wagens leuchteten die Stämme hell und dünn auf wie Zahnstocher. Es wird schon glattgehen, dachte ich. Die Bäume

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