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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Child
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war nichts Ungewöhnliches. Elliot neigte zu unkontrollierbaren Lachanfällen, und das bei den unpassendsten Gelegenheiten. Er konnte ungebremst und meist lautlos lachen, bis seine Schultern bebten und ihm Tränen über die Wangen liefen. Das Schlimmste daran war, dass Elliots Lachen höchst ansteckend war, und wenn man erst mal mitlachte, konnte man kaum wieder aufhören.
    Doch diesmal fand Ruby das Ganze absolut nicht witzig.
    »Reg dich wieder ab, Kumpel – es sind wirklich schon komischere Sachen passiert.« Doch das sah Elliot offenbar anders.
    Ruby merkte, dass ihre Mundwinkel zu zucken begannen, doch diese Genugtuung gönnte sie Elliot nicht. Deshalb sagte sie schnell zu Mouse: »Du, hör mal, wollen wir uns einen Fruchtshake holen?«
    Die beiden Mädchen und der Hund ließen Elliot auf dem Bürgersteig stehen und gingen über die Straße zum Saftladen Cherry Cup. Ruby mochte die Fruchtshakes, die es hier gab, denn sie hatten eine schier unbegrenzte Auswahl sowohl an exotischen als auch einheimischen Obstsorten. Cherry, der Besitzer, war ein Mann Ende fünfzig, der Versicherungen verkauft hatte, bis er vor fünf Jahren seinen Job an den Nagel hängte und einen Saftladen eröffnete. Es machte ihm sichtlich Spaß, Früchte aller Art in allen möglichen und unmöglichen Variationen in den Mixer zu stecken und zu Säften zu verquirlen. Wenn er gefragt wurde, wie es ihm ginge, antwortete er unweigerlich: »Nicht schlecht«, was im Klartext »verdammt gut« bedeutete.
    »Wo warst du in den letzten Tagen, Ruby?«, fragte Mouse.
    »Meine Großmutter ist krank«, antwortete Ruby.
    »Echt? Schlimm?«
    »Ganz, ganz schlimm«, erklärte Ruby mit gedämpfter Stimme.
    »Das tut mir aber leid«, sagte Mouse. »In welchem Krankenhaus liegt sie?«
    Ruby starrte auf den Boden. »Ähm, in einem in New York. Ich flieg dauernd hin und her.«
    Herrje, noch eine Lüge, dachte sie bestürzt.
    Mouse nahm Rubys Verlegenheit als Zeichen, dass ihr das Thema unangenehm war, und verstummte. Da ging die Tür auf, und Clancy Crew marschierte herein. Er streifte Ruby nur mit einem kurzen Blick. »Hallo, Clance«, sagte Mouse.
    »Hey, Mouse«, sagte Clancy. Ruby blieb stumm.
    Clancy ging an einen der Tische und setzte sich. Er zog ein Comic-Heft aus der Tasche, das den passenden Titel Zisch ab! trug, und begann zu lesen. Mouse schaute zuerst auf Ruby, dann auf Clancy und schließlich wieder auf Ruby. »Sag mal, willst du mir etwas sagen?«
    »Zum Beispiel?« Ruby starrte angestrengt auf die Getränkekarte des Cherry Cup.
    »Na, zum Beispiel, ob ihr zwei Krach habt, oder so?«
    »Nicht dass ich wüsste«, meinte Ruby nur.
    »Bist du dir sicher? Ich hab Clance nicht mehr so erlebt, seit du damals auf seine Schildkröte getreten bist.«
    »Hör mal, Mouse, können wir bitte das Thema wechseln? Ich mag im Moment nicht über Clancy Crew reden, okay?«
    »Wie du meinst, Ruby«, seufzte Mouse.
    »Hör mal, Mouse, ich hab im Moment andere Sorgen als einen Kumpel, der meint, er müsse einen auf beleidigt machen.«
    »Verstehe«, sagte Mouse und biss sich auf die Lippe.
    Ruby fühlte sich noch mieser. Sie log Mouse nicht gern an, und jetzt hatte sie sie auch noch angepflaumt. »Entschuldige, war nicht so gemeint, wie es rüberkam. Es ist nur so, dass mir der Kopf schwirrt vor Problemen – wo meine Großmutter so krank ist und meine Mutter vor Angst kaum noch schlafen kann.«
    Noch eine Lüge. »Schon gut, Ruby – das versteh ich doch. Soll ich für dich auch gleich ’nen Shake bestellen?«
    »Danke, Mouse, bist ein Schatz – Ananas und Quitte, mit zwei Strohhalmen. Hier.« Sie reichte ihr einen Dollar. »Geht auf mich.«
    Mouse marschierte los, um die Bestellung aufzugeben. Wenig später standen die beiden Mädchen am Tresen. Mouse spielte mit den Zahnstochern herum und piekste in die Plastikkirschen, die als Dekoration auf dem Tresen lagen. Sie fing Rubys Blick auf. »Hey, ich wette, dass es mit seinen Zähnen zu tun hat.«
    »Hä?«, fragte Ruby.
    »Dass Clancy so mies drauf ist – muss an seinen Zähnen liegen. Hab gehört, wie seine Mutter sagte, einer seiner Backenzähne sei entzündet und müsse raus. Du weißt ja, wie Clancy reagiert, wenn er das Wort Zahnarzt nur hört. Ich wette, er ist deshalb so komisch drauf.«
    Ruby grinste. »Weißt du was, Mouse? Ich denke, du hast recht – wie so oft.«
    Mouse fühlte sich geschmeichelt und wechselte vorsichtshalber das Thema. »Hast du schon gehört, dass das Fernsehen nach Twinford kommt? Sie

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