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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Child
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nachgehen zu können, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Das verstehe ich sogar sehr gut«, sagte Ruby.

    Als Ruby in ihr Zimmer hinaufging, kam ihr auf der Treppe Consuela entgegen, die ein vollbeladenes Tablett mit schmutzigen Tassen und Müslischalen vor sich hertrug.
    »Oh, ich wollte die Sachen gerade runterbringen«, sagte Ruby hastig, weil sie ahnte, dass sie gleich einen Anschiss kassieren würde.
    »Es gehört nicht zu meinen Aufgaben, hinter dir herzuräumen – ich bin Diätköchin, kein Hausmädchen«, fauchte Consuela. »Aber uns ist in der Küche das Geschirr ausgegangen – war alles in deinem Zimmer!«
    »Oh, tut mir leid, echt wahr.« Ruby schenkte Consuela ihr schönstes Tut-mir-ja-so-leid -Gesicht, und Consuelas finstere Miene wurde prompt etwas freundlicher.
    »Ach übrigens, dein Freund Clancy hat angerufen«, sagte sie. »Ich soll dich fragen, wie es deiner Großmutter geht. Ich glaube, er denkt, sie sei krank oder so.«
    »Ach ja, Clance ist manchmal etwas verwirrt – und bringt dann alles durcheinander. Ist irgendeine Krankheit.«
    »Ach je, der Arme«, sagte Consuela mitfühlend, was gar nicht ihre Art war.
    »Ja, ist echt schlimm«, sagte Ruby, und als sie ihre Zimmertür hinter sich zumachte, hatte sie begriffen, dass jede noch so kleine Unwahrheit offenbar zu hundert weiteren Unwahrheiten führte. Das war ihre REGEL 32: EINE einzige KLEINE LÜGE – UND SCHON MUSST DU DIR EIN DUTZEND WEITERE EINFALLEN LASSEN .

    Als sie am nächsten Tag durch Twinford radelte, hatte sie schon wieder das komische Gefühl, beobachtet zu werden, obwohl es weit und breit kein Anzeichen dafür gab.
    Nachdem Ruby etwa sechs Stunden lang in dem verstaubten braunen Büroraum gesessen hatte, merkte sie, dass sie sich langweilte – es lag nicht direkt an der Arbeit, die heute echt mühsam war: die Akten immer wieder durchzusehen, um herauszufinden, ob es nicht irgendwo einen roten Faden gab, der sie irgendwie weiterbrachte. Nein, das Problem war die Umgebung, das Gefühl, von der Welt abgeschnitten zu sein, mit nur einem absoluten Blödmann als Gesellschaft. Ob es Lopez ähnlich ergangen war?
    Allerdings war Ruby in einer doppelt schlechten Situation, denn es sah ganz danach aus, als würde sie versagen, und Angst vor Versagen war ein echt komisches, ganz neues Gefühl für sie.
    In düstere Gedanken versunken, begann sie, ihren Stift auf dem Schreibtisch hin und her zu rollen – sie merkte nicht einmal, dass sie das tat. Sie schreckte erst auf, als Groete im Nebenraum rief: »Hey, Kleine! Kannst du vielleicht damit aufhören?«
    Ruby zuckte zusammen, und der Stift rollte über den Schreibtisch und fiel an der Rückseite auf den Boden.
    Mist! Sie glitt von ihrem Stuhl und schaute unter den Tisch – sie konnte den Stift zwar sehen, ihn aber nicht erreichen. So leise wie möglich begann Ruby, das schwere Möbelstück herumzuschieben, bis sie es ein paar Zentimeter von der Stelle gerückt hatte. Sie streckte die Hand aus, so weit sie konnte, und tastete herum, bis sie gefunden hatte, wonach sie gesucht hatte. Doch der Kugelschreiber, den sie hervorzog, war nicht ihrer. Er war grün und hatte eine weiße Beschriftung: Springbrunnen .

    Ruby saß so lange reglos da, bis Groete hereinkam, um nach ihr zu sehen.
    Als er sie dasitzen und wie hypnotisiert auf einen Kugelschreiber starren sah, machte er unweigerlich wieder einen seiner doofen Sprüche. Doch Ruby hörte gar nicht hin. Ihr fiel nur auf, dass er einen Mayonnaise-Kleckser auf der Krawatte hatte, aber sie machte sich nicht die Mühe, ihn darauf aufmerksam zu machen – sie grübelte angestrengt über Lopez nach.
    Mrs Digby war gerade damit beschäftigt, einen Teefleck aus Mrs Redforts Morgenmantel zu waschen …
    … als sie eine Stimme oder besser gesagt Stimmen hörte.
    »Wir reden besser mal mit der Alten, vielleicht kriegen wir sie ja dazu, mit uns zusammenzuarbeiten, kapierst du?«
    Oh, ich kapiere sehr gut, sagte sich Mrs Digby. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und wartete auf das Unvermeidliche. Da wurde auch schon die Tür geöffnet, und zwei Männer marschierten herein, der mit dem netten Gesicht, den sie schon mal gesehen hatte, und ein anderer, sehr viel größerer Mann, fast ein Riese, den kennenzulernen sie noch nicht das Vergnügen gehabt hatte. Die Frau, die neulich den schrillen Schrei ausgestoßen hatte, war nirgends zu sehen.
    Der nett aussehende Mann schien das Sagen zu haben – jedenfalls übernahm er das Reden.
    Mrs Digby stand

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