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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Child
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Zahnarztstühle gelegen hast, stimmt’s?«
    »Sieht man das?« Clancy tat übertrieben überrascht und deutete auf seine geschwollene Lippe.
    »Schon … oder hattest du früher schon einen Entenschnabel? Kann mich nicht erinnern«, sagte Ruby und zerzauste ihm die Haare.
    »Danke, Ruby, du kannst einen so wunderbar trösten. Aber echt, hättest du Bock, morgens um sieben bei deinem Zahnarzt anzutanzen?«
    »Hilfe, was für ein Horror!«, sagte Ruby zustimmend. Sie betrachtete Clancys Füße: Seine Schuhe waren nicht ganz sauber, an den Seiten klebte angetrockneter Matsch, und in der Sohle des linken Schuhs entdeckte sie zwei Reißzwecken.
    »Aha, du bist mir also gefolgt, Clance!« Es war keine Frage.
    »Wie kommst du darauf ?«, fragte er und tat empört.
    Ruby deutete mit dem Kinn auf seine Schuhe. »Die linke Sohle«, sagte sie. »Beziehungsweise die Reißzwecken.«
    »Oh.«
    Beide schwiegen für eine Weile, und dann holte Clancy tief Luft. »Willst du mir nicht endlich sagen, was du neuerdings treibst, Ruby?«
    »Oje, das ist eine lange Geschichte«, stöhnte Ruby. »Wahnsinnig kompliziert.«
    »Ich hab Zeit, genau genommen den ganzen Tag – dank meines Entenschnabels.«
    Ruby hob den Kopf. »Du weißt also, wo ich hinfahren wollte?«
    »Nicht direkt – du radelst verdammt schnell. Kurz vor East-Twinford hast du mich abgehängt.«
    »Da bin ich aber froh.«
    »Also, sag schon, Ruby, spuck’s lieber freiwillig aus – weißt du noch, wie du vor ein paar Jahren zufällig erfahren hattest, was meine Eltern mir zu Weihnachten schenken würden? Und als du nicht mit der Sprache herausrücken wolltest, hab ich dir so lange zugesetzt, bis du es mir schließlich verraten hast …«
    Ruby seufzte. O ja, daran erinnerte sie sich noch gut. »Okay, Clance, ich sag’s dir, aber du musst mir schwören, dass du unter gar keinen Umständen auch nur ein Sterbenswörtchen verlauten lässt – nicht mal im Schlaf!«
    »Ich weiß, Pfadfinderinnenehrenwort und so weiter …«
    »Auch nicht unter Folter«, fuhr Ruby ungerührt fort. »Auch nicht unter Folter im Schlaf!«
    »Okay, ich lauf in Zukunft mit einem Knebel im Mund herum, wie wäre das?«, sagte Clancy grinsend.
    Ruby dagegen blieb todernst. »Es geht nicht um ein nettes kleines Geheimnis, Clancy – es geht um ein Riesending!«
    »Du kennst mich doch, Ruby. Ich kann schweigen wie ein Grab«, sagte Clancy, inzwischen ebenfalls sehr ernst.
    Es stimmte, Clancy plauderte nie etwas aus – man könnte ihn über einen Teich voller Krokodile hängen, und er würde trotzdem keinen Ton sagen.
    Ruby musterte ihren besten Freund – mit ihrem typischen Seitenblick, den sie immer hatte, wenn sie eine Situation abschätzte. Clancy Crew kannte diesen Blick gut, und er hielt ihm ungerührt stand.
    »Okay«, sagte sie dann und seufzte. »Hier also die Geschichte.«
    Es dauerte ziemlich lange, bis Ruby ihm alles erzählt hatte, und Clancy hörte gespannt zu und sagte nur Sachen wie »Machst du Witze?« und »Unglaublich!« oder »Echt? Eine richtige Spionageagentur direkt unter den Straßen von Twinford City?«
    »Es ist wahr«, sagte sie. »Jedes Wort.«
    »Und was willst du jetzt machen?«
    »Ich fahre jetzt in die Maverick Street, bevor das Stumme E ausrückt und mich sucht.« Sie hob ihr Fahrrad auf. »Ich muss noch viel nachdenken, aber ich halte dich auf dem Laufenden, Clance, versprochen! Und denk daran: Klappe halten, okay?«

22. Kapitel
    Kein Wort zu niemandem!
    Clancy war überrascht, als er am frühen Mittwochmorgen aus dem Haus trat und Ruby vorfand; sie radelten normalerweise nicht zusammen zur Schule.
    »Hey, was machst du hier?«
    »Ich dachte, du hast vielleicht Lust auf einen kleinen Ausflug mit mir«, sagte Ruby.
    »Klar, jederzeit, aber im Moment muss ich zur Schule – erinnerst du dich: Schule? Dieses große Gebäude, in dem die vielen Kinder herumhängen …«
    »Nur keinen Stress – ich hab schon angerufen. Du bist entschuldigt, weil du krank bist – das mit deinem Zahn ist wirklich übel, nicht wahr? Ach übrigens, da fällt mir auf: Du siehst immer noch verquollen aus.«
    »Wie bitte? Du hast in der Schule angerufen und erzählt, ich sei krank?« Clancy fuchtelte mit beiden Armen, wie immer, wenn er sich überfahren fühlte.
    »Na ja, sagen wir, deine Mutter hat angerufen. Ich hab ihre Stimme echt gut nachgemacht – die Besenhexe hat’s jedenfalls geschluckt.«
    Ruby brauchte ungefähr sieben Minuten, bis sie Clancy endlich davon überzeugt hatte, dass

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