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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Child
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endlich aus, Redfort!«
    »Ob ich mir Lopez’ Sachen ansehen kann.« Diese Worte hingen irgendwie blöd in der Luft. LB blieb stumm, doch ihre finstere Miene verriet Ruby, was sie dachte.
    »Was für ›Sachen‹?«
    »Die Sachen, die sie bei sich hatte, als sie von der Lawine verschüttet wurde.«
    »Und was hättest du bitte schön davon, dir Lopez’ Rucksack anzusehen? Was hätte das mit unserem Fall zu tun?«
    »Es könnte doch sein, dass sie das fehlende Puzzlestück bei sich hatte«, sagte Ruby.
    LB schaute sie an, als hätte sie nicht alle Tassen im Schrank.
    »Lopez war ein Profi ! Ist dir überhaupt klar, was das bedeutet? Sie wäre im Traum nicht auf die Idee gekommen, geheimes Beweismaterial von Spektrum im Urlaub mit sich herumzuschleppen – im Hochgebirge !«
    Okay, so ausgedrückt, klang es ziemlich absurd, doch Ruby ließ sich nicht beirren. »Die Sache ist die … ich habe mir überlegt, dass es doch sein könnte, dass alles ganz anders ist, als es aussieht! Was, wenn Lopez etwas gefunden hat, aber vorläufig niemandem davon erzählen wollte, sondern zuerst überprüfen wollte, ob sie mit ihrem Verdacht auch richtig lag?«
    »Du redest Unsinn, Kind. Warum hätte sie uns etwas verschweigen sollen?«
    »Vielleicht weil ihr langweilig war?«, sagte Ruby versuchsweise.
    »Weil ihr langweilig war?« Entgeistert schüttelte LB den Kopf und glaubte, sie hätte sich verhört. »Wir sind hier nicht bei Emil und die Detektive oder so. Wir leben in der realen Welt, und in der realen Welt läuft eine Codeknackerin von Spektrum nicht durch die Gegend und spielt Heldin, nur weil ihr langweilig ist.«
    »Wissen Sie, ich glaube trotzdem, dass es genau so war, und ich denke auch, dass sie etwas entdeckt hat … und das hat jemand gemerkt – jemand, dem das gar nicht recht war – und deshalb wurde sie aus dem Weg geräumt.«
    »Redfort! Lopez kam bei einem Lawinenunglück ums Leben! Du hast eine äußerst lebhafte Phantasie, ich muss schon sagen! Es war ein Unfall ! Lopez war eine Schreibtischagentin und keine Action heldin!«
    »Aber Sie wissen doch«, sagte Ruby stur, »dass der entscheidende Hinweis nirgends in den Akten ist, und folglich muss Lopez ihn mitgenommen haben.«
    »Aha, nur weil du ihn nicht findest, denkst du, er sei nicht da?«, sagte LB spöttisch.
    »Nein, ich weiß , dass er nicht da ist, weil …«
    Ruby verstummte jäh. Sie konnte LB unmöglich erzählen, wie sie das herausbekommen hatte. Deshalb konnte sie leider nur wie ein begossener Pudel dastehen und sich auf die Lippen beißen, bis LB sie mit einer ungeduldigen Handbewegung fortwinkte. Als Ruby bereits in der Tür stand, rief LB ihr noch nach: »Ach übrigens, du bist gefeuert – du hast versagt! Mehr ist dazu nicht zu sagen.«

26. Kapitel
    Das kleine braune Päckchen
    Gefeuert zu werden, war echt frustrierend, aber Ruby dachte nicht im Traum daran, ihre Kündigung tatenlos hinzunehmen. Wenn sie nur endlich einen Beweis hätte – nämlich diesen Zettel aus dem Hotel!
    Als Hitch sie zu Hause absetzte, war es bereits früher Abend. Ihre Eltern waren ausgegangen, und Ruby hatte keine Lust, ganz allein zu Abend zu essen. Deshalb beschloss sie, ins Double Donut zu gehen. Dort setzte sie sich auf einen der Barhocker an der Theke und wollte gerade etwas bestellen, als sie plötzlich eine Idee hatte. Sie rutschte vom Barhocker und ging zum Telefonapparat, der neben den Toiletten an der Wand hing.
    »Hey, Clance, komm ins Double, möglichst sofort!«
    »Ich hab eigentlich keinen Hunger, Ruby«, antwortete Clancy.
    »Sei froh, du kriegst nämlich nichts zu essen.« Sie hängte wieder ein.
    Keine fünfzehn Minuten später kam Clancy atemlos zur Tür hereingerannt.
    »Was ist mit dir los?«, fragte Ruby.
    »Moment noch«, keuchte er. »Bin den ganzen Weg gerannt. Also, was soll ich hier bitte schön?«
    »Das erzähl ich dir im Taxi«, sagte Ruby.
    »Au Mann, nicht schon wieder !«
    Doch er wusste, dass jeder Widerspruch zwecklos war: Zwei Minuten später saß er neben Ruby im Taxi auf dem Weg nach East-Twinford.
    »Also«, sagte Clancy, »was ist genau los?«
    »Ich habe LB erzählt, was ich vermute, aber sie wurde gleich stinkig. Ich hab ihr gesagt, dass Lopez vermutlich von der Katzengoldbande um die Ecke gebracht wurde. Ich finde, das klingt plausibel – sie war keine Spionin, die für gefährliche Missionen ausgebildet war, und folglich ist die Bande ihr mit links auf die Schliche gekommen.«
    »Meinst du, die Katzengoldbande weiß, für

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