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Rueckkehr nach Connemara

Rueckkehr nach Connemara

Titel: Rueckkehr nach Connemara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Wood
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die Ereignisse von damals, die ihr wie ein Albtraum vorkamen, noch einmal durchlebte. Sie und ihre Mutter hatten das Haus am nächsten Morgen um sieben verlassen müssen.
    Es hatte ihr das Herz gebrochen. Lorcan hasste und
    verachtete sie. Und sie verlor das einzige Zuhause, das sie gekannt hatte, denn sie hatte ihr ganzes bisheriges Leben auf Ballykisteen verbracht. Damit nicht genug. Lorcans
    Enthüllungen töteten auch ihre Liebe zu ihrer Mutter.
    Durch ein seltsames Zusammenspiel schicksalhafter Kräfte hatten diese Ereignisse auch das Leben der FitzGeralds völlig verändert.
    Ist eine Ehe den ganzen Schmerz und Kummer wert?
    überlegte Kathleen und wünschte, sie hätte eine bessere Menschenkenntnis, besonders was Männer betraf.

4. KAPITEL
    Lorcan wurde am nächsten Morgen erst spät wach. Er holte seine Koffer aus dem Auto, duschte und zog sich an, ehe er in die Küche ging, aus der es verführerisch duftete.
    Wahrscheinlich hantiert Kathleen darin herum, dachte er grimmig. Ihm war klar, dass sie ohne Erlaubnis in das Haus eingezogen war. Aber er würde nicht dulden, dass sie auch nur einen Tag länger blieb.
    Doch dann brachte er die kleine Rede, die er sich
    zurechtgelegt hatte, nicht über die Lippen. Mit dem zerzausten Haar und den geröteten Wangen wirkte Kathleen in der Küche wie zu Hause. Sie trug denselben viel zu großen Pullover wie am Tag zuvor, in dem sie so verletzlich und ungemein sexy aussah. Und sie fütterte ein kleines Kind mit dem Löffel.
    Ein Gefühl der Leere breitete sich in ihm aus. Zur Begrüßung nickte sie freundlich. Lorcan murmelte etwas vor sich hin, dann setzte er sich an den Tisch und nahm sich vor lauter Hunger das einzige Stück Toast, das dort lag. Nachdem er es mit Butter bestrichen und gegessen hatte, hatte er immer noch ein leeres Gefühl im Magen.
    "Man merkt, dass du gestern Abend nichts gegessen hast", stellte Kathleen vorwurfsvoll fest. "Kaffee steht auf dem Herd."
    "Ich trinke lieber Tee", antwortete er mürrisch.
    "Tee hilft nicht gegen einen Kater."
    "Bei einem Kater sollte man Wasser statt Kaffee trinken, weil er die Leber zu sehr reizt", erklärte er.
    "Offenbar kennst du dich gut aus mit einem Kater."
    "Gut genug, um zu wissen, dass ich keinen habe."
    "Ach ja?" Sie sah ihn spöttisch an. "Da steht der Wasserkessel, die Kanne findest du im Schrank, Tee in der Dose."
    Schweigend machte er sich den Tee und setzte sich wieder hin. Als er sich in der Küche umsah, wurde ihm klar, dass Kathleen schon länger hier wohnte. Auf dem Kühlschrank lagen Ansichtskarten, und auf dem Kalender waren Termine
    eingetragen, was auf ein geselliges Leben hinwies. Und das alles in seinem Haus. Die Frau hatte Nerven!
    Nur ungern gestand er sich ein, dass die große Küche gemütlich und einladend wirkte mit den üppigen Pflanzen in den riesigen Töpfen. Es erinnerte ihn an seine Kindheit, als er zusammen mit der kleinen Kathleen verletzte Tiere auf dem alten, bequemen Sofa in der Ecke gepflegt hatte.
    Sekundenlang lächelte er leicht, während er die einohrige Katze betrachtete, die auf dem Sofa auf einer pinkfarbenen Decke lag. Offenbar hatte sich doch nicht alles verändert.
    Die Spüle glänzte, und die alten Kiefernholzmöbel dufteten leicht nach Bienenwachs. Auf dem Kaminsims entdeckte er Fotos und kniff die Augen zusammen. Er erkannte Declan und Kathleen, dann waren da noch ein dunkelhaariges Baby und Tiere. Ihm verkrampfte sich das Herz, und er trank rasch den Tee.
    "Wenn ich fertig bin, mache ich dir etwas zu essen. Du kannst Conor ruhig begrüßen, er mag es, wenn Leute mit ihm reden", erklärte Kathleen.
    Lorcan brummelte wie ein Bär vor sich hin, ohne sich um Conor zu kümmern. Das Kind war ungefähr ein Jahr alt und hatte genauso dichtes schwarzes Haar wie Kathleen und Declan.
    Ein hübsches Kind, das Declan sehr ähnlich sah. Lorcan ärgerte sich über den Schmerz, den er dabei empfand.
    Mit finsterer Miene beobachtete er Kathleen, wie sie das Kind fütterte, und verzog ironisch die Lippen. Sie verstand es wirklich glänzend, eine beeindruckende Show zu inszenieren.
    Aber wenn sie sich einbildete, mit ihrer Aufführung als liebevolle Mutter bei ihm etwas zu erreichen, hatte sie sich getäuscht.
    Vielleicht hat sie sich das Kind sogar ausgeliehen, überlegte er verbittert. Doch dann sagte er sich, dass sie so weit nicht gehen würde. Es war eindeutig ihr und Declans Baby.
    "Ich dachte, die Leute auf dem Land seien Frühaufsteher", bemerkte er in Anspielung auf ihr

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