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Rueckkehr nach Connemara

Rueckkehr nach Connemara

Titel: Rueckkehr nach Connemara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Wood
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Kathleen dachte.
    Sie würde es auch nicht mehr geben. Was war sie doch für ein ehrgeiziges und intrigantes kleines Luder gewesen.
    Sie war die uneheliche Tochter der Haushälterin seiner Eltern und hatte als Kind zerbrechlich und etwas verwahrlost gewirkt mit dem gelockten schwarzen Haar, der einfachen Brille und der Zahnspange.
    Doch als Teenager hatte sie sich zu einer wahren Schönheit mit einer perfekten Figur entwickelt. Zahnspange und Brille brauchte sie nicht mehr. Wenn sie lachte, was sie gern und oft tat, zeigte sie ihre weißen Zähne. Und ihre Haut hatte sich so weich wie Seide angefühlt.
    Plötzlich schreckte er aus den Gedanken auf und
    konzentrierte sich wieder aufs Fahren, denn er wäre beinah in einer Hecke gelandet. Das war schon immer das Problem mit dieser Kathleen, man lässt sich von ihr verführen und gerät dabei in Gefahr, sagte er sich.
    Diese niederträchtige, habgierige kleine Wildkatze war sexbesessen und machthungrig gewesen. Mit siebzehn hatte sie ihn bis zur Besinnungslosigkeit geküsst. Eine Stunde später hatte sie kichernd mit Harry im Bett gelegen. Und am nächsten Morgen hatte Lorcan sie in inniger Umarmung mit Declan, dem Sohn des Gärtners, entdeckt.
    Es war ihm damals schwer gefallen, sie zu vergessen. Und da sein Körper auch jetzt noch reagierte, wenn er an sie dachte, und er Herzklopfen bekam, war ihm klar, dass er mit der lieben Kate noch nicht fertig war.
    Wahrscheinlich war es gut für seinen Seelenfrieden, dass sie mit ihrer Mutter Ballykisteen schon längst verlassen hatte.
    Vielleicht würde er sich sonst noch dazu hinreißen lassen, sich an Kate zu rächen.
    Kathleen legte die letzten Bohnen in den Korb und machte den Gürtel ihrer viel zu weiten Jeans enger. Dann betrachtete sie lächelnd die beiden Mischlingshunde, die friedlich auf ihren Arbeitsstiefeln schliefen. Die Krankheiten und Misshandlungen, unter denen die Hunde gelitten hatten, ehe Kathleen sie aufnahm, waren glücklicherweise vergessen.
    Sie beugte sich hinunter und streichelte sie liebevoll. Was soll aus all den herrenlosen Tieren werden, wenn Lorcan wirklich auftaucht und mich zwingt, das Haus zu verlassen?
    überlegte sie mit Schaudern.
    Auf dem Weg, der durch den eingezäunten Gemüsegarten führte, sonnten sich friedlich einige Katzen, die alle irgendwelche Spuren von Misshandlungen aufwiesen. Und auf der Wiese dahinter beschwerten sich die Gänse lautstark über den alten Esel, während zwei Ponys munter auf der
    angrenzenden Koppel umherliefen.
    "Es ist nicht nett, so zu denken, aber ich hoffe, dass Lorcan nie zurückkommt", sagte sie.
    "Es wäre irgendwie eine Katastrophe", stimmte Declan ihr finster zu.
    Plötzlich traten ihr Tränen in die Augen, und sie richtete sich auf. "Meinst du, er würde mich ausbezahlen wollen?"
    "Wer weiß? Du könntest ihm jedenfalls seinen Anteil nicht abkaufen", antwortete er nachdenklich.
    "Was soll aus Con und mir, dir, Bridget und den Kindern, Kevin, unseren Kunden und all den anderen werden, die von mir abhängig sind, wenn Lorcan mich zwingt zu gehen?" Ihre Stimme klang unsicher.
    "Reg dich nicht auf, Liebes ..."
    "Ich kann aber nicht anders", rief sie frustriert aus. "Ich habe versucht, vernünftig zu sein und die Situation zu akzeptieren.
    Doch seit Harrys Tod komme ich beinah um vor Angst." Sie wandte sich ab, damit er nicht merkte, wie unglücklich sie war.
    Taktvoll ging er an ihr vorbei und hob einige Stangen Lauch auf. "Dann müsstest du auf jeden Fall alles mit ihm teilen. Jeder würde eine Hälfte vom Esel bekommen. Sag ihm, er könne die Ziegen haben. Du nimmst die Küche und den Fernseher. Wie gefällt dir das?"
    Kathleen verzog das Gesicht. Aber es reichte noch nicht einmal zu einem höflichen Lächeln. Lorcan und ich könnten nie zusammen in einem Haus wohnen, auch nicht in derselben Gegend, überlegte sie. Sein Spott und seine Verachtung hatten Wunden hinterlassen, die noch nicht verheilt waren. Man hatte sie von Ballykisteen vertrieben, weil er sich nicht hatte beherrschen können und die Situation damals völlig falsch eingeschätzt hatte. Danach hatte sie jahrelang wie in einem Albtraum gelebt.
    "Das wäre unmöglich." Sie wickelte sich eine Strähne ihres gelockten schwarzen Haars um den Finger. "Kannst du dir vorstellen, wie wir uns streiten würden? Er würde mich wahrscheinlich am liebsten in die Gosse stoßen, in die ich seiner Meinung nach gehöre." Sie seufzte. "Hoffentlich meldet er sich nicht."
    "Mach dir keine Sorgen, er wird

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