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Rueckkehr nach Connemara

Rueckkehr nach Connemara

Titel: Rueckkehr nach Connemara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Wood
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Recht, hier zu wohnen. Vermutlich hatten sie bis zu Harrys Tod im Gärtnerhaus gelebt und waren dann wie Wanderheuschrecken hier eingedrungen. Ein ungeheuerlicher Vorgang.
    Als sie in die Küche zurückkam und den Buggy nach draußen ins Freie stellte, wirbelte er herum. "Fertig?" fuhr er sie an.
    "Ja. Aber hast du dich gut genug vorbereitet? Ich sehe kein Folterwerkzeug", erwiderte sie herausfordernd und setzte sich hin. Erwartungsvoll sah sie ihn an.
    Lorcan spürte, dass sie nervös war. "Ich erreiche mein Ziel auch ohne Gewaltanwendung", antwortete er kühl. "Das Recht ist auf meiner Seite." Wie magisch wurde sein Blick angezogen von ihren üppigen Rundungen. Plötzlich wurde es ihm viel zu warm in der Küche. Rasch zog er den roten Pullover aus und ging auf und ab, um sich zu beruhigen.
    Doch immer wieder stellte er sich Kathleen zusammen mit Declan im Bett vor. Es schnürte ihm die Kehle zu, und er konnte kaum noch atmen.
    Besorgt versuchte Kathleen, seine Stimmung einzuschätzen.
    Seine Miene wirkte hart, und er war offenbar nahe daran, die Kontrolle zu verlieren. Ich muss es hinter mich bringen, dachte sie und schluckte.
    "Dass Harry tot ist, hast du ja erfahren", begann sie kühl.
    "Sonst wäre ich nicht hier." Er wandte ihr sein markantes Profil zu und runzelte plötzlich die Stirn.
    Sie beobachtete, wie er Kierans Foto mit Conors verglich, und bekam Herzklopfen. Dass es zwei verschiedene Kinder waren, merkte er bestimmt. Aber sie würde ihm ihr Geheimnis nicht anvertrauen, es wäre zu schmerzlich. Außer Harry hatte es niemand gewusst.
    "Du hast wahrscheinlich die Todesanzeige und das Inserat gelesen", sagte sie, um ihn abzulenken.
    Er drehte sich zu ihr um und schob die Daumen unter den Gürtel.
    "Nein, die letzten sechs Monate war ich in Afrika."
    "Hattest du nicht erwähnt, dass du in Boston gelebt hast?"
    fragte sie irritiert.
    "Das ist... nein, es war meine feste Adresse. Ich bin Rechtsanwalt und habe mich auf internationales Recht spezialisiert. Deshalb halte ich mich oft im Ausland auf."
    Es gefiel ihr nicht, dass er von Boston in der Vergangenheit sprach. Sie schwieg jedoch. Außerdem war sie enttäuscht, dass er sich nicht für die Rechte der Kinder einsetzte, wie er es damals vorgehabt hatte. Es braucht mich nicht zu überraschen, denn er mag keine Kinder, dachte sie. Mit Conor wollte er jedenfalls nichts zu tun haben. Wenn Lorcan herausfand, wer Conors Vater war, würde er ihn noch weniger mögen.
    "Dann verstehe ich nicht, wie du es erfahren hast", erwiderte sie schließlich.
    Er ging wieder in der Küche umher. "Ein Kollege in Boston hat die Anzeige in einer älteren Ausgabe der Irish Times entdeckt. Er rief mich in Afrika an, und ich bin sogleich hergekommen. Wie oder woran ist Harry gestorben?"
    "Harry war Alkoholiker ..."
    "Das weiß ich."
    Erstaunt sah Kathleen ihn an. "Aber ... außer dem Arzt und mir hat es doch niemand gewusst."
    "Ich beobachte die Menschen sehr genau und habe ein gutes Gespür für solche Dinge." Er blieb am Fenster stehen und musterte sie nachdenklich.
    Rasch wandte sie sich ab, denn sie befürchtete, dass er mit seinem scharfen Blick ihre Gedanken erraten könnte.
    "Er trank immer mehr, bis er Kreislaufprobleme bekam", fuhr sie fort. "Durch die Tabletten, die er dagegen nahm, wurden die Nieren geschädigt, und die Medikamente gegen die
    Nierenstörungen verursachten Leberprobleme. Als
    Todesursache wurde Nierenversagen festgestellt, aber in Wirklichkeit ist er an Alkoholismus gestorben." Und an seinen Minderwertigkeitskomplexen, fügte sie insgeheim traurig hinzu.
    Zu ihrer Überraschung war Lorcan betroffen. "Was für ein schreckliches Leben!" sagte er ruhig. "Ich nehme an, er war längere Zeit krank."
    "Harry war mit der Verwaltung und Bewirtschaftung von Ballykisteen überfordert", erklärte sie. Aus ihrem schmerzerfüllten Blick schloss Lorcan, dass sie Schlimmes erlebt hatte. "Er verschuldete sich und trank immer größere Mengen, um die Probleme zu vergessen", fuhr sie fort.
    Einer Eingebung folgend, stand sie auf und holte Harrys Foto aus einer Schublade. "Hier." Sie reichte es Lorcan. Er sollte selbst sehen, was Alkoholismus aus einem Menschen machte.
    "Das ist Harry?" rief er ungläubig aus und betrachtete das Foto genauer. Harry war schon immer etwas dick gewesen, aber nie so aufgedunsen wie im letzten Jahr vor seinem Tod. Er hielt den gerade erst geborenen Conor auf dem Arm, und der Kontrast zwischen dessen perfektem Gesichtchen und Harrys groben Zügen

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