Rueckkehr nach Connemara
ihren Hüften führte. "Halt mich ganz fest. Ich möchte, dass du mich berührst."
"O Kathleen", antwortete er rau und ließ die Hände langsam zu ihrer Taille gleiten.
Sie genoss das herrliche Gefühl, seine Hände auf ihrem Körper zu spüren, und schmiegte sich noch dichter an ihn. Den Gedanken, dass es nicht richtig war, was sie da taten, verdrängte sie lieber.
Behutsam ließ sie einen Finger über sein Gesicht gleiten.
Sogleich erbebte er und fing an, mit der Zunge ihren Mund zu erforschen, während sie sich immer mehr an ihn presste. Seine ungemein erotischen Küsse und Zärtlichkeiten ließen sie aufstöhnen und sich an seine Schultern klammern.
Ich begehre ihn, gestand sie sich ein. Statt die Sache zu beenden, ermutigte sie Lorcan und stieß vor lauter Ekstase kleine Schreie aus, als er ihre Brüste liebkoste.
Plötzlich kam ihr der Gedanke, dass das Verlangen, von dem sie sich hinreißen ließ, schon bald nicht mehr zu beherrschen sein würde.
Lorcan spürte sogleich, dass etwas nicht stimmte, und zog sich zurück.
"Ich glaube, das war keine gute Idee", sagte er rau.
Sekundenlang sahen sie sich an.
"Ich weiß", erwiderte Kathleen schließlich leise und seltsam irritiert.
"Vielleicht wäre es gut, wenn wir jetzt gestört würden." Seine Stimme klang heiser, und er konnte einfach nicht aufhören, ihre Hüften sinnlich zu streicheln.
Doch dann bekamen seine Augen einen merkwürdigen
Glanz, und sein Blick wirkte wachsam, als er sich von ihr löste.
"Ich möchte mich in nichts hineinziehen lassen", erklärte er steif. "Es wäre eine Katastrophe. Begreifst du jetzt, dass nur einer von uns beiden hier leben kann?"
Warum denn nicht wir beide? dachte sie. Sie sehnte sich so sehr nach ihm, dass es sie beunruhigte. Noch nie hatte sie für einen Mann so tief empfunden.
Zugleich war ihr klar, dass sie es nicht wagen konnte, Lorcan zu vertrauen, wenn er wirklich ein Alkoholproblem hatte. Eine enge Beziehung mit einem Alkoholiker kam für sie nicht infrage.
Plötzlich ärgerte sie sich, dass sie Lorcan begehrte und ihn nicht haben konnte.
"Ich habe ein größeres Recht als du, in dem Haus zu leben, denn ich verdiene hier meinen Lebensunterhalt", erklärte sie deshalb gereizt. "Dec und ich ..."
"Ah ja, den guten alten Dec hätte ich beinah vergessen", unterbrach Lorcan sie so kühl und unbeteiligt, als hätte er seine zärtlichen Gefühle einfach abgeschaltet.
Sie versteifte sich. "Ich sage es zum letzten Mal, er ist nicht und war nie mein Geliebter."
"Ja, das behauptest du. Entschuldige mich."
"Wohin gehst du?" rief sie ärgerlich hinter ihm her. Er sollte dableiben, sie wieder küssen und sie vergessen lassen, was für ein Mensch er war.
"Ich will Harrys Schreibtisch aufräumen", antwortete er und ging einfach weiter.
"Aber wir haben doch noch keine Lösung gefunden."
Er drehte sich um. "Ich schon, ich bleibe hier. Du wirst das Haus verlassen. Du hast zwei Tage Zeit, den Scheck
anzunehmen und dir eine andere Unterkunft zu suchen."
Sie sank in sich zusammen. Es hatte keinen Sinn, hinter ihm herzulaufen, denn er bereute offenbar, dass er sie geküsst hatte.
Ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht, schoss es ihr durch den Kopf.
Lorcan würde das Haus niemals mit ihr teilen, und er würde es ihr nicht überlassen und seinen Anspruch aufgeben, das war ihr klar. Und das konnte nur bedeuten, dass sie ihre Sachen packen musste.
Den ganzen Tag über war sie völlig deprimiert und erledigte ihre Arbeit ganz automatisch, während Conor vergnügt neben ihr spielte. Ihr Körper fühlte sich wie ausgehöhlt an, als hätte man ihm alles versprochen und nichts gehalten.
Als sie Conor am Abend ins Bett legte, ignorierte sie Lorcan, der Berge von Unterlagen auf dem Küchentisch ausgebreitet hatte. Und sie ignorierte auch den Scheck, den er demonstrativ in die Obstschale gelegt hatte.
Da sie ihm nichts zu essen machte, fuhr er irgendwann weg, wahrscheinlich zum Pub. Nach dem Abendessen ging Kathleen ins Bett und schloss sich im Schlafzimmer ein. Da sie nicht sicher sein konnte, in welchem Zustand er zurückkam, waren ihre Nerven zum Zerreißen gespannt. Bei jedem Geräusch fuhr sie zusammen.
Als kurz nach Mitternacht die Haustür zugeschlagen wurde, hielt Kathleen den Atem an und bekam Herzklopfen. Sie hörte, wie er sich in der Küche einen Drink eingoss, und wartete besorgt darauf, was als Nächstes passierte.
Doch dann ging er die Treppe hinauf und schloss seine Schlafzimmertür hinter sich. Danach
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