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Rueckkehr nach Connemara

Rueckkehr nach Connemara

Titel: Rueckkehr nach Connemara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Wood
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war alles ruhig.
    Kathleen brach in Tränen aus und wusste selbst nicht, warum.
    "Ich habe Lorcan gesehen", stellte Declan am nächsten Morgen fest, als er und Kathleen in der Küche die Aufträge überprüften.
    "War er im Pub?" fragte sie gereizt und hätte zu gern gewusst, wie die Leute ihn behandelt hatten.
    Declan nickte. "Er hat Mut, das muss man ihm lassen. Um ihn her herrschte eisiges Schweigen. Aber er saß einfach da, trank sein Bier, bestellte sich etwas zu essen und begrüßte die Leute, als wären sie seine besten Freunde. Was geschieht jetzt mit dem Haus?"
    Sie erzählte ihm, dass sie sich nicht hatten einigen können.
    "Er ist fest entschlossen, nicht nachzugeben", fügte sie verbittert hinzu. "Ich kann natürlich verstehen, warum er hier leben will."
    "Kümmer dich erst mal um dich selbst." Dec drückte ihr die Schultern. "Die Dorfbewohner stehen hinter dir."
    Plötzlich spürte sie, dass sie nicht mehr allein waren. Sie drehte sich um. Lorcan stand an der Tür und beobachtete sie und Declan mit verächtlicher Miene.
    Schon wieder interpretiert er meine freundschaftliche Zuneigung völlig falsch, überlegte sie. Sie löste sich von Declan und heftete die Aufträge an die Körbe. Sie ärgerte sich darüber, dass Lorcan glaubte, sie sei wie ihre Mutter.
    Als sie später im Garten Rosen pflückte, hörte sie Lorcans Auto wegfahren. In der Küche fand sie dann die Nachricht, die er ihr hinterlassen hatte.
    "Er ist für einige Tage nach Dublin, um seine Mutter zu besuchen", stellte sie bestürzt fest.
    "Das ist doch gut, oder?" fragte Declan.
    Natürlich war es gut. Sie hätte sich freuen können.
    Stattdessen hatte sie jedoch das Gefühl, etwas verloren zu haben.
    "Dann wird die Entscheidung noch länger hinausgeschoben", versuchte sie, ihre Reaktion zu erklären. "Er lässt mich absichtlich hier herumhängen wie ein ..."
    "Wie einen liebeskranken Teenager?" half Declan ihr weiter.
    "Was willst du damit sagen? Denkst du etwa ..." Sie unterbrach sich, als er sich überrascht umdrehte. Sogleich wurde ihr bewusst, dass sie überreagierte. "Entschuldige. Ich bin ziemlich gereizt und will die Sache rasch hinter mich bringen."
    "Er wird sicher seine Mutter mitbringen", mutmaßte Declan.
    "Natürlich! Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Dann kann ich wirklich meine Sachen packen", sagte sie niedergeschlagen und mutlos. "Sie würde nie mit mir hier unter einem Dach leben nach allem, was passiert ist."
    Declan umarmte sie herzlich. "Du kannst doch bei Bridget und mir wohnen", schlug er vor.
    "Danke. Das ist lieb von dir."
    Den Rest der Woche verbrachte sie damit, durchs Haus zu gehen und die eleganten Zimmer und wunderschönen
    Gartenanlagen mit neuen Augen zu sehen. Sie prägte sich jede Einzelheit ein, um sich für immer daran zu erinnern.
    Lorcan und seine Mutter konnten jeden Tag zurückkommen.
    Obwohl es nur Probleme geben würde, sehnte Kathleen sich nach ihm und bekam Herzklopfen, wenn sie sich an seine Küsse erinnerte.
    Ich muss mich zusammennehmen, mahnte sie sich und belud den Lieferwagen. Vielleicht würde es ihr gelingen, sich mit den Tatsachen abzufinden. Sie würde mit Con im Dorf leben und ihr Leben neu gestalten. Schlimm wäre nur, immer wieder Lorcan und seiner Mutter zu begegnen.
    Ich will nicht hier weg, dachte sie jedoch sogleich wieder und biss die Zähne zusammen. Lorcan durfte sein Ziel nicht erreichen. Ärgerlich stieg sie in den Wagen und drehte den Zündschlüssel herum - und nichts rührte sich.
    "Auch das noch, der Anlasser ist wieder kaputt." Sie redete leise vor sich hin, während sie das Werkzeug hervorholte und unter der Kühlerhaube herumhantierte.
    Wieder einmal muss ich teuer für eine Situation bezahlen, die jemand anders verursacht hat, überlegte sie. Plötzlich fiel ihr der Schraubenschlüssel aus der Hand. Gereizt legte sie sich auf den Boden und schob sich unter den Lieferwagen. Und ausgerechnet in dem Moment fuhr jemand die Auffahrt hinauf. Das ist wahrscheinlich Lorcan mit seiner Mutter, warum kommt er gerade jetzt, wo ich mich im Dreck herumwälze? fragte Kathleen sich ärgerlich. Und dann wurde auch schon eine Tür zugeschlagen.
    "Du bist ja immer noch hier", ertönte Lorcans Stimme.
    Zornig über so viel Arroganz, griff sie sich den
    Schraubenschlüssel. Und genau in dem Augenblick tropfte ihr auch noch Öl ins Gesicht.
    "O nein!" Prustend tauchte sie auf.
    "Das sieht nicht gut aus." In der hellen Hose, dem dazu passenden Jackett und dem blauen Hemd wirkte

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