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Rueckkehr nach Connemara

Rueckkehr nach Connemara

Titel: Rueckkehr nach Connemara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Wood
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einen wesentlichen Beitrag zum Wohl aller Kinder. In meinen Augen bist du ein Held."
    Sein Atem ging schneller. Ihre Bemerkung berührte ihn zutiefst, und vor lauter Übermut konnte er kaum noch einen klaren Gedanken fassen. "Dann bin ich kein sadistisches Monster?"
    "Ganz bestimmt nicht." Ein warmes Lächeln breitete sich auf
    , ihrem Gesicht aus. "Ich glaube, ich hatte Recht, du bist insgeheim ein richtiger Softie."
    "Das nicht gerade", antwortete er leicht spöttisch. "Aber wir beide haben uns schon immer für die Schwachen und Hilflosen dieser Welt eingesetzt, stimmt's?"
    In ihren Augen blitzte es auf. "Und für Tiere."
    "Wir haben in den letzten Stunden einen Lernprozess durchlaufen, und was wir erfahren haben, klingt gut. Alles sieht jetzt anders aus. Ich verachte dich nicht..."
    "Und ich verstehe dich besser."
    Er lächelte und hielt sekundenlang den Atem an, ehe er fragte: "Gut genug, um das Haus mit mir zu teilen?"
    Das hatte sie sich die ganze Zeit gewünscht. Vor Freude bekam sie Herzklopfen und hätte am liebsten Ja gesagt. Aber plötzlich hatte sie Angst, sich auf ihre Gefühle zu verlassen, denn die hatten sie in der Vergangenheit zu oft getrogen.
    "Wie stellst du dir das vor?" fragte sie deshalb vorsichtshalber.
    "Das Haus ist groß genug für uns beide, vorausgesetzt natürlich, wir liegen uns nicht ständig in den Haaren", erklärte er mit einem entwaffnenden Lächeln.
    "Soll ich etwa den Dienstbotenbereich bewohnen und du den gesamten anderen Teil des Hauses?"
    "Nein. Ich hatte an eine für uns beide ... bequemere Lösung gedacht."
    Ihr Puls fing an zu jagen, und ihr wurde der Mund trocken.
    "Wie soll die aussehen?"
    "Du weißt, was ich meine."
    "Lorcan ..."
    "Überleg es dir", unterbrach er sie. "Wir sollten uns Zeit nehmen und erst einmal feststellen, wie wir miteinander zurechtkommen. Danach kannst du dich entscheiden. Ich möchte, dass du hier bleibst. Wir passen zusammen, glaube ich", fügte er ernst hinzu. "Du kochst gern, und ich esse gern, was du mir vorsetzt." Jetzt lächelte er wieder.
    "Typisch Mann", neckte sie ihn. Enttäuscht, aber auch erleichtert, dass er das Thema gewechselt hatte, holte sie den Schokoladenpudding aus dem Kühlschrank. "Okay, lass uns eine Zeit lang auf Probe zusammen hier wohnen."
    "Es wird alles gut, das weiß ich", sagte er liebevoll.
    "Ja, der Pudding wird dir schmecken. Ich habe ihn mit viel Kakao gemacht", erwiderte sie, und in ihren Augen blitzte es schalkhaft auf.
    "Er schmeckt bestimmt besser als Jamswurzeln." Als er ihren fragenden Blick bemerkte, erklärte er: "In den afrikanischen Dörfern haben wir meist nur Jamswurzeln gegessen, obwohl wir mehr als genug Lebensmittel mitgebracht haben."
    "Erzähl mir mehr darüber", bat sie ihn.
    "Ich glaube nicht, dass ..."
    "Bitte", sagte sie ruhig.
    Zögernd willigte er ein, und Kathleen hörte ihm fasziniert zu.
    Nach dem Dessert gingen sie mit einem Glas Brandy ins Wohnzimmer. Lorcan wurde immer mitteilsamer, und sie überlegte, ob er vielleicht zum ersten Mal so ausführlich über seine Arbeit sprach.
    Er erzählte mit einer solchen Leidenschaft und Begeisterung, als wäre seine Tätigkeit sein einziger Lebensinhalt. Und allmählich wurde Kathleen klar, dass es wirklich so war. Lorcan hatte überhaupt kein Privatleben.
    "Ich weiß nicht, wie du das alles verkraften kannst, was du siehst und erlebst", sagte sie schließlich.
    "Ich versuche, meine Emotionen zu unterdrücken", antwortete er und blickte sie über den Rand des Glases hinweg an. "Es würde den Kindern nichts nützen, wenn ich gefühlsbetont reagierte. Nur mit einem klaren Kopf kann ich Änderungen herbeiführen, Kathleen."
    Er ist ein wundervoller Mensch, dachte sie und sah ihm in die Augen.
    "Ich werde überall von deiner Arbeit erzählen", erklärte sie.
    "Die Leute im Dorf sollen wissen, wie du wirklich bist. Eines Tages sind sie dann überzeugt, dass du so etwas wie der strahlende Stern oben auf dem Weihnachtsbaum bist."
    "Hoffentlich nicht", wehrte er ab, obwohl er sich über den Vergleich freute.
    "Es ist auf jeden Fall besser, als in dem Ruf zu stehen, gewalttätig und unberechenbar zu sein. Es wird Zeit, dass man dich endlich anständig und fair behandelt."
    "Komm her, Kate", forderte er sie auf und streckte die Hand aus.
    In dem Moment erlosch das Licht.
    Kathleen atmete tief aus. "Kein Grund zur Beunruhigung", erklärte sie und tastete nach dem Tisch, um das Glas hinzustellen.
    "Ich bin keineswegs beunruhigt", antwortete er mit seiner tiefen

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