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Rückkehr nach Kenlyn

Rückkehr nach Kenlyn

Titel: Rückkehr nach Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Krisenregion wird nicht stattfinden, Admiral. «
    Telios glaubte nicht, was er da hörte. »Exzellenz?«
    » Sie haben Uns gehört. «
    Telios faltete die Hände, um nicht mit der Faust gegen den Kubus zu schlagen. »Die Leute hier brauchen unsere Hilfe!«
    » Unsere Truppen müssen auf ihren Posten bleiben. Der Kult wartet nur auf eine Schwäche in Unserer Verteidigung. Dieser Bedrohung entgegen zu wirken, hat nach wie vor allerhöchste Priorität. Daher werden Sie Ihrem ursprünglichen Befehl folgen und Ihre Arbeit in Harassadan fortsetzen. Der Status Quo darf nicht gefährdet werden. «
    »Nein! Ich werde hier gebraucht!«
    Die Runen am Rand der Maske glühten fast gelb. Erst jetzt wurde Telios sich bewusst, wie sehr er schwitzte; seine ganze Uniform klebte feucht und klamm auf seiner Haut.
    » Widersetzen Sie sich Unserem Befehl, Admiral? «
    Scheiß auf deine Befehle! »Ihr Volk stirbt, Exzellenz. Mit Verlaub, Sie sollten etwas dagegen unternehmen!«
    » Unsere Analysen haben gezeigt, dass die Zahl der Opfer den Folgen einer Massenpanik vorzuziehen sind. Die Situation ist nicht optimal, doch angesichts der gegebenen Umstände akzeptabel .«
    »Sie können etwas wie das hier nicht in nackte Zahlen verwandeln!«
    » Sie vergessen, dass Wir alle möglichen Zukünfte sehen. Der Weg, den wir gewählt haben, ist der einzige, der den Großen Frieden bewahrt. «
    »Nein!« Telios umfasste den Griff seines Sakedo. Er wusste, auf was für dünnem Eis er sich bewegte. »Bei allem nötigen Respekt, Exzellenz, das kann ich nicht akzeptieren!«
    » Das werden Sie müssen. Sie kennen die Strafe für Insubordination. « Telios spürte den Blick der Maske wie kalte Nadeln in seinen Augen.
    »Exzellenz, bitte! Sie haben die Möglichkeit, Hunderte von Leben zu retten! Wir brauchen Medizin, Nahrungsmittel und vor allem Helfer! Es sind noch zu viele Kranke und Verletzte in der Region verstreut. Sie können das ändern! Bitte! Zeigen Sie den Leuten, dass Sie ihnen beistehen!«
    » Sie zweifeln an Unserer Loyalität gegenüber den Hohen Völkern, Admiral? «
    Telios presste die Kiefer zusammen bis sie schmerzten. Ich bin längst über jeden Zweifel hinaus, du Mistkerl! »Nein, Exzellenz, natürlich nicht.« Die Fingernägel seiner geballten Fäuste schnitten ihm ins Fleisch.
    » Dann stellen Sie Unsere Urteilskraft in Frage? «
    »Sie wissen, dass ich mir das niemals anmaßen würde, Exzellenz.« Telios musste sich zu jeder einzelnen Silbe zwingen. Sein Kopf steckte bereits in der Schlinge; nur ein falsches Wort und sie würde sich zuziehen.
    » Wir schätzen Ihren Einsatz für die Betroffenen, Admiral. Seien Sie gewiss, dass ein Szenario, das Ihre Anmerkungen berücksichtigt hat, auch in Betracht gezogen wurde. Sie haben Ihre Befehle. Wir erwarten, dass Sie gehorchen. «
    Die Übertragung war beendet. Telios zitterte am ganzen Körper: ob vor Wut oder Angst, das wusste er nicht. »Du verfluchte Scheiß- Maschine !«, brüllte er und trat gegen den leeren Geisterkubus. Das Artefakt flog krachend gegen die Wand.
    Bilder von geplatzter Haut und tiefroten Geschwüren suchten ihn heim. Wieder sah er die trüben Augen des alten Draxyll und das Yadi-Kind, das unter dem Tuch verschwand. Er spürte, wie seine Eingeweide sich verknoteten; saurer Speichel bildete sich in seinem Mund und ließ ihn in das Badezimmer rennen, das sich an sein Büro anschloss. Dort übergab er sich ins Waschbecken, bis nur noch Schaum und Galle kamen.
    Was heute geschehen war, war zu groß für ihn.
    Zu groß für sie alle.

20. Ein Loch in der Welt
    »Bedenke gut den ersten Schritt jeder Reise – sie könnte länger dauern, als du glaubst.«
    – Sprichwort
    Die Korona hatte die dunkelgrünen Wälder bald hinter sich gelassen und war gen Norden gerast, der Küste entgegen. Keru holte alles aus dem kleinen Drachenschiff heraus, sodass sie in knapp einem halben Tag ihr Ziel erreichen würden: das ewige Eis des Nordpols und das versteckte Nexus-Portal, das dort auf sie wartete. Vorausgesetzt, es gab keine weiteren Peilsender und keine neuen Überfälle mehr.
    Während Keru flog, hatten die anderen das Schiff untersucht. Beim Sturz der Korona auf die Lichtung waren diverse Möbel umgekippt, und tausend Kleinigkeiten hatten sich in den Quartieren verteilt. Doch ein kaputter Spiegel im Badezimmer und ein paar zerbrochene Teller in der Kombüse waren dabei schon der schlimmste Schaden; und auch die Sprünge im Glas der Brückenkuppel waren mit ein wenig Fensterkitt

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