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Rückkehr nach Kenlyn

Rückkehr nach Kenlyn

Titel: Rückkehr nach Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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hatte, sie je zu betreten. Sie flog niedrig genug, um Seelöwen zu erkennen, die auf dem Eis lagen und ihre Köpfe nach dem heranbrausenden Drachenschiff reckten. Eine Hundertschaft Pinguine watschelte aufgeregt durch das Weiß; sie flüchteten zu Dutzenden in die kalten Fluten, als die Korona über sie hinweg jagte.
    Zur Sicherheit rief Endriel das Eidolon zu sich.
    » Sei unbesorgt «, sagte es. » Wenn du diesen Kurs hältst, wirst du es nicht verfehlen. «
    Endriel rang nach Atem, als ihre Aufregung einen weiteren Knoten schlang.
    » Auf Te’Ra wird eure Navigationskarte nichts nutzen «, erklärte Yu Nan. » Die relevanten Daten sind längst gelöscht und ich bezweifle, dass ihr sie aktualisieren könnt. Aber ich werde euch führen. «
    »Danke«, sagte Endriel. »Für Ihre Hilfe. Für alles. Ohne Sie hätten wir ziemlich alt ausgesehen.«
    Die silbernen Augen sahen sie an. » Ich bin dafür geschaffen, um zu dienen. «
    »Es muss seltsam für Sie sein – ich meine, Ihr wahres Ich ist tot; Sie sind alles, was von Yu Nan übrig ist.«
    » Es ist seltsam «, stimmte der Sha Yang zu. » Aber ich kann es ertragen. «
    »Ich nehme an, Sie freuen sich genauso sehr wie ich darauf, Kai wieder zu sehen.«
    » Ja . Ja, das tue ich. « Der Geist neigte das Haupt. » Doch nun ist es besser, wenn ich ruhe und meine Energie spare, damit ich da sein kann, wenn du mich brauchst. «
    »Schlafen Sie gut«, sagte Endriel und kam sich seltsam dabei vor. Das Eidolon nickte und verblasste.
    »Kapitän?«
    Miko trat besorgt neben sie. »Mit, äh, wem haben Sie gesprochen?«
    Sie hatte Mikos Anwesenheit gar nicht bemerkt. »Mit Yu Nan«, antwortete sie.
    »Ah«, machte Miko beruhigt. »Darf ich Ihnen Gesellschaft leisten?«
    »Ich würde mich sehr darüber freuen.«
    Und das freute wiederum ihn. Ganz verzaubert sah er auf die Eislandschaft dort draußen.
    »Miko«, begann Endriel, und er drehte sich zu ihr. »Möglicherweise habe ich das gestern Nacht nicht ganz klar gemacht – aber es war sehr mutig, was du getan hast.«
    »Ich weiß nicht ...« Er kratzte sich verlegen am Unterarm. »Jeder andere hätte das Gleiche getan. Und ich hätte schneller sein können ...«
    Sie schüttelte verwirrt den Kopf. »Warum kannst du ein Kompliment nicht einfach annehmen, ohne dein Licht unter den Scheffel zu stellen?«
    Er dachte darüber nach. »Ich – ich weiß nicht. Mein Leben lang hab ich nur gehört, wie unnütz ich bin. Wie überflüssig.« Er hob ratlos die schmalen Schultern. »Ich schätze, irgendwann hab ich angefangen, es zu glauben.«
    »Dann hör nicht auf das, was die Welt sagt. Hör auf deine Freunde, auf die Leute, die dich kennen.«
    »Ich –
    »Das ist ein Befehl, Miko, hast du mich verstanden?«
    Er lächelte. »Aye, Kapitän!«
    »Du hast mir mal gesagt, du willst ein Held werden. Du hast schon viel mehr von einem Helden in dir als du glaubst, Miko Gorlin. Und der einzige, den du davon noch überzeugen musst, bist du selbst.«
    Es schien, als würde Miko um ein paar Zentimeter wachsen. »Danke, Kapitän«, sagte er, zu Tränen gerührt. »Du brauchst dich nicht bedanken, Miko. Wie gesagt, wir alle stehen in deiner Schuld.«
    Eine Weile strahlte Miko nur selig vor sich hin, bis Endriel ihn fragte: »Hast du nach Xeah gesehen?«
    »Ja, Kapitän, gerade eben. Sie schläft immer noch. Meinen Sie, sie bleibt in Winterstarre? Ich meine, manche Draxyll machen doch so was!«
    »Sie wird bald wieder aufwachen«, sagte Endriel. »Da bin ich ganz sicher.« Verdammt, wenn sie ihm schon was vorlog, warum konnte sie dabei nicht überzeugender klingen?
    »Kapitän? Glauben Sie, der Schattenkaiser war wirklich nur eine Maschine?«
    »Ich weiß es nicht, Miko. Kann sein, dass dieses Mechano-Ding nur ein Double war oder so etwas. Keru zumindest glaubt das.« Sie zuckte energielos mit den Achseln. »Beim Kult ist alles möglich.«
    »Die werden ganz schön sauer sein, wenn sie rauskriegen, was Sie mit ihm angestellt haben.«
    Sie grinste müde. »Wahrscheinlich werden sie uns nicht zu ihrer nächsten Jubiläumsfeier einladen.«
    Auch Miko grinste. »Ich hatte sowieso nicht vor, dort aufzukreuz – Plötzlich hielt er inne, verzog das Gesicht – und gab ein explosionsartiges Niesen von sich. Er wischte sich die laufende Nase. »Entschuldigung ...«
    »Das wird wohl ’ne ausgewachsene Erkältung«, sagte Endriel amüsiert. »Mach dir am besten einen Tee.« Sie zwinkerte ihm zu. »Und versuch, keinen von uns anzustecken, ja?«
    Dann war der

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