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Rückkehr nach Kenlyn

Rückkehr nach Kenlyn

Titel: Rückkehr nach Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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bestraft, so lange, bis er das Bewusstsein verloren hatte und er hierher geschleppt wurde.
    Quai-Lor. Quai-Lor hatte ihn verraten – er, oder ein anderes Mitglied seiner Mannschaft. Oder war es Kaleen gewesen? Hatte sie seine Nachricht erhalten und sein Vorhaben gewittert? Wer war es? Wer? Wer?
    »Wir werden das Verhör beizeiten fortsetzen.«
    Unter Schmerzen sah Telios auf: Monaro stand vor der Zelle; wie lange schon, konnte er nicht sagen. Er versuchte, aufzustehen, aber seine Beine versagten ihm den Dienst, und er schlug mit dem Kopf gegen das Metall der Toilette. Grelle Sonnen kreischten in seinem Schädel; er brach zusammen und landete neben der Pritsche. »Du Dreckschwein«, flüsterte er. »Du verfluchtes Dreckschwein.« Er glaubte, sich übergeben zu müssen, aber er wusste, außer Schaum und Galle und weiteren Schmerzen würde er nichts hervorbringen.
    »Wir haben viel Zeit«, sagte Monaro.
    Telios kämpfte sich wieder hoch. Seine Knie zitterten, er musste sich an der Wand abstützen, um nicht erneut zu stürzen. Der Stein war kalt unter seinen Fingern. Er zeigte ein verkrampftes Grinsen. »Darauf haben Sie all die Monate gewartet, nicht wahr? Und, wie fühlt es sich an, Monaro?« Schließlich stand er so nahe am Kraftfeld, dass er dessen Energien als Vibrieren auf seinem Gesicht spürte. »Hat es sich gelohnt?« Er konnte das letzte Wort noch herausbringen, bevor ihn ein Hustenkrampf schüttelte.
    Der Kommodore entfernte ein Stäubchen von seiner Schulter. »Ungeachtet dessen, was Sie vielleicht glauben, mache ich meine Arbeit nicht zum Vergnügen.«
    »Ihre Arbeit.« Telios produzierte ein Lachen; ein krächzendes, leises Geräusch. Es tat ihm weh, und seine Augen tränten. »Sie Idiot, begreifen Sie es nicht? Das ist genau das, was der Kult will! Sie zerfleischen den Orden!«
    »Ihr Kult«, sagte Monaro, »wird bald ausgelöscht sein. Es ist nur eine Frage der Zeit. Die Xanata-Affäre und ihre Folgen haben Seine Exzellenz davon überzeugt, drastischere Maßnahmen zu ergreifen, um das Volk vor Ihnen und Ihren Mitverschwörern zu schützen.«
    Telios konnte sich nur mit Mühe aufrecht halten. »Was für Maßnahmen ?«
    Monaro warf einen Blick auf das Ziffernblatt seiner Taschenuhr, dann ließ er das Instrument wieder in seine Brusttasche gleiten. »Der Gouverneur wird um Mitternacht den Ausnahmezustand ausrufen.«
    Ein kalter Blitz traf Telios: Der Ausnahmezustand! Damit wären alle Grenzen, die der Pakt von Teriam Syl Ra Van und der Kommission setzte, eingerissen. Sie würden alles kontrollieren!
    Er starrte Monaro an, sah dessen nüchterne Miene, die keinerlei Gefühl widerspiegelte. Doch da war etwas in seinem Blick. Ein Funkeln; ein Funkeln von Triumph.
    Da begriff er.
    »Nein«, keuchte Telios. Er wich zurück, seine Beine knickten ein. Abermals landete er auf dem Boden. »Nein!« Ein Wirbelsturm schien ihn mit sich zu reißen; alles um ihn herum drehte sich und drehte sich, Farben und Formen gingen ineinander über. »Sie waren es!«, hauchte er. »Xanata – Sie haben das getan!« Die Bilder jagten durch seinen Schädel: einer von Monaros Agenten, irgendein fanatischer Weißmantel, in der Werft; eine versteckte Bombe oder ein manipulierter Motor. Zum Zeitpunkt der Katastrophe hatten nur zwei altersschwache Ordensschiffe in Xanatas Werftanlage gelegen. Kein großer Verlust – dennoch ein direkter Angriff auf die Friedenswächter und den Gouverneur, der nicht ignoriert werden konnte. » Es sind schwierige Zeiten, Admiral. Und Sie wissen, wonach schwierige Zeiten verlangen. «
    »Nein!«, flüsterte Telios ein weiteres Mal. Er glaubte, den Verstand zu verlieren. » Nein! «
    Jenseits der Energiebarriere sah Monaro auf ihn herab. »Sie sind offensichtlich geisteskrank, Telios. Aber wenn Sie uns nicht weiterhelfen wollen – vielleicht kann uns Ihre Freundin, Bürgerin Naguun, mehr über Ihre Verbindungen erzählen.«
    »Endriel!«, keuchte Telios. Er versuchte, sich wieder aufzurappeln, vergeblich. »Du Dreckschwein! Du wirst sie nicht anrühren!«
    Monaro richtete seine Brille. »Sie hat ein Talent dafür, nicht gefunden zu werden«, sagte er trocken. »Aber sie wird uns nicht entkommen, glauben Sie mir. Ich bin gespannt, was sie uns zu erzählen hat.« Damit wandte er sich ab.
    »Du verfluchtes Dreckschwein!«, schrie Telios ihm nach. Wider besseres Wissen warf er sich gegen das Kraftfeld; der elektrische Schlag schleuderte ihn zurück in die Zelle. Er brüllte und schrie, schlug und trat gegen die

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