Rückkehr nach Kenlyn

Titel: Rückkehr nach Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer

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Zerstört sich von selbst, wenn sie unsachgemäß entfernt wird «, vollendete der Kaiser. » Ja, das wissen wir – und das ist auch der einzige Grund, warum Sie Ihren rechten Arm behalten durften. Vielleicht bluffen Sie, vielleicht auch nicht. Leider können wir das Risiko nicht eingehen, es darauf ankommen zu lassen: Das Artefakt ist zu wertvoll dafür. «
    »Dann würde ich sagen, Sie lassen uns ganz schnell hier raus, sonst können Sie sich von dem Ding verabschieden!«
    Der Kaiser rührte sich nicht. » Nicht doch, Kapitän Naguun. Wir wissen beide, dass Sie Ihre einzige Chance, Kai Novus jemals wiederzusehen, nicht so einfach wegwerfen werden. « Ihr Erschrecken musste allzu offensichtlich gewesen sein, denn er fügte hinzu: » Ja, wir wissen, dass er die Explosion des Portals in Xida-Ma überlebt hat. Und wir wissen auch, dass Sie alles daran setzen, ihn nach Kenlyn zurückzuholen. Wir kennen Sie, Kapitän Naguun, wir kennen Sie sehr gut. Sie und jedes Mitglied Ihrer Mannschaft. Ich habe mich lange darauf gefreut, Sie endlich in persona zu treffen. «
    »Schmeichelhaft. Ich wünschte nur, ich könnte dasselbe sagen.« Es klang nicht so stark, wie sie gehofft hatte.
    » Daher wissen wir, dass Sie die Armschiene nicht vernichten werden, sondern uns freiwillig überreichen werden. «
    »Nicht in diesem Leben!«
    » Wir haben Mittel und Wege. Unabhängig davon, was Sie vielleicht glauben, sind wir nicht darauf aus, Sie zu quälen. Aber wir werden es tun, wenn nötig. Deshalb sollten Sie gut überlegen, welche Methode Ihnen lieber ist: die schmerzfreie – oder die Alternative. «
    Endriel versuchte, dem glühenden Blick der Maske stand zu halten. Es gelang ihr nicht. Sie sah zu Keru, Liyen und Nelen, dann brachte sie mit ausgedörrter Kehle hervor: »Erst lassen Sie die anderen gehen! Sie wissen nichts über die Schiene!«
    » Mag sein, aber sie sind zweifelsohne ausgezeichnete Druckmittel. «
    »Sie Drecksack! Lassen Sie sie gehen! «
    » Das werden wir mit Freuden – nachdem Sie uns die Armschiene gegeben haben. «
    Endriel antwortete nicht.
    »Lass dir nichts erzählen«, hörte sie Kerus düsteres Brummen. »Er wird keinen von uns gehen lassen, selbst wenn er hat, was er will.«
    » Aber niemand von Ihnen ist eine Gefahr für uns. Wozu die Mühe eines Massakers? « Der Kaiser wandte sich wieder an Endriel; sie hatte das brennende Verlangen, ihm die Blechvisage einzuschlagen. » Nun, Kapitän? «
    »Sie können mich mal!«
    » Ich hatte geahnt, dass Sie etwas Derartiges sagen würden. « Auf einen Wink der Rüstung traten die beiden Schatten vor Endriels Zelle. Während der eine, der Mensch, den Feldgenerator deaktivierte, stapfte der Skria auf Endriel zu. Sie schlug zu – er fing ihre Faust ab und quetschte sie, bis sie ihre Knöchel knacken hörte und gellend aufschrie.
    »Endriel!«, kreischte Nelen.
    Der Skria packte Endriels Hüfte, wie Keru es auch einst getan hatte, und trug sie bis zu der Liege in der Raummitte. Sie wehrte sich nach Leibeskräften, schlug und trat um sich, aber die beiden Schatten hielten ihre Hand- und Fußgelenke fest, bis diese von stählernen Klammern umschlossen wurden. Sie bäumte sich auf; vergeblich. Stattdessen spürte sie, wie die scharfen Kanten der linken Handfessel ihr in die Haut stachen. Die rechte dagegen hielt die Armschiene, unnachgiebig wie ein Schraubstock. Links und rechts versperrten ihr die gongartigen Geräte die Sicht.
    Die Rüstung ragte vor ihr auf wie ein dunkler Turm und sah mit rotglühenden Augen auf sie herab. » Sie sind vertraut mit dieser Art Maschine, Kapitän? «
    Klischee oder nicht, Endriel hätte ihn gerne angespuckt. Doch ihr Mund war knochentrocken.
    »Ihr Wichser! Lasst Sie in Ruhe!« Liyen warf sich gegen das Kraftfeld – und flog mit einem gellenden Aufschrei zurück, als ein elektrischer Schlag sie traf.
    »Ich schwöre dir, Metallfresse!«, fauchte Keru, »wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, bist du tot! «
    » Man nennt sie Schmerzprojektor «, erklärte der Kaiser Endriel unbeirrt. » Und der Name beschreibt die Wirkung des Geräts sehr treffend.«
    »Huu!«, machte Endriel. »Ich zittere!«
    » Nein, Sie schwitzen. Nun gut, wir geben Ihnen kurz Gelegenheit, Ihre Meinung zu überdenken, bevor wir von der Maschine Gebrauch machen. «
    Endriel konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt solche Angst gehabt hatte – vielleicht noch nie. Ihr Herz schien jeden Moment zerspringen zu wollen und kalter Schweiß durchweichte den