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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wirkte erleichtert. Sam ist nicht der einzige, der sein Gewissen erleichtern will, Liv.«
    Sie fuhr mit der Hand durch ihr Haar. »Er hat sich dazu bereit erklärt? Er hat mit dir darüber gesprochen? Was hat er gesagt?«
    »O nein!« Interessiert beobachtete Noah sie. »So einfach kommst du mir nicht davon. Das, was du mir erzählst, muss von dir kommen, ich will keine Reaktion darauf hören, was andere Leute denken und fühlen.«
    »Sonst spricht er nie darüber.«
    Was verbirgt sich unter ihrer Überraschung? fragte sich Noah. Schmerz? »Er will mir vor meiner Abreise noch mindestens ein Interview zu geben.«
    »Was geht hier vor? Ich verstehe es einfach nicht.«
    »Vielleicht ist nur der richtige Zeitpunkt gekommen. Warum versuchen wir es nicht? Lass mich dir von meinem wilden, aufregenden Leben und meinen faszinierenden Ansichten über die Welt im allgemeinen erzählen. Wenn du erst erkannt hast, wie charmant und genial ich bin, fällt es dir vielleicht leichter, mit mir zu sprechen.«
    »Du bist längst nicht so charmant, wie du dir einbildest.«
    »Aber ja! Lass uns zusammen essen.«
    Das kam ihr bekannt vor. »Nein.«
    »Okay, das war ein Reflex, mir kannst du nichts vormachen. Versuchen wir es noch einmal. Lass uns zusammen essen.«
    Diesmal neigte sie den Kopf und ließ sich fünf Sekunden Zeit. »Nein.«
    »In Ordnung, dann werde ich dich wohl bezahlen müssen.«
    Ihre Augen verfärbten sich zu einem dunklen Gold, das ihn an die Werke alter Meister denken ließ. »Glaubst du, daß ich mich für dein Geld interessiere? Dass du mich bestechen kannst? Du schleimiger Huren...«
    »Moment mal, so habe ich das nicht gemeint. Ich möchte dich engagieren - im Sinne von Informationen über unsere Tagestouren erhalten Sie von unseren ausgebildeten Wanderführern. Dieser ausgebildete Führer bist du. Welchen Weg würdest du mir für eine nette, beschauliche Wanderung morgen empfehlen?«
    » Vergiss es.«
    »O nein, wer für etwas wirbt, muss seine Versprechungen einhalten. Ich bin ein zahlender Kunde. Wirst du mir also eine Strecke empfehlen, oder soll ich blind wählen?«
    »Du willst wandern?« Oh, sie konnte ihm eine Strecke aussuchen, dachte Olivia, eine, die er nicht so schnell vergessen würde. »Das trifft sich gut, denn genau dazu bin ich da. Die Reservierung kannst du an der Rezeption vornehmen. Sag ihnen nur meinen Namen und buche für sieben Uhr.«
    »Vermutlich morgens?«
    »Hast du damit ein Problem, Cityboy?«
    »Nein, ich wollte nur sicher gehen.« Er stand auf und war ihr viel näher, als beiden angenehm war. Sie roch noch genauso wie früher. Mehrere schwindlige Sekunden lang war das alles, woran er denken konnte.
    Sie roch immer noch so.
    Er spürte deutliche, unmissverständliche Begierde in sich aufkeimen, und er senkte den Blick auf ihren Mund, gerade lange genug, um die Erinnerung aufleben zu lassen.
    »Nun... Wir sehen uns dann morgen früh.«
    »Nimm lieber eine unserer Broschüren mit, damit du weißt, was du anziehen muss t.«
    »Ich weiß, wie ich mich anzuziehen habe«, murmelte er leicht verwirrt und marschierte hinaus.
    Eine Minute lang fühlte er sich schuldig, doch dann wurde er wütend. Auf gar keinen Fall wollte er sich wieder zu ihr hingezogen fühlen und die Situation damit weiter komplizieren.
    An der Rezeption ließ er die Buchung eintragen. Die Angestellte tippte die Informationen in ihren Computer ein und lächelte ihn fröhlich an. »Ihr Name?«
    »Nehmen Sie einfach meine Initialen«, hörte er sich sagen. »I.D.I.O.T.«
    Er war sicher, daß Olivia die Botschaft verstehen würde.
    Olivia bemerkte sofort, daß ihre Großmutter geweint hatte. Wie gewohnt kam sie zur Hintertür herein. Der nasse Hund sprang um ihre Füße. Ein Blick genügte, und ihr Herz zog sich zusammen.
    Val bestand immer noch darauf, das Abendessen selbst zuzubereiten. Jeden Tag um sechs, man konnte die Uhr danach stellen, war sie in der Küche anzutreffen, rührte in Töpfen oder schnitt Gemüse, umgeben von appetitlichen Düften.
    Es war eine beruhigende Routine, die nur selten durchbrochen wurde. Olivia pflegte irgendwann zu ihr zu stoßen, sich ein Glas Wein einzuschenken - früher war es Saft oder Limonade gewesen - und den Tisch zu decken, während die beiden sich unterhielten.
    Heute abend war sie bis auf die Knochen durchgefroren, und ihre Jacke war triefnaß von dem ziellosen Spaziergang, den sie und Shirley sich genehmigt hatten. In den Töpfen köchelte es, Val rührte um, aber sie stand mit dem

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