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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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französisch klingenden Namen. Mike stellte sie auf der Theke ab, überlegte, ob dieser Wein nun atmen musste oder nicht und öffnete dann schulterzuckend den Kühlschrank, um zu sehen, was für kulinarische Köstlichkeiten im Angebot waren. Er pfiff immer noch vor sich hin und musterte gerade den Brie und den Teller mit dem traurig aussehenden Brathähnchen, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm.
    Schnell richtete er sich auf. Kurz danach spürte er einen dumpfen Schmerz. Er taumelte zurück und griff sich an den Kopf, weil er glaubte, sich am Kühlschrank gestoßen zu haben.
    Seine Hand war feucht. Fassungslos starrte er auf das Blut, das an seinen Fingerspitzen klebte. »Oh, Scheiße«, brachte er gerade noch hervor, dann folgte der zweite Schlag, seine Beine sackten weg und Dunkelheit umfing ihn.

Neunzehntes Kapitel
    Als Noahs Wecker summte, regnete es immer noch. Er tastete nach dem Geräusch, öffnete in der Dunkelheit die Augen und zog in Erwägung, das zu tun, was jeder vernünftige Mensch an einem verregneten Morgen tun würde. Weiterschlafen.
    Allerdings vermochten ein paar Stunden gemütlicher Weltvergessenheit das unweigerlich folgende süffisante Grinsen und die schnippischen Kommentare Olivias nicht aufzuwiegen. Er taumelte unter die Dusche, was seinen Bewußtseinsgrad um eine Stufe steigerte, taumelte wieder heraus und zog sich an.
    Inzwischen war er zu dem Schluss gekommen, daß jeder, der vorhatte durch diesen Regen zu marschieren, nicht ganz bei Trost sein konnte. Noah ging fest davon aus, daß Olivia gewusst hatte, daß es regnen würde, den Regen wahrscheinlich eigens bestellt hatte, um es ihm heimzuzahlen. Darüber lamentierte er halblaut auf dem Weg in die Lobby, wo er auf kleine Gruppen von Menschen traf, die für den Tag gerüstet schienen und sich von dem Kaffee und den Doughnuts, die für die Wanderer bereitgestellt waren, bedienten.
    Die meisten von ihnen, stellte Noah überrascht fest, schienen durchaus mit ihrem Schicksal zufrieden.
    Gegen sieben hatten Koffein und Zucker ihre Wirkung getan, und Noah fühlte sich beinahe menschlich. Nachdem er sogar genügend Energie aufgebracht hatte, um mit der Rezeptionistin zu flirten, schnappte er sich einen letzten Doughnut und ging nach draußen.
    Er entdeckte Olivia sofort. Sie stand in der Dunkelheit. Regen plätscherte auf ihren Buschhut, Nebelschwaden wanden sich um ihre Stiefel, während sie vier Gästen deren geplante Route erläuterte. Der Hund wanderte umher und erschlich sich von den der Frühaufstehern Streicheleinheiten und Pfotenschütteln.
    Sie nahm Noah mit einem Nicken zur Kenntnis und beobachtete, wie die Gruppe davonwanderte.
    »Fertig?«
    Noah steckte den Rest von seinem Frühstücksdoughnut in den Mund. »Ja.«
    » Lass mich mal sehen.« Ihr Blick wanderte an ihm auf und ab. »Wann hast du denn die Stiefel aus der Schachtel genommen, Sportsfreund?«
    Vor weniger als einer Stunde, dachte Noah. Er hatte sie in San Francisco gekauft. »Ich bin eben seit ein paar Jahren nicht mehr gewandert. Wenn wir nicht gerade das Matterhorn besteigen wollen, bin ich bereit. Schließlich bin ich gut in Form.«
    »In Fitnesscenter -Form.« Sie drückte einen Finger in seinen flachen Bauch. »Und obendrein ein edles Fitnesscenter . Die Berge hier sind aber keine Stepmaster. Wo ist deine Wasserflasche?«
    Da sie ihm bereits auf die Nerven ging, streckte er einen Arm aus, machte die Hand hohl und sammelte den Regen in seiner Handfläche. Olivia schüttelte nur den Kopf. »Augenblick.« Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück ins Gästehaus.
    »Liegt es an mir«, erkundigte Noah sich bei Shirley, »oder springt sie mit allen Gästen so um?« Doch der Hund schwieg. Schon kam Olivia mit einer Plastikflasche und einer Gürtellasche zurück. »Jeder nimmt sein eigenes Wasser mit«, erklärte sie und befestigte die Flasche zu Noahs Erstaunen geschickt an seinem Gürtel.
    »Danke.«
    »Das lasse ich auf deine Rechnung setzen.«
    »Ich meine den persönlichen Einsatz, Mama.«
    Beinahe wäre ihr ein Lächeln entschlüpft, doch dann zuckte sie mit den Schultern und schnippte mit den Fingern nach dem Hund, der sofort zu ihr lief. »Los geht's.«
    Sie hatte vor, mit dem einfachen Naturlehrpfad von einer Meile zu beginnen, der unerfahrenen Wanderern und Eltern mit kleinen Kindern empfohlen wurde. Um ihn in Sicherheit zu wiegen, dachte sie innerlich grinsend.
    Nebel bedeckte den Boden, streifte die Bäume, verfing sich in Farnwedeln. Regen

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