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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Mike beauftragt, die Blumen zu gießen.«
    »Wenn diese sonderbare Frau deinen Freund überfallen hat, ist es ihre Schuld. Ihre Verantwortung.«
    Noah schwieg. Olivia spürte, wie Wellen des Schmerzes von ihm ausgingen. Sie konnte es kaum ertragen. »Als... nach dem Tod meiner Mutter gab es eine Phase, in der ich mir die Schuld gab. Ich war weggelaufen und hatte mich im Schrank versteckt. Ich hatte nichts getan, um ihr zu helfen.«
    »Jesus, Liv, damals warst du vier.«
    »Das ist nicht wichtig, Noah. Wenn man jemanden liebt, und ihm etwas Schreckliches zustößt, ist es egal, wie alt man ist. Später kam das Stadium, in dem ich ihr selbst die Schuld gab«, fuhr sie fort. »Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie hat ihn ins Haus gelassen. Sie ließ das Monster herein«, fügte sie murmelnd hinzu und erschauderte. »Sie ließ ihn ein, und er hat sie mir weggenommen. Sie hat mich verlassen. Dafür gab ich ihr die Schuld.«
    Sie zuckte, als er mit einer Hand ihre Wange berührte. Dann stieß sie einen ruhigen Atemzug aus. »Vielleicht muss man diese Phasen durchlaufen, bevor man die Wahrheit erkennt. Sam Tanner trägt die Schuld. Er ist der einzige, der dafür verantwortlich ist. Nicht ich, und nicht meine Mutter.«
    »Du hast recht. Danke, daß du mir die Augen geöffnet hast. Vermutlich trifft mich in Mikes Fall wirklich keine Schuld.«
    Wieder legte er den Kopf zurück, schloss die Augen und schwieg während der restlichen Fahrt.
    Als er vor der Intensivstation aus dem Aufzug trat, war Noah mit den Nerven am Ende. Während des Fluges hatte er Mike tot vor sich gesehen, dann wieder Bilder von seinem Freund, wie er sich im Bett aufsetzte und faule Witze riss . Als ihn das Taxi am Krankenhaus absetzte, war er fast so weit zu glauben, daß das Ganze ein schlechter Traum war.
    Dann entdeckte er seine Mutter auf einer Bank im Korridor. Sie hatte ihren Arm um Maggie Elmo gelegt. Schuldgefühle und Angst schnürten ihm die Kehle zu.
    »Oh, Noah.« Celia stand eilig auf und nahm ihn in die Arme. Er spürte, daß sie zitterte. »Ich bin so froh, daß du da bist! Es gibt keine Veränderung«, fügte sie flüsternd hinzu.
    »Ich muss ihn sehen. Kann ich...« Er schüttelte den Kopf und zwang sich, Maggie gegenüberzutreten. »Mrs. Elmo.«
    »Noah.« Tränen rannen aus ihren geschwollenen Augen. Sie streckte die Hand nach ihm aus. Er ließ sich auf die Bank nieder und legte seine Arme um sie. »Mike wird dich sehen wollen, sobald er aufwacht. Vielleicht ist es jetzt soweit.«
    Verzweifelt klammerte er sich an ihre Hoffnung. »Wir wechseln uns an seinem Bett ab.« Celia strich mit einer Hand über Noahs Rücken. »Frank und Jim sind jetzt bei ihm. Aber Maggie muss sich eine Weile hinlegen.«
    »Nein, ich...«
    »Du hast versprochen, dich hinzulegen, sobald Noah eintrifft.« Celia sang die Worte beinahe, während sie Maggie auf die Füße zog. »Es steht ein Bett für dich bereit, das weißt du doch? Du sollst dich nur ein paar Minuten hinlegen. Wir wollen Noah doch etwas Zeit mit Mike gönnen. Ich bleibe bei dir.« Sie warf Noah einen Blick zu, dann führte sie Maggie den Flur entlang und redete weiterhin leise auf sie ein.
    Von Kummer überwältigt legte Noah den Kopf in seine Hände.
    Als Frank durch die linke Doppeltür trat und ihn entdeckte, hatte er sich noch nicht bewegt. Frank sagte nichts, legte nur einen Arm um Noahs Schulter.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, sagte Noah, als er wieder sprechen konnte.
    »Du bist hier, das ist genug.«
    »Ich will ihr wehtun. Ich werde einen Weg finden, damit sie dafür bezahlt.«
    »Daran solltest du jetzt nicht denken.«
    »Du weißt, daß sie dafür verantwortlich ist.« Noah richtete sich auf, starrte Frank mit brennenden Augen an. »Du weißt, daß sie es war.«
    »Das ist sehr wahrscheinlich. Sie wird verhört, sobald man sie findet, Noah.«
    Er fasste seinen Sohn an der Schulter. »Ohne Beweise kann man sie allerdings nicht anklagen.«
    »Sie wird sich rausreden, Dad, du weißt genau, daß sie sich aus dieser Sache rauswinden wird. Aber ich werde dafür sorgen, daß sie damit nicht durchkommt.«
    »Ich sage dir als dein Vater und als Cop, daß du dich von ihr fernhalten muss t. Wenn du deinen Gefühlen jetzt nachgibst, machst du es nur noch schlimmer. Soll sie sich lieber selbst ein Bein stellen, damit wir sie einbuchten können.«
    Wenn Mike stirbt, dachte Noah, wird man sie nicht lange genug einbuchten können.
    Bis zum Morgengrauen blieb Noah im Krankenhaus, dann fuhr

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