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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Du gehst jagen, ich bereite unser Nest. Mit diesem Rollen tausch h a be ich absolut keine Probleme.«
    »Haha. Wenn du dich ein bisschen umsehen willst, bleib in der Nähe des Flusses und sieh auf deinen Kompass . Wenn du dich verirrst...«
    »Das passiert nicht. Schließlich bin ich kein Trottel.«
    »Wenn du dich verirrst«, wiederholte sie, »setz dich hin und warte, bis ich dich gefunden habe.« Er sah so beleidigt drein, daß sie seine Wange tätschelte. »Bisher hast du dich tapfer geschlagen, Cityboy.«
    Er sah zu, wie sie hinter einer Biegung verschwand, und nahm sich vor, daß er sich noch viel tapferer schlagen würde.

Siebenundzwanzigstes Kapitel
    Z um Zelt gab es keine Anleitung, was Noah als Fehler im System betrachtete. Er schätzte, daß er etwa dreimal so viel Zeit und Energie wie Olivia in den Aufbau des Lagers investieren musste , be schloss jedoch, diese Information für sich zu behalten.
    Als er schließlich davon ausgehen konnte, daß das Zelt einigermaßen aufrecht stehenbleiben würde, war sie schon seit über einer Stunde fort. Da er fürchtete, daß sie beim Fischen ein weniger glückliches Händchen als der Bär beweisen würde, inspizierte er vorsichtshalber die Alternativen. Getrocknete Früchte, Trockensuppen und pulverisierte Eier - zwar würden sie nicht wie die Könige schlemmen, aber verhungern musste n sie nicht.
    Weil es nichts mehr zu tun gab und er nach der langen Wanderung keine Lust verspürte, die Gegend zu erkunden, ließ er sich nieder, um sich handschriftliche Notizen zu machen.
    Er konzentrierte sich auf Olivia, auf ihr Leben und ihre Ziele, darauf, was sie bisher erreicht hatte und die Grenzen, die sie sich seiner Meinung nach selbst auferlegte. Die Erlebnisse ihrer Kindheit hatten dazu beigetragen, daß sie sich in eine bestimmte Richtung entwickelte, während sie in anderer Hinsicht eine Einschränkung bedeuteten.
    Wäre sie heute offener, weniger menschenscheu, wenn ihre Mutter nicht gestorben wäre? Würde sie weniger entschlossen auf ihrer Unabhängigkeit bestehen, wenn sie als verwöhntes, umhegtes Kind eines Hollywoodstars aufgewachsen wäre?
    Wieviel Männer hätten in ihrem Leben eine Rolle gespielt? Hatte sie sich diese Frage je gestellt? Hätte sie ihre ganze Energie und Intelligenz in der Unterhaltungsbranche eingesetzt, oder hätte sie sich trotzdem für die Wurzeln ihrer Mutter und die Einsamkeit entschieden, an dem Ort, wo ihre Mutter aufgewachsen war?
    Er dachte über diese Frage nach, dachte über Olivia nach, und ließ dann sein Notizheft sinken. Der Fluß rauschte vorbei. Die Bäume streckten sich in den Himmel, ihre höchsten Zweige schienen die Wolken zu berühren. Die Ruhe wurde nur von der Musik des Wassers und dem Ruf der Vögel, die im Wald nisteten und Futter suchten, durchbrochen. Ein einzelner Elch mit einem beeindruckenden Geweih schlüpfte aus dem Unterholz und trank weiter unten am Fluß.
    Noah wünschte sich, die Szene auf einem Zeichenblock einfangen zu können, gab sich aber statt dessen damit zufrieden, sich das Bild ins Gedächtnis einzuprägen. Der Elch verschwand gemächlich in den tiefen Schatten der großen Tannen.
    Olivia wäre hierher zurückgekehrt, überlegte Noah. Vielleicht wäre River's End nicht zum Mittelpunkt ihres Lebens geworden, aber dieser Ort hätte sie immer wieder angezogen. Genau wie ihre Mutter.
    Der Ruf eines Adlers ließ ihn wieder zum Himmel blicken. Er beobachtete seinen Flug. Hier im Wald breitete auch Olivia ihre Flügel aus. Ob ihr wohl bewusst war, daß sie nach jedem Höhenflug sofort wieder zum Schrank lief und in der Dunkelheit Zuflucht suchte?
    Noah schrieb seine Eindrücke auf und lauschte den Geräuschen das Waldes. Als seine Gedanken abschweiften, streckte er sich am Ufer aus und schlief ein.
    Olivia hatte drei prächtige Forellen gefangen. Die ersten beiden hatte sie innerhalb einer Stunde am Haken gehabt, weil sie jedoch Noahs Appetit kannte, hatte sie sich Zeit gelassen und gewartet, bis eine dritte anbiss . Außerdem hatte sie in 4 ihrem Hut Heidelbeeren gesammelt, deren süßer Geschmack nun auf ihrer Zunge lag, als sie zum Lager zurückschlenderte.
    Das Alleinsein hatte ihre Gedanken zur Ruhe gebracht und die Nervosität besänftigt. Das war ihr Problem, machte sie sich bewusst : Sie war eben nicht daran gewöhnt, mit einem Mann auf der Ebene zu kommunizieren, die Noah Brady gewählt hatte. Dazu war sie heute genauso wenig bereit wie mit neunzehn.
    Auf sexueller Basis hätte alles so einfach

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