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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zu.«
    Sie zuckte mit den Schultern und aß eine Beere aus ihrem Hut. »Wenn du sie vermasselst, fange ich keine neuen.«'
    »Vertrau mir.« Seine Augen fixierten ihre. »Ich werde dich nicht enttäuschen, Liv.«
    »Wenn man sich selbst um alles kümmert, geht man gar nicht erst das Risiko einer Enttäuschung ein.«
    »Mag sein, aber man verpaßt ein paar interessante Abenteuer. Ich musste kochen lernen«, schlug er einen leichteren Ton an, während er Öl in die Pfanne träufelte. »Zum Selbstschutz. Meine Mutter ist nämlich der Meinung, daß Tofu alle vier wichtigen Nahrungsgruppen abdeckt. Du hast keine Ahnung, wie es für einen heranwachsenden Jungen ist, wenn ihn nach einem harten Tag in der Schule zu Hause eine Tofu- Uberraschung erwartet.«
    Damit hatte er gegen ihren Willen ihr Interesse geweckt. Er packte den Beutel mit dem Kräutermehl aus und wälzte den Fisch geschickt in der Mischung.
    Olivia konnte einen Seufzer kaum unterdrücken. »Ich verstehe dich nicht.«
    »Gut, das ist immerhin ein Fortschritt. Du warst nämlich während der meisten Zeit unseres derzeitigen Beisammenseins felsenfest davon überzeugt, daß du mich genau verstehst, und hast prompt alles in den falschen Hals bekommen.« Zufrieden ließ er die Fische in das heiße Öl gleiten.
    »Vor kurzem warst du noch sauer auf mich.«
    »Das hast du richtig erkannt.«
    »Und jetzt bietest du mir Wein an, brätst Fisch und sitzt hier, als ob nichts passiert wäre.«
    »Nicht, als ob nichts passiert wäre.« Für ihn war alles passiert. Er musste nur warten, bis sie ihn eingeholt hatte. »Aber ich fand, wenn du sauer genug für uns beide bist, hat es wenig Zweck, meine Energie auch noch zu vergeuden.«
    »Ich lasse mich nicht gern bevormunden.«
    Er funkelte sie an. »Ich auch nicht.«
    »Wir wissen beide, daß wir hergekommen sind, damit ich ohne Ablenkungen und Unterbrechungen mit dir über dein Buch sprechen kann. Aber du hast es bisher noch nicht einmal erwähnt.«
    »Ich wollte dir, uns beiden, einen Tag Ruhe gönnen. Ich wollte dich.« Mit einem Finger streifte er ihren Arm. »Ich will dich immer noch. Aber ich würde es vorziehen, wenn dir bei dem Gedanken daran wohler wäre.«
    »Und ich ziehe es vor, wenn Situationen unkompliziert bleiben.«
    »Nun...« Er stach in den Fisch. »Sieht ganz so aus, als ob einer von uns beiden das, was er oder sie vorzieht, nicht bekommen wird. Hol die Teller raus, Partner, diese Jungs sind so gut wie gar.«
    »Noah.«
    »Hmm?« Er sah Olivia zärtlich an, und ihr Herz wollte schmelzen. Energisch schüttelte sie den Kopf. »Nichts«, erwiderte sie und nahm die Teller.
    Später, nachdem sie gegessen hatten und der Wald dunkel und voller Geräusche war, war sie es, die zu ihm kam, die seine Arme brauchte, um die Träume, die sie verfolgten, und die Furcht, die sie mit sich brachten, zu vertreiben.
    Und er war da, hielt sie fest, bewegte sich mit ihr in einem süßen, leichten Rhythmus.
    Im Schlaf schmiegte sie sich an ihn, ihre Hand über seinem Herzen zur Faust geballt, ihr Kopf an seiner Schulter. Noah lag wach, sah dem Spiel des Mondlichts über dem Zelt zu und lauschte dem Ruf eines Kojoten, dem Heulen einer Eule und dem kurzen Aufschrei ihrer Beute.
    Er fragte sich, wie es möglich war, daß er nie aufgehört hatte, sie zu lieben.

Das Monster
    In das tiefe Dunkel starrend, stand ich lange, in Fragen ängstlich verharrend, zweifelnd, Träume träumend, die kein Sterbl icher jemals zuvor zu träumen w agte.
    - EDGAR ALLAN POE

Achtundzwanzigstes Kapitel
    Völlig gerädert und mit schmerzenden Knochen wurde Noah vom Gesang der Vögel geweckt. Zögernd richtete er sich auf, stieg in seine Jeans und dachte sehnsüchtig an ein Frühstück. Als er über dem scharfen Geruch von Fichte und Erde das wunderbar zivilisierte Aroma von Kaffee wahrnahm, hätte ihm die Dankbarkeit für Olivias Kompetenz in allen Lebenslagen beinahe Tränen in die Augen getrieben.
    Auf dem morgendlichen Lagerfeuer brodelte es bereits verlockend in der Kaffeekanne. Beim ersten Anlauf verbrannte Noah sich die Finger am Griff und stieß einen leisen Fluch aus. Dann benutzte er ein zusammengefaltetes Stück Stoff, das Olivia in der Nähe liegengelassen hatte, als Topflappen.
    Nach einem kräftigen Schluck klärte sich sein Blick, und sein Körper erwachte langsam wieder zum Leben. Gott segne diese Frau, die starken schwarzen Kaffee zu schätzen weiß, dachte er und ging dann zum Fluss , um sie zu suchen.
    Nebel stieg vom Wasser auf und

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