Rueckkehr nach River's End
vermischte sich mit den Sonnenstrahlen zu silbernen und goldenen Bändern. Eine Gruppe Rehe war zur Tränke an die Stelle gekommen, wo das Wasser sich wie ein gebogener Finger um einen Felsen wand, und verschwand nun zwischen den Bäumen.
Dann entdeckte er Olivia. Sie schwamm mit feucht glänzendem Haar durch den goldenen Nebel gegen die Strömung und sah ihn mit ihren goldbraunen Katzenaugen unsicher an.
Es schien, als ob sie genau dort hingehörte, in die Wildnis, in das überirdisch schimmernde Licht. Die Nebel schienen sich für sie zu öffnen, und schlössen sich wieder hinter ihr.
»So früh hatte ich nicht mit dir gerechnet.« Ihre Stimme klang ruhig.
»Ich bin Frühaufsteher. Wie ist das Wasser?«
» Nass .«
Und eiskalt, vermutete er. Trotzdem kippte er den letzten Schluck Kaffee hinunter und stellte die Tasse beiseite, um seine Jeans wieder auszuziehen. Er sah, wie ihre Augen flackerten und schnell wieder ruhig wurden. Wovor hast du Angst, Olivia? fragte er stumm. Davor, daß es zwischen uns nicht mehr so ist wie gestern abend? Oder davor, daß es genauso sein könnte?
Das Wasser prickelte kalt auf seiner nackten Haut, und Olivias Lippen zuckten, als ihm ein Laut entfuhr. Vermutlich würde sein Körper vom Hals abwärts blau anlaufen.
»Du hast recht«, sagte er, als er sich einigermaßen sicher sein konnte, daß seine Zähne nicht mehr klapperten. »Es ist ziemlich nass .«
Sie war überrascht, daß er sich zwei Armeslängen von ihr entfernt hielt. Sie hatte damit gerechnet, daß er auf sie zuschwimmen, sie berühren würde. Nie tat er das, was sie von ihm erwartete. Und genau davor hatte sie am meisten Angst.
Obendrein entwickelten sich ihre Gefühle für ihn ganz anders als geplant.
Als er schließlich doch näher kam, war sie fast beruhigt. Das war zumindest logisch. Sex am Morgen, ein bekanntes menschliches Bedürfnis. Danach konnten sie den Rest des Tages als Gleichberechtigte angehen.
Aber er nahm nur ihre Hände und betrachtete ihr Gesicht. »Du kochst wunderbaren Kaffee, Liv.«
»Wenn der Löffel nicht darin stehenbleibt, ist es kein Kaffee.«
»Wohin geht es heute?«
Sie runzelte die Stirn. »Ich dachte, du würdest heute mit den Interviews beginnen.«
»Alles zu seiner Zeit. Welcher Pfad gefällt dir von hier aus am besten?«
Der Kunde ist König, machte sie sich bewusst und zuckte mit den Schultern. »Von hier aus gibt es eine schöne Route in die Berge. Wunderbare Aussicht, ein paar interessante Bergwiesen.«
»Klingt vielversprechend. Möchtest du, daß ich dich berühre?«
Sie starrte ihn an. »Was?«
»Möchtest du, daß ich dich berühre, oder lieber nicht?«
»Wir haben schon zusammen geschlafen«, sagte sie vorsichtig. »Es war nicht übel.«
Er lachte kurz auf. »Gib dir nur keine Mühe, mein Selbstvertrauen zu stärken«, grummelte er dann und strich eine feuchte Strähne von ihrer Wange. »Außerdem habe ich danach nicht gefragt. Meine Frage lautete, ob du möchtest, daß ich dich jetzt berührte.« Er sah ihr direkt in die Augen, ließ seinen Finger ihre Kehle entlang und über ihre Schulter gleiten. »Daß ich jetzt mit dir schlafe.«
»Du berührst mich ja bereits.«
Ihre Haut erschauerte, als er mit seinem Finger über ihren Körper nach unten strich und ihn in sie hineingleiten ließ. »Ja oder nein«, murmelte er. Ihr Atem stockte.
Die nervöse Spannung in ihrer Magengegend kam endlich zur Ruhe. Olivia bewegte ihre Hüften, bestimmte den Rhythmus ihrer eigenen Lust. Hitze durchfuhr ihren Körper wie ein langer, bebender Wirbel. Sie ließ sich von diesem Gefühl, von ihm mitreißen, griff in sein Haar, zog ihn an sich heran. »Ja«, sagte sie dicht an seinem Mund.
Sie öffnete sich ihm, schlang ihre Beine um seine Hüften, bereit für die kurze, heftige Strecke bis zum Höhepunkt, nach dem sie sich plötzlich sehnte. Aber er liebkoste sie mit seinen Händen, trieb sie weiter und immer weiter, bis sie seinen Namen stöhnte.
Er wunderte sich, daß das Wasser sich nicht rot verfärbte und in Flammen aufging, so sehr begehrte er sie. Und er fragte sich, wie er bisher hatte leben können, ohne sie so nah bei sich zu haben. Lange, schlanke und starke Glieder, sanfte, nasse Haut, die in der Sonne glänzte. Noah bog ihren Kopf zurück, so daß er mit seinem Kuß tief und noch tiefer eindringen konnte, während die Sonne durch den Nebel brach und das Wasser um sie herum in einen klaren, beweglichen Spiegel verwandelte.
Er fand Halt auf dem Flußbett, sammelte
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