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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Strand.
    Dennoch war sie immer wieder wie von einer unsichtbaren Kraft hierher zurückgezogen worden. Er erkannte jetzt, daß er versucht hatte, diese Verbindung zu durchbrechen. Er hatte Ausreden erfunden, um sie nicht begleiten zu müssen, hatte sogar ihre Verpflichtungen so geplant, daß sie nicht fahren konnte. Nach Olivias Geburt waren sie nur zweimal hergekommen.
    Er hatte Julies Sehnsucht nach ihrem Zuhause ignoriert, weil er nicht wollte, daß ein anderer Mensch oder ein Ort wichtiger für sie war als er.
    Bevor er den Gedanken wieder vergessen konnte, griff er zu dem kleinen Diktiergerät, das er gekauft hatte, und sprach auf das Band. Er wollte wieder mit Noah reden, war sich aber nicht sicher, wieviel Zeit ihm noch blieb. Die Schmerzen fuhren inzwischen unerträglich heftig durch seinen Kopf.
    Er hegte den Verdacht, daß die Ärzte sich bezüglich seiner Lebenserwartung verschätzt hatten, und die Bänder waren für ihn eine Art Sicherungskopie.
    Was auch immer passierte, und gleichgültig, wann es passierte, er wollte sicher sein, daß dieses Buch geschrieben wurde.
    Er hatte alles, was er brauchte. In der Küche verwahrte er Lebensmittel aus dem Geschäft im Ort, denn es gab Tage, an denen er nicht mehr genügend Energie aufbrachte, um im Speisesaal zu essen. Er hatte ausreichend Bänder und Batterien, um seine Geschichte zu erzählen, bis er Noah wieder erreichen konnte.
    Wo zum Teufel treibt er sich nur herum? fragte sich Sam wütend. Die Kopfschmerzen brauten sich wieder einmal im Zentrum seines Schädels zusammen. Er schluckte Pillen aus verschiedenen Fläschchen - manche stammten aus der Apotheke, andere hatte er auf der Straße gekauft. Er musste unbedingt den Schmerz besiegen. Er konnte nicht denken, konnte nicht funktionieren, wenn er den Schmerz Oberhand gewinnen ließ.
    Dabei gab es noch so viel zu erledigen, so viel zu tun.
    Olivia, dachte er grimmig. Es gab noch eine Schuld zu begleichen.
    Er stellte die Flaschen auf den Tisch zurück, neben das lange, glänzende Messer und die 38er Smith & Wesson.
    Obwohl Noah sich eine gewisse Selbstgefälligkeit hinsichtlich seiner gelungenen Wetterprognose nicht verkneifen konnte, war er doch froh, als sie den Wald im Tiefland erreichten. Endlich konnte er von einer heißen Dusche träumen, von einem ruhigen Zimmer und ein paar Stunden allein vor seinem Computer. Und von einem Telefon.
    »Jetzt hast du schon zwei Wetten verloren«, erinnerte er sie. »Es hat aufgehört zu regnen, und ich habe nicht einmal nach meinem Laptop gejammert.«
    »Hast du wohl, wenn auch nur in Gedanken.«
    »Das zählt nicht. Du solltest endlich deine Wettschulden begleichen. Nein, vergiß, was ich gerade gesagt habe. Ich schlage dir einen Handel vor: Wir sind quitt, wenn du mir einen Raum besorgst, in dem ich ein paar Stunden ungestört arbeiten kann.«
    »Das dürfte sich einrichten lassen.«
    »Wo ich auch duschen und mich umziehen kann.« Er lächelte, als sie ihm einen schrägen Blick zuwarf. »Ich stehe auf der Warteliste für ein Zimmer im Gästehaus, falls jemand absagt, aber bis dahinbin ich auf den Campingplatz verbannt und muss mit den öffentlichen Duschen vorlieb nehmen. Leider bin ich etwas verklemmt.«
    Als sie kicherte, nahm er ihre Hand. »Außer bei dir. Du darfst mit mir duschen.«
    Der Form halber runzelte sie die Stirn. »Wir könnten zu uns ins Haus gehen«, sagte sie mit einem Blick auf ihre Uhr. »Meine Großmutter dürfte noch eine Zeitlang mit einer Kindergruppe unterwegs sein, danach geht sie meistens einkaufen. Du hast eine Stunde Zeit, Brady, um dich zu waschen und dich aus dem Staub zu machen. Ich will nicht, daß sie sich aufregt.«
    »Kein Problem. Aber irgendwann muss sie mich kennenlernen, Liv. Spätestens bei unserer Hochzeit.«
    »Haha.« Sie entzog ihm ihre Hand.
    »Wir können noch eine Wette abschließen. Ich sage dir, daß ich sie innerhalb einer Stunde von meinem Charme überzeugt habe.«
    »Keine Chance.«
    »Du hast nur Angst, weil du weißt, daß sie mich toll finden und mir sagen würde, was für eine Närrin du bist, weil du dich mir nicht zu Füßen wirfst.«
    »Du solltest dich wirklich besser in den Griff bekommen.«
    Durch die Bäume und das grüne Licht entdeckte er plötzlich das Haus - rote, blaue und gelbe Tupfer und Sprenkel, dann das Funkeln von Sonnenlicht auf Glas.
    Er betrat die Lichtung, blieb stehen und zog Olivia neben sich.
    Als er sie nach Hause gefahren hatte, war es stockfinster gewesen, und er hatte nur einen

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