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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Sobald er an sie dachte, sah er Blut, ein Meer von Blut.
    Frank nickte nur, sein Blick geduldig. »Warum erzählen Sie uns nicht noch einmal, was Sie schon ausgesagt haben? Von Anfang an.«
    »Genau das tue ich doch. Ich kam nach Hause...«
    »Aber Sie wohnten doch gar nicht mehr dort, nicht wahr, Mr. Tanner?« Tracys Stimme klang eine Spur aggressiver.
    »Es ist immer noch mein Zuhause. Die Trennung war nur vorübergehend, bis wir unsere Probleme in den Griff bekommen hatten.«
    »Ich verstehe.« Tracy inspizierte weiterhin seine Nägel. »Deshalb hatte Ihre Frau wohl auch die Scheidung eingereicht und das alleinige Sorgerecht für das Kind zugesprochen bekommen. Deshalb hatten Sie ein eingeschränktes Besuchsrecht, und deshalb haben Sie sich den Palast am Strand gekauft.«
    »Das waren doch nur Formalitäten.« Sams Gesicht wurde abwechselnd b l ass und dann wieder rot. Er sehnte sich so sehr nach etwas Koks, nur ein bisschen Schnee, um einen klaren Kopf zu bekommen, ruhig nachdenken zu können! Warum verstanden diese Leute nicht, daß es so verdammt schwierig war, einen klaren Gedanken zu fassen? »Das Haus in Malibu habe ich als Investition erworben.«
    Als Tracy schnaufte, hob Frank eine Hand. Seit sechs Jahren waren sie Partner, ihr Rhythmus war so eingespielt wie der eines Liebespaars. »Gib dem Mann die Chance, uns alles in Ruhe zu erzählen, Tracy. Ständig unterbrichst du ihn, du bringst ihn doch ganz aus dem Konzept. Wir versuchen nur, uns über die Einzelheiten Klarheit zu verschaffen, Mr. Tanner.«
    »Okay, okay. Ich ging also nach Hause.« Er rieb die Hände an seinen Schenkeln, ekelte sich jedoch vor dem rauhen Stoff der weiten Hose. Er war an gutes Gewebe und maßgeschneiderte Anzüge gewöhnt. Gott weiß, dachte er, während er weiter an seinem Hosenbein zupfte, daß ich das Beste verdiene.
    »Warum gingen Sie nach Hause?«
    »Was?« Er blinzelte, schüttelte den Kopf. »Warum? Ich wollte mit Julie sprechen. Ich musste sie sehen. Wir musste n über unsere Probleme reden.«
    »Hatten Sie Drogen genommen, Mr. Tanner?« fragte Frank sanft, beinahe wie von Freund zu Freund. »Es ist besser, wenn Sie aufrichtig sind. Hin und wieder etwas Kokain...« Er hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Deshalb bekommen Sie mit uns keine Probleme, aber wir müssen uns über Ihren Zustand im klaren sein.«
    Bisher hatte er es abgestritten, hatte es von Anfang an abgestritten. So eine Geschichte konnte einen Schauspieler in den Augen des Publikums erledigen. Die Leute, die selbst im Business waren, nun, sie verstanden, wie das lief. Doch an der Kinokasse hatten sich Drogen noch nie gut verkauft.
    Aber ein bißchen Stoff unter Freunden? Das war doch nun wirklich keine große Sache. Das hatte er Julie immer wieder versichert, wenn sie an ihm herumnörgelte. Wenn sie nur...
    Julie, dachte er wieder und presste die Finger gegen seine Augenlider. War sie wirklich tot?
    »Mr. Tanner?«
    »Was?« Jene Augen, die Frauen auf der ganzen Welt aufseufzen ließen, zuckten. Sie waren jetzt blutunterlaufen, von Schatten umrandet und matt.
    »Hatten Sie Drogen genommen, als Sie Ihre Frau besuchten?« Ehe er seine Standardantwort wiederholen konnte, lehnte Frank sich vor. »Bevor Sie diese Frage beantworten, verrate ich Ihnen lieber gleich, daß wir Ihr Auto durchsucht und Ihr Versteck gefunden haben. Aber wegen der Drogen machen wir Ihnen bestimmt keine Schwierigkeiten, solange Sie uns die Wahrheit sagen.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.« Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Da hätte doch jeder was verstecken können. Soweit ich weiß, hätten Sie selbst dort was verstecken können.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß wir Beweise fälschen?« Tracy bewegte sich blitzartig. Er packte Sam am Kragen und zerrte ihn vom Stuhl hoch. »Wollen Sie das behaupten?«
    »Immer mit der Ruhe. Es reicht.« Frank hob beide Hände. »Mr. Tanner ist nur durcheinander, er ist verwirrt. Sie wollten doch sicher nicht andeuten, daß wir Drogen in Ihrem Wagen versteckt haben, oder?«
    »Nein, ich...«
    »Das ist nämlich eine schwere Anschuldigung, Mr. Tanner. Eine sehr schwere Anschuldigung. So etwas macht sich gar nicht gut für Sie, ganz besonders, wenn wir ein paar Leute haben, die nur zu gern bezeugen würden, daß Sie hin und wieder etwas Puderzucker geschnupft haben. Nur so aus Geselligkeit.« Frank sprach ganz ruhig, während Tracy empört schnaufte und sich wieder an die Wand lehnte. »Wir müssen ja keine

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