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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Formalitäten durchliefen, und schwieg immer noch, als sie den Besucherraum mit den langen Tischen und gläsernen Trennwänden betraten. Frank zeigte auf einen Hocker. »Ich muss mich von ihm fernhalten, ohne Anwesenheit seines Anwalts darf ich keinerlei Kontakt zu ihm haben. Ich warte vor der Tür.«
    »Machen Sie sich um mich keine Sorgen. Vielen Dank.«
    Jamie blieb gefaßt und zuckte auch bei dem harschen Klang des Summers nicht zusammen. Eine Tür öffnete sich, Sam wurde hereingeführt.
    Sie hatte sich gewünscht, daß er b Lass , krank, grau und mitgenommen aussehen würde. Wie kann er nur, dachte sie, während sie die Hände im Schoß zu Fäusten ballte, wie kann er nur so gut aussehen, so unverschämt attraktiv? Weder die kalte Beleuchtung noch die verwaschene, schlecht sitzende Gefängniskleidung vermochten von dieser Tatsache abzulenken. Als er sich setzte und Jamie schmerzerfüllt aus seinen tiefblauen Augen ansah, erwartete sie fast den Ruf des Regisseurs: Schnitt!
    Ihr Blick blieb fest, als sie zum Hörer griff. Er bewegte sich auf der anderen Seite der Scheibe fast synchron. Sie hörte, wie er sich räusperte.
    »Jamie, ich bin so froh, daß du gekommen bist. In den letzten Tage bin ich fast durchgedreht. Julie!« Er schloss die Augen. »O Gott, Julie.«
    »Du hast sie umgebracht.«
    Er riß die Augen auf. In seinem Blick las sie Entsetzen und Schmerz. O ja, dachte sie bei sich, er ist gut.
    »Das kannst du doch nicht wirklich von mir glauben. Jesus, Jamie, von allen Menschen weißt du am besten, wie sehr wir uns geliebt haben! Ich hätte ihr nie etwas tun können. Niemals.«
    »Seit über einem Jahr hast du ihr ständig wehgetan, mit deiner Eifersucht, deinen Vorwürfen, deinen Drogen.«
    »Ich mache eine Therapie. Ich weiß, daß ich ein Problem habe. Hätte ich nur auf sie gehört, dann hätte ich mich schon längst zu diesem Schritt entschlossen, und sie wäre noch am Leben.«
    »Du warst in jener Nacht dort, und deshalb ist sie heute tot.«
    »Nein. Nein!« Er preßte eine Hand gegen das Glas, als ob er so besser zu ihr durchdringen könne. »Ich habe sie gefunden. Du muss t mir zuhören, Jamie...«
    »Das muss ich nicht.« Sie spürte, wie sie plötzlich ganz ruhig wurde. »Nein, Sam, das muss ich ganz und gar nicht. Aber du muss t mir zuhören. Ich bete jeden Tag, jede Stunde, jede Minute eines jeden Tages, daß du leiden muss t, daß du für deine Tat büßen muss t. Es wird nie genug sein, aber ich werde davon träumen, Sam, wie du den Rest deines Lebens hinter Gittern verbringst. Das wird mir dabei helfen, dies alles durchzustehen.«
    »Sie werden mich freilassen.« Panik und Übelkeit stiegen in ihm auf und brannten in seiner Kehle. »Die Cops haben nichts gegen mich in der Hand, sie sind nur auf die Schlagzeilen scharf. Und wenn ich hier rauskomme, hole ich Livvy zu mir und fange von vorn an.«
    »Für dich ist Livvy genauso tot wie Julie. Du wirst sie nie mehr wiedersehen.«
    »Du kannst mich nicht von meiner eigenen Tochter fernhalten.« Wut verdunkelte seinen Blick und in seinen Augenwinkeln funkelte Haß. »Ich komme hier raus, und ich nehme mir, was mir zusteht. Du warst immer eifersüchtig auf Julie. Du hast schon immer gewußt, daß du nur zweite Wahl bist. Du wolltest alles haben, was sie hatte, aber du bekommst es nicht!«
    Jamie sagte kein Wort, ließ ihn toben. Seine Stimme war nur ein häßliches Dröhnen in ihren Ohren. Sie beobachtete sein Gesicht, schreckte nicht vor der Brutalität zurück, die sie dort sah, oder vor den abscheulichen Bezeichnungen, die er ihr an den Kopf warf.
    Und als er erschöpft war, als sein Atem schwer ging, und er nur noch die Fäuste ballen konnte, sprach sie ruhig weiter. »Das hier ist jetzt dein Leben, Sam. Sieh dich um. Wände und Gitter. Wenn sie dich rauslassen - falls sie deinen Käfig jemals wieder aufsperren -, bist du ein alter Mann. Alt, zerstört und am Ende. Nur ein winziges Flackern in einem Filmclip spät nachts im Fernsehen. Niemand wird sich an deinen Namen erinnern. Sie werden nicht mehr wissen, wer du bist.«
    Zum ersten Mal breitete sich ein grimmiges Lächeln auf ihrem Gesicht aus. »Auch Olivia wird es nicht mehr wissen.«
    Sie hängte den Hörer ein und reagierte nicht, als er gegen die Scheibe hämmerte, beobachtete unbeteiligt, wie die Wache kam, um ihn festzuhalten. Er schrie, sie verfolgte die Bewegungen seiner Lippen, sah zu, wie sein Gesicht sich vor Wut verfärbte, während der Wachmann ihn zur Tür zerrte.
    Als sich

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