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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Stofftieren.
    Später fand sie heraus, daß es ihrer Mutter gelungen war, ihn aus dem Zimmer zu drängen und von Livvys Micky- Maus-Telefon aus die Polizei anzurufen. Aber in jener Nacht wusste sie nur, daß ihre Mutter zu ihr in den Wandschrank gekrochen war, sie an sich gedrückt und ihr versprochen hatte, daß alles wieder gut würde.
    Danach war Daddy fortgegangen.
    Erinnerungen an jene Nacht schlichen sich manchmal in ihre Träume ein. Wenn das passierte und sie aufwachte, kletterte Olivia aus ihrem Bett und schlich in das Schlafzimmer ihrer Mutter am anderen Ende des Korridors. Nur um ganz sicher zu sein, daß sie auch da war. Und um nachzuschauen, ob Daddy nicht vielleicht nach Hause gekommen war, weil es ihm wieder besser ging.
    Manchmal schliefen sie in einem Hotel oder in einem anderen Haus. Die Arbeit ihrer Mutter brachte es mit sich, daß sie viel reisen musste . Nachdem ihr Vater krank geworden war, begleitete Olivia sie auf jeder Reise. Die Leute sagten, daß ihre Mutter ein Stern am Filmhimmel sei. Sie wusste , daß Sterne kleine Lichter am Firmament waren, und ihre Mutter war einer von ihnen.
    Ihre Mutter war Schauspielerin, und viele, viele Leute wollten sehen, wie sie so tat, als sei sie jemand anderes. Daddy war auch Filmschauspieler, und sie kannte die Geschichte, wie ihre Eltern sich kennengelernt hatten, während sie so taten, als ob sie andere Leute wären. Sie hatten sich in einander verliebt, geheiratet und ein kleines Mädchen bekommen.
    Wenn Olivia ihren Vater vermisste , sah sie sich das große Lederalbum mit den Hochzeitsfotos an, auf denen ihre Mutter eine Prinzessin in einem langen, glitzernden weißen Kleid war, und ihr Vater in seinem schwarzen Anzug der Prinz.
    Außerdem gab es eine große Torte, ganz in silber und weiß, und Tante Jamie trug ein blaues Kleid, in dem sie fast so hübsch aussah wie Mama. Olivia stellte sich vor, daß sie selbst auch auf diesen Bildern wäre. Sie hätte ein rosa Kleid an und Blumen im Haar, würde ihre Eltern an den Händen halten und lächeln. Auf diesen Bildern lächelten alle und waren fröhlich.
    In jenem Frühling und Sommer sah Olivia sich oft das große Album an.
    In der Nacht, als das Monster kam, hörte Olivia die Schreie im Schlaf. Sie wimmerte und wand sich hin und her. Tu ihr nicht weh, dachte sie. Tu meiner Mama nicht weh. Bitte, bitte, bitte, Daddy.
    Sie erwachte von einem Schrei, dessen Echo noch in der Luft lag. Und sie sehnte sich nach ihrer Mutter.
    Sie kletterte aus dem Bett, ihre Schritte wurden vom Teppich gedämpft. Olivia rieb sich die Augen und ging den Korridor entlang, der sanft erleuchtet war.
    Aber der Raum mit dem großen blauen Bett und den hübschen weißen Blumen war leer. Wenigstens lag der tröstliche Geruch des Parfüms ihrer Mutter in der Luft. Die vielen Fläschchen und Tiegel standen auf dem Frisiertisch. Olivia spielte eine Zeitlang mit ihnen und tat so, als ob sie die Farben und Düfte auflegte, wie sie es bei ihrer Mutter gesehen hatte.
    Eines Tages würde sie auch so hübsch sein wie ihre Mutter. Das sagte man ihr immer wieder. Sie summte vor sich hin, während sie vor dem großen Spiegel hin und her stolzierte und bei der Vorstellung kicherte, sie trüge ein langes weißes Kleid wie eine echte Prinzessin.
    Dann wurde ihr das Spiel langweilig und sie fühlte sich schläfrig, also tapste sie los, um ihre Mutter zu suchen. Als sie sich der Treppe näherte, sah sie, daß unten noch Licht brannte. Die Haustür stand offen, und die Spätsommerbrise wehte um ihr Nachthemd.
    Sie fragte sich, ob vielleicht Besuch gekommen war, womöglich gab es noch Kuchen. Leise wie ein Mäuschen schlich sie die Treppe hinunter und presste ihre Hand an die Lippen, um ein Kichern zu unterdrücken.
    Und dann hörte sie >Dornröschen<, die Lieblingsmusik ihrer Mutter.
    Hinter der Eingangshalle lag das Wohnzimmer mit den hohen, gewölbten Decken. Eine Seite des Zimmers bestand nur aus Fenstern, sie gaben den Blick auf den Garten frei, den ihre Mutter so liebte. Von der Tür aus sah sie den riesigen, dunkelblauen Kamin und die Fußböden aus reinem, weißen Marmor. Die großen Kristallvasen vermochten die vielen Blumen kaum zu fassen, und die Schirme auf den silbernen Leuchten und Lampen schimmerten wie kostbare Juwelen.
    Aber an jenem Abend waren die Vasen zerbrochen, die Scherben auf den Fliesen verstreut, und die eleganten, exotischen Blumen lagen zertrampelt auf dem Boden. Die glänzenden, elfenbeinfarbenen Wände waren mit roter Farbe

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