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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Fall deiner Karriere, und du wirst immer noch traurig, wenn du dir einen ihrer Filme im Fernsehen ansiehst. Was ist mit dem Fall? Den hast du doch schon vor Jahren abgeschlossen. Sam Tanner sitzt hinter Gittern.«
    »Das kleine Mädchen...«
    »Ich erinnere mich. Du hast dir die Geschichte damals sehr zu Herzen genommen.« Celia streichelte seinen Arm. »Du Softie.«
    »Ihre Großeltern bekamen das Sorgerecht zugesprochen und nahmen sie mit nach Washington State. Sie besitzen dort oben Land, ein Gästehaus und einen Campingplatz auf der Olympic-Halbinsel. Direkt am Nationalpark.«
    »Dem Olympic-Nationalpark?« Celias Augen leuchteten auf. »Die Gegend ist unglaublich schön, ich bin dort in dem Sommer nach meinem High-School - Abschluss gewandert. Da oben ist es ausnahmsweise gelungen, die geldgierigen Blutsauger fernzuhalten.«
    Für Celia fiel jeder in die Kategorie geldgieriger Blutsau ger , der sich mit dem Gedanken trug, einen Baum zu fällen, ein altes Gebäude abzureißen, Hasen zu jagen oder Weideland mit einer Asphaltdecke zu überziehen.
    »Umweltapostel.«
    »Ha, ha! Wenn du eine Vorstellung davon hättest, wieviel Schaden Holzfäller anrichten, die ohne Weitblick handeln...«
    »Halt die Luft an, Celia, dann esse ich auch brav meinen Kürbis mit schwarzen Bohnen.«
    Sie schmollte für einen Augenblick, zuckte dann die Schultern und erhob sich. Da er keine Lust hatte, einen Streit vom Zaun zu brechen, kramte er in seiner Tasche nach dem Brief. »Lies dir den bitte mal durch und sag mir, was du davon hältst.«
    »Auf einmal interessierst du dich für meine Meinung?« Nachdem Celia allerdings die ersten paar Zeilen gelesen hatte, verwandelte sich der kämpferische Ausdruck in ihren Augen in Mitgefühl. »Die arme Kleine«, murmelte sie. »Sie klingt so traurig. Und sehr tapfer.«
    Mit den Fingern strich sie den Brief glatt, gab ihn dann Frank zurück und rührte weiter in ihrem Topf. »Weißt du, Frank, ein Familienurlaub würde uns gut tun, bevor Noah zum College aufbricht. Und wir haben nicht mehr gezeltet, seitdem er drei Jahre alt war und du dir geschworen hast, nie wieder eine Nacht auf dem Boden zu schlafen.«
    Die Hälfte des Gewichts, das seit Eintreffen des Briefes auf seinen Schultern gelastet hatte, fiel von ihm ab. »Ich liebe dich wirklich, Celia.«
    Olivia bemühte sich nach Kräften, sich so normal wie möglich zu verhalten, und alle Anzeichen von Aufregung und Spannung vor ihren Großeltern zu verbergen. Tief in ihrem Innern war sie allerdings nervös und spürte leichte Kopfschmerzen. Doch sie erledigte ihre morgendlichen Pflichten, und es gelang ihr sogar, ein paar Bissen vom Mittagessen herunterzubringen.
    Bald würden die Bradys eintreffen.
    Sie war erleichtert, als ihr Großvater direkt nach dem Essen zum Zeltplatz gerufen wurde, wo er sich um ein kleineres Problem zu kümmern hatte. Es war einfach, eine Ausrede zu finden, damit sie beim Haus bleiben konnte, anstatt ihn zu begleiten, obwohl sie wegen ihrer Unaufrichtigkeit ein schlechtes Gewissen hatte.
    Deshalb arbeitete sie doppelt eifrig, fegte die Terrasse vor dem Speisesaal des Gästehauses und zupfte in den angrenzenden Gärten Unkraut.
    Dies war der perfekte Beobachtungsposten, von dem aus sie ein Auge auf alle ankommenden und abreisenden Gäste hatte.
    Ihre Hände schwitzten in den Gartenhandschuhen, die sie nur deshalb übergestreift hatte, um den Bradys wie eine Erwachsene ohne schmutzverkrustete Finger und Nägel die Hand geben zu können. Sie wollte Frank beweisen, daß sie erwachsen genug war, um die Sache mit ihrer Mutter und ihrem Vater zu begreifen.
    Auf gar keinen Fall sollte er in ihr ein verängstigtes kleines Mädchen sehen, das vor Monstern beschützt werden wollte.
    Ich werde lernen, die Monster von nun an ganz allein zu vertreiben, dachte Olivia.
    Dann rieb sie trotz ihrer guten Vorsätze mit einer Hand über die Wange und beschmierte sie mit Erde.
    Sie hatte ihr Haar gebürstet und zu einem ordentlichen Pferdeschwanz hochgebunden, den sie hinten durch die Öffnung in ihrer roten Kappe gezogen hatte. Sie trug Jeans und ein River's End-T-Shirt. Morgens war beides noch sauber gewesen, doch inzwischen war die Hose an den Knien voller Flecken.
    Was im Grunde nur beweist, daß ich gearbeitet habe, sagte sie sich. Daß ich Verantwortung übernehmen kann.
    Hoffentlich kamen sie bald, am besten bevor Großpapa zurück war. Er könnte Frank Brady erkennen. Es war sogar sehr wahrscheinlich, daß er ihn erkennen würde,

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