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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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redete er sich ein, als er in die Straße zu seinem Haus einbog, und kein Psychologe, kein Sozialarbeiter. Seine einzige Verbindung zu Olivia bestand in einem Mordfall.
    Er steuerte in die Einfahrt und parkte hinter dem hellblauen Honda Civic, der vor gut vier Jahren den alten Käfer seiner Frau ersetzt hatte. Beide Stoßstangen waren mit Stickern verziert. Seine Frau mochte zwar ihren geliebten Käfer aufgegeben haben, ihr soziales Engagement jedoch noch lange nicht.
    Noah hatte inzwischen vom Fahrrad zu einem gebrauchten Buick gewechselt. In ein paar Wochen würde er ihn mit seinen Besitztümern beladen und zum College aufbrechen. Der Gedanke traf Frank - wie üblich - wie ein Pfeil ins Herz.
    Die Blumen, die vor der Tür wuchsen, gediehen dank Noahs Pflege prächtig. Gott allein weiß, von wem er sein Händchen für Pflanzen geerbt hatte, dachte Frank, als er aus dem Wagen stieg. Wenn der Junge fort war, würden die Blüten dank Celias und seiner gemeinschaftlichen Pflege vermutlich elendig verdursten.
    Er betrat das Haus und hörte Fleetwood Mac. Sein Herz rutschte ein Stück tiefer. Celia kochte mit Vorliebe zu den Klängen von Fleetwood Mac, und falls sie es sich in den Kopf gesetzt haben sollte, heute zu kochen, konnte dieser Umstand nur bedeuten, daß Frank mitten in der Nacht in die Küche schleichen musste , um seine sorgfältig versteckten Junk-food- Vörräte zu plündern.
    Das Wohnzimmer war aufgeräumt - ebenfalls ein bedenkliches Zeichen. Die Tatsache, daß keine Zeitungen oder Schuhe herumlagen, ließ darauf schließen, daß Celia heute im Frauenhaus früher Feierabend gemacht hatte.
    Meistens musste n er und Noah Celias hausfrauliche Ambitionen ausbaden.
    Dabei funktionierte der Bradysche Haushalt nun einmal viel besser, wenn Celia die Hausarbeit ihren Männern überließ.
    Als Frank in die Küche kam, fand er seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Celia stand am Herd und ließ selig den Kochlöffel kreisen. Auf der Arbeitsplatte, direkt neben einem riesigen gelben Kürbis, entdeckte er eine Art Baumrindenbrot.
    Dabei sieht sie so verdammt hübsch aus, dachte er, mit ihrem hellen, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenem Haar, ihren schmalen Hüften, die sich im Takt zur Musik wiegten, und den schlanken, nackten Füßen.
    Doch unter ihrem kompetent-unschuldigen Gesichtsausdruck verbarg sich, wie er nur allzu gut wusste , eiserne Entschlossenheit. Wenn Celia Brady sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann bekam sie es auch.
    Genau wie sie ihn bekommen hatte, als sie eine einundzwanzigjährige Studentin und er ein zwei Jahre älterer Polizeineuling gewesen war, der sie bei einer Anti-Tierversuchs- Demo verhaftet hatte.
    Während der ersten beiden Wochen ihrer Bekanntschaft hatten sie sich permanent gestritten. Die nächsten zwei Wochen verbrachten sie im Bett. Sie hatte sich geweigert, ihn zu heiraten, also waren sie über diesen Punkt aneinandergeraten. Allerdings war er selbst nicht weniger eigensinnig gewesen. Während des Jahres, in dem sie zusammengelebt hatten, war es ihm langsam aber sicher gelungen, ihren Widerstand zu brechen.
    Leise pirschte er sich von hinten an sie heran und zog sie an sich. »Ich liebe dich, Celia.«
    Sie drehte sich in seinen Armen um und drückte ihm einen flüchtigen Kuß auf die Wange. »Trotzdem gibt es schwarze Bohnen mit Kürbis. Das ist sehr gesund.«
    Er nahm an, daß er die Mahlzeit vermutlich überleben würde - und erinnerte sich daran, daß er in den Tiefen der Kühltruhe Minipizzas versteckt hatte. »Ich werde es essen, und ich werde dich weiterhin lieben. Schließlich bin ich hart im Nehmen. Wo ist Noah?«
    »Draußen, er spielt mit Mike Basketball. Später ist er mit Sarah verabredet.«
    »Schon wieder?«
    Celia konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Sie ist ein sehr nettes Mädchen, Frank. In Anbetracht der Tatsache, daß er in ein paar Wochen aufs College geht, möchten die beiden so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen.«
    »Ich wünschte nur, daß er sich nicht so an dieses Mädchen hängen würde. Schließlich ist er erst achtzehn.«
    »Frank, wenn er erst mal eine Weile fort ist, wird Sarah zu einer vagen Erinnerung verblassen. Was ist in Wahrheit mit dir los?«
    Er machte sich gar nicht erst die Mühe zu seufzen, sondern nahm das Bier, das sie ihm anbot. »Erinnerst du dich noch an den Fall MacBride?«
    »Julie MacBride?« Celia zog die Augenbrauen hoch. »Selbstverständlich. Das war der größte und medienträchtigste

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