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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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der Tür klopfte. »Erst muss ich mich stärken, dann will ich tun, was ich kann. Und weißt du was? Jetzt ist mir sogar die Lust auf Lückenbüßersex mit Caryn vergangen.«

Fünfzehntes Kapitel
    Noah brauchte eine Woche, bis er sein Haus wieder bewohnbar gemacht hatte. Das Aussortieren, Säubern und Wegwerfen ging ihm zwar auf die Nerven, aber zumindest fühlte er sich bei diesen Tätigkeiten weniger hilflos.
    Einen neuen Computer zu kaufen war seine erste Priorität, und da Mike ihm keine Ruhe ließ, erstand er ein System, das seinen Freund in einen Taumel der Begeisterung und des Neides versetzte.
    Sein Wohnzimmermobiliar hatte er in einem Geschäft direkt aus dem Katalog bestellt, indem er auf eine Seite gezeigt und dem Verkäufer erklärt hatte: »Das will ich.«
    Dieses Verfahren machte den Verkäufer glücklich und ersparte Noah eine Menge Kopfschmerzen.
    Nach zwei Wochen konnte er wieder durch sein Haus gehen, ohne ständig in lautes Fluchen auszubrechen, und er verzeichnete bereits erste Fortschritte bei der Neuorganisation seines Arbeitszimmers sowie der Wiederbeschaffung verlorener Daten.
    Sein Auto war aus der Werkstatt zurück, außerdem konnte er auf eine neue Matratze verweisen sowie auf ein halbherziges Versprechen seitens des Büros von Smith. Der Anwalt würde ihm, wenn er im nächsten Monat nach Kalifornien zurückkehrte, möglicherweise ein Interview gewähren.
    Und es gelang Noah, Lucas Manning zu erreichen.
    Manning war zwar weniger entgegenkommend als Lydia Loring, erklärte sich aber dennoch dazu bereit, mit ihm über Julie zu sprechen. Die beiden trafen sich in Mannings Bürosuite in Century City. Es überraschte und desillusionierte Noah immer wieder, daß Schauspieler große, luxuriöse Büros unterhielten.
    Genausogut könnten sie Direktoren sein, dachte er, während er die Sicherheitskontrollen über sich ergehen ließ.
    Manning begrüßte Noah mit einem einstudierten Lächeln und musterte ihn mit lebhaften grauen Augen. Im Laufe der
    Jahre war sein ehemals goldenes Haar silbern geworden, und sein Gesicht hatte die scharfen Züge und Konturen eines Gelehrten angenommen. Umfragen zufolge galt er beim weiblichen Publikum immer noch als einer der attraktivsten Hauptdarsteller der Filmbranche.
    »Danke, daß Sie sich die Zeit genommen haben, mit mir zu sprechen.«
    »Normalerweise hätte ich Sie wohl kaum empfangen.« Manning wies auf einen Stuhl. »Aber Lydia hat sich für Sie eingesetzt.«
    »Eine tolle Frau.«
    »Ja, das ist sie. Genau wie Julie. Mr. Brady, selbst nach all den Jahren ist es für mich nicht leicht, über das zu sprechen, was ihr zugestoßen ist.«
    Smalltalk ist hier wohl überflüssig, dachte Noah, und überließ Manning die Führung. Er holte sein Aufnahmegerät und den Notizblock aus der Tasche. »Sie haben zusammen gearbeitet?«
    »Eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens. Sie war ein brillantes Naturtalent, eine bewundernswerte Frau und eine gute Freundin.«
    »Es gab und gibt immer noch Leute, die glauben, daß Sie und Julie MacBride mehr als Freunde waren.«
    »Das wäre wohl auch so gekommen.« Manning lehnte sich zurück und legte seine Hände auf die aufwendig geschnitzten Armlehnen seines Sessels. »Wenn sie ihren Mann nicht geliebt hätte. Wir fühlten uns zueinander hingezogen. Zum Teil aufgrund der Rollen, die wir spielten, zum Teil durch eine Art innere Verbindung.«
    »Sam Tanner glaubte, daß Sie diese Verbindung ausnutzten.«
    »Sam Tanner wusste nicht zu schätzen, was er an ihr hatte.« Mannings geschulte Stimme klang hart, und Noah fragte sich, ob echte Gefühle dahintersteckten oder einfach Kälte. »Er hat sie unglücklich gemacht. Er war eifersüchtig, besitzergreifend, hat sie misshandelt . Meiner Meinung nach war seine Drogen- und Alkoholsucht nicht der Grund für diese Misshandlungen , sie brachte sie nur an den Tag.«
    Beim Thema Tanner verspürt er immer noch Bitterkeit, dachte Noah, genau wie Tanner ihm gegenüber. »Hat Julie sich Ihnen anvertraut?«
    »In gewissem Maße.« Er hob die Finger einer Hand von der Lehne und ließ sie wieder fallen, wie ein Pianist, der in die Tasten greift. »Sie hat nicht gejammert. Ich gebe zu, daß ich sie dazu überredet habe, sich bei mir auszusprechen, denn wir waren uns während der Dreharbeiten nahe gekommen, blieben auch später Freunde. Ich wusste , daß sie Sorgen hatte. Zunächst erfand sie Entschuldigungen für sein Verhalten, später nicht mehr. Schließlich erzählte sie mir im Vertrauen,

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