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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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kam und ihn angrinste.
    Kein anderer Ausdruck konnte es treffender beschreiben. Seine Zunge hing heraus, die Lefzen waren zu einem Grinsen nach oben gezogen, und die tiefbraunen Augen strahlten vor unverhohlener Begeisterung.
    »Hallo, alter Junge.«
    Der große gelbe Labrador betrachtete dies offensichtlich als Aufforderung, ließ sich zu Noahs Füßen nieder und hob eine Pfote.
    »Bist du das Begrüßungskommittee?« Höflich schüttelte Noah dem Hund die Pranke und legte dann den Kopf zurück. »Oder sollte ich mein Mädchen sagen? Du heißt nicht zufällig Shirley?«
    Der Hund brach in freudiges Kläffen aus und tänzelte dann zum Eingang, als wolle er Noah bitten, endlich die Leine zu holen.
    Er war so beeindruckt, daß er fast Enttäuschung empfand, als der Labrador ihm nicht ins Gästehaus folgte.
    In der Lobby bemerkte er keine wesentlichen Veränderungen. Ein Teil der Einrichtung war ausgetauscht worden, und die Wände leuchteten nun sanft gelb. Der große Raum strahlte eine freundliche, gemütliche Atmosphäre aus.
    Die Anmeldung wurde schnell und freundlich erledigt, und nachdem er den Angestellten davon überzeugt hatte, daß er durchaus allein zurechtkommen würde, schleppte er sein Gepäck, eine Informationsbroschüre und den Schlüssel zwei Treppen hoch und dann den rechten Korridor entlang.
    Aus alter Gewohnheit und weil er einen eigenen Bereich für seine Arbeit benötigte, hatte er eine Ferienwohnung gebucht. Zwar war diese deutlich kleiner als die Räume, die er seinerzeit mit seinen Eltern bewohnt hatte, aber keineswegs beengt.
    Ein Sofa lud zum Ruhen ein, in der Ecke stand ein solider Schreibtisch, auf dem Tisch lagen Führer und Literatur über die Gegend ausgebreitet. Die Bilder an den Wänden - Drucke von der lokalen Flora - waren von überdurchschnittlicher Qualität, und an das Telefon ließ sich sein Modem anschließen.
    Er sah aus dem Fenster und stellte erfreut fest, daß der Raum nach hinten lag, so daß der Ausblick nicht durch Autos gestört wurde. Er stellte den Koffer auf die Holztruhe am Fuß des hell lackierten Bettes, öffnete den Deckel, zog sein Rasierzeug heraus und deponierte es auf der schmalen Ablage über dem Waschbecken im Badezimmer nebenan.
    Er zog sich aus, ließ seine Kleidungsstücke liegen, wo sie gerade landeten, und spielte dann mit der Mischbatterie an der Dusche herum, bis das Wasser heiß hervorschoss . Als er unter den Strahl trat, grunzte er vor Vergnügen.
    Nach dem Duschen wollte er ein Bier genießen, sich dann umsehen und die Lage peilen. Er wollte ein Gespür für die Eigentümer entwickeln, in Gesprächen mit Personal und Gästen herausfinden, welcher MacBride sich am besten für sein Vorhaben eignete.
    Außerdem wollte er zum Zentrum gehen und Olivia suchen. Sie einfach nur ansehen, am nächsten Morgen schon. Nachdem er sich eingelebt und eine Nacht geschlafen hatte.
    Er trocknete sich ab, stieg in seine Jeans und erwog kurz, die Kleidungsstücke aus seiner Tasche in den Schrank zu räumen. Statt dessen zog er nur ein Hemd heraus. Da pochte es laut an der Tür.
    Noah nahm das Hemd mit und öffnete.
    Er erkannte sie sofort, obwohl Olivia sich eindeutig verändert hatte.
    Ihr Gesicht war schmaler geworden, die Konturen schärfer. Ihr Mund war fester, immer noch voll und ungeschminkt wie seinerzeit, aber er wirkte nicht mehr unschuldig.
    Ihr Haar war dunkler geworden, seine Farbe erinnerte ihn an die Karamellbonbons, die Mikes Mutter früher zu Halloween geschmolzen und über Äpfel gegossen hatte. Und sie hatte es abschneiden lassen, was ihr großartig stand.
    Sie roch wie die Wälder und hielt eine Keramikschale mit frischem Obst in der Hand.
    Er spürte, wie sich ein albernes Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete und brachte nur ein dümmliches »Hi« hervor.
    »Mit den besten Empfehlungen des Gästehauses von River's End.« Sie stieß ihm die Schale so kraftvoll in den Magen, daß er laut aufstöhnte.
    »Ah, danke.«
    Mit einem langen Schritt trat sie in sein Zimmer und drängte ihn dabei zurück. Als sie die Tür hinter sich zuschlug, zog er seine Augenbrauen in die Höhe. »Bist du auch eine Empfehlung des Hauses, wie das Gratisobst? In Kalifornien bekommt man nur selten Gratisfrauen dazu.«
    »Ganz schön dreist von dir, dich hier einfach so einzuschleichen.«
    Okay, dachte er, das fröhliche Wiedersehen kann ich mir also abschminken. »Du hast absolut recht. Ich habe keinen Schimmer, was in mich gefahren ist, einfach so ein Zimmer zu reservieren

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